ich wende mich hier nun an Sie, da ich langsam nicht mehr weiter weis. Vorab einige Informationen zu meiner Person:
- männlich, 28, Laborant
- 174 cm, 94 kg
- Schichtarbeiter im Wechseldienst (Früh, Spät, Nacht), starke physische und psychische Belastung (Stress)
- Starker Raucher, dem Kaffee nicht abgeneigt, Alkoholkonsum selten (< 10 Mal/a)
- leichte Fettleber
- latent allergisch gegen Bäume, Gräser, Tiere, Milben
- häufig Sodbrennen (< 5 Mal/Monat, Vater ebenfalls)
Leidensgeschichte:
Seit Sommer 2014 häufiges Kribbeln/Jucken leicht unterhalb des Schwertfortsatzes, von mir zurückgeführt auf den starken Stress. Dazu häufig Blähungen nach dem Essen, vor allem bei wenig Schlaf in der Nacht (Frühschicht). An warmen Tagen leichter Ausschlag im Brustbereich, ansonsten kein Ausschlag.
Im Oktober/November 2014 weitere Erhöhung des Stressfaktors auf der Arbeit, zusätzlich familiäre Probleme. Den gesamten November über fast täglich Sodbrennen, symptomatisch behandelt mit Rennie. Ende November abklingen des Sodbrennens, seit dem wieder auf „gewohntem Level“ (< 5 Mal/Monat)
Anfang Dezember 2014 starke Erkältung mit starkem Hustenreiz, der an zwei Tagen morgens nach dem Aufstehen bis zum Brechreiz führte.
Ca. 2 Wochen später begannen „ziehende“ Schmerzen im Bereich des Schwertfortsatzes, die durch Druck auf den Schwertfortsatz verstärkt werden können. Ebenfalls verstärkbar sind die Schmerzen durch „Einziehen“ des Brustkorbs, oder durch Bewegung (Bücken, Strecken etc.). Vor allem nach dem Aufstehen aus sitzender Haltung bestehen starke Schmerzen. Im Liegen oder Stehen findet Linderung statt.
Ende Dezember 2014/Anfang Januar 2015 begann ein dauerhaftes, leichtes Schwächegefühl. Seit dem parallel auch Juckreiz am Hals, seitlich unterhalb der Hinterkante des Unterkiefers. Morgens nach dem Aufstehen ab und zu Mundtrockenheit, die sich erst im Laufe des Tages besserte.
Erstmalige Konsultation des Hausarztes in der ersten Januarwoche. Es wurde ein Ultraschall des Oberbauches durchgeführt. Leber, Magen, Milz, Nieren und der Teil der Bauchspeicheldrüse, der sichtbar war, wiesen keine Auffälligkeiten auf. Es wurde ein orthopädisches Problem vermutet, und an den entsprechenden Facharzt verwiesen. Parallel wurde eine Röntgenuntersuchung des Thorax in zwei Ebenen veranlasst, diese zeigte ebenfalls keine Auffälligkeiten.
Der Orthopäde stellte eine Blockade in der BWS fest, und renkte mich ein. Unterstützend wurde Ibuprofen verschrieben. Bis Mitte Februar keinerlei Besserung der Symptome, 2x täglich 600 mg Ibuprofen führten nicht zu einer Linderung der Schmerzen.
Mitte Februar wurde ein zweiter Allgemeinmediziner konsultiert. Dieser vermutete das Tietze-Syndrom, und verschrieb Diclofenac. Über die nächsten zwei Wochen ebenfalls keine Besserung der Symptome.
Anfang März starker grippaler Infekt, seit dem dauerhaft veränderter Geschmackssinn. Süßes schmeckt normal, gewürzte Speise etwas „gedämpft“. Sämtliche Brotsorten, mit Ausnahme von Vollkorntoast und Schwarzbrot, schmecken säuerlich/bitter und sind nicht mehr genießbar. Mundtrockenheit fast jeden Tag, dabei kein erhöhtes Durstgefühl. Dauerhaft fehlendes Hungergefühl/Magenknurren, aber weiterhin Appetit.
Mitte März Verschlimmerung der Schmerzen, Konsultation der Notfallambulanz im Krankenhaus. Es wurde erneut ein Ultraschall des Oberbauches durchgeführt, dieser war abermals ohne Auffälligkeiten. Wenige Tage danach Auftritt von Steißbeinschmerzen nach längerem Sitzen, Bewegung oder bei Anspannung der Gesäßmuskulatur.
Ende März erneute Konsultation des Hausarztes, es wurde eine große Blutuntersuchung veranlasst. Die Werte vom 27.03.2015:
- Gesamtleukozyten erhöht (14,4/nL).
- segmentkernige Granulozyten geringfügig erhöht (Anteil 69,6%)
- Lymphozyten geringfügig verringert (Anteil 18,8%)
- GPT und yGT erhöht mit 64 U/L bzw. 72 U/L, laut Hausarzt zurückzuführen auf die Fettleber
- GOT 34 U/L
- BSG 214
- CRP 4,8
- Lipase 45 U/L
- Creatinin 0,81 mg/dL
- für weitere Werte bitte nachfragen
Der Hausarzt vermutete weiterhin ein orthopädisches Problem. Abtastung des Enddarms, um Quelle der Steißbeinschmerzen einzugrenzen. Ursache bleibt unbekannt.
Erneute Konsultation des Orthopäden Ende April. Es wurde die MRT-Untersuchung von BWS und Sternum angeordnet. Diese erfolgten am 07.05. bzw. 09.05.2015. Beide Untersuchungen zeigten keine Auffälligkeiten. Der Orthopäde verweist zurück an den Hausarzt, da er eine orthopädische Ursache der Schmerzen ausschließt.
In den letzten Wochen ziehen die Schmerzen verstärkt auch am untersten, linken Rippenbogen entlang. Beim Einziehen des Brustkorbs besteht häufiger das Gefühl, ein „Fremdkörper“ würde sich unterhalb der betreffenden Rippe hin- und her bewegen. Auch ist der Stuhl seit mehreren Wochen etwas heller als gewöhnlich (lehmig-braun), jedoch ohne Blutbeimengungen und von weicher Konsistenz. Stuhlgang täglich. Während der gesamten Dauer der Beschwerden seit Mitte Dezember 2014 keine Gewichtsabnahme, kein Fieber. Dafür dauerhaftes Schwächegefühl in Armen und Beinen, Kribbeln, Zittern, oft leichter Schwindel, Schlafprobleme. In den letzten Tagen häufiger Kälte- bzw. Wärmegefühl beim Schlucken von Getränken und Speisen, sowie leichte Übelkeit nach Mahlzeiten. Auftretende Rückenschmerzen, ziehen sich am Rücken beidseitig entlang der untersten Rippenbögen.
Nächster Termin beim Hausarzt am 29.05.2015
Ich weis langsam wirklich nicht mehr weiter. Vor allem die Tatsache, dass ich bei jedem Aufstehen aus sitzender Haltung die Schmerzen spüre, ist total zermürbend. Die Lokalisation der Schmerzen lässt mich auch an bösartige Erkrankungen von Speiseröhre, Magen oder Darm denken. Und durch die ständige Wartezeit auf neue Termine verstreicht immer wieder wertvolle Zeit. Ich habe parallel schon mal einen Termin zur Besprechung bei einem Gastroenterologen gemacht. Und ich wurde bereits vorgewarnt, dass Termine für Speiseröhren- bzw. Magenspiegelungen frühestens in 2 Monaten zu erhalten sind - auch bei anderen Ärzten. Ich halte diese ständige Warterei langsam nicht mehr aus. Es würde mir schon reichen zu wissen, dass die Symptome keine organische Ursache haben, und psychosomatisch bedingt sind. Halte ich selbst auch für möglich. Aber das ändert nichts daran dass ich Schmerzen habe, gegen die ich langsam gerne mal adäquat behandelt werden würde.
Gruß,
S_B
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