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omarthrose 3. Grades - Klinikempfehlung

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  • omarthrose 3. Grades - Klinikempfehlung

    Seit mehreren Jahren litt ich, Anfang 40, wohnhaft in Würzburg unter einer schweren Arthrose an der rechten Schulter und war stark bewegungseingeschränkt mit starken Bewegungsschmerzen. Nachdem ich mehrere Orthopäden im Raum Würzburg aufsuchte, die mir alle von einer OP abrieten, informierte ich mich intensiver über's Internet bezüglich operativer Behandlungsmethoden. Für mich war es absolut unbefriedigend bis zum Lebensende zweimal im Jahr den Orthopäden aufzusuchen und mir jeweils 5 Hyaluronsäure-Injektionen verabreichen zu lassen im Abstand von einer Woche. Meine Omarthrose war so weit fortgeschritten, dass mein Oberarmkopf einen Zentimeter Knochenmaterial von der Schulterpfanne abtrug. Da machen Hyaluronsäure-Injektionen wenig Sinn nach meinem Verständnis, geschweige denn vom hohen Infektionsrisiko beim Einbringen einer bis zu 10 cm langen Kanüle bis runter auf die Schulterpfanne. Also bin ich ins König Ludwig Haus in Würzburg und liess mich fachkundig beraten. Dort hiess es, unser Schwerpunkt im Bereich Schulter liegt in der Schmerzlinderung, Sport jeglicher Art ist für sie nach der OP Tabu, kein Tischtennis, kein Schwimmen, nada. Kurz und bündig wurde ich aufgeklärt, ohne allerdings eine wichtige Kleinigkeit zu nennen, nämlich welches System zur Anwendung kommen würde. Bereitwillig wurde mir dann noch ein OP-Termin vorgeschlagen, diesen schlug ich aus, da ich noch Sport machen wollte nach der OP. Im Nachhinein erkundigte ich mich noch über das in der Klinik gängige Implantations-System für meine Fälle, eine Cup Prothese im Press fit Verfahren von Tornier wäre bei mir verwendet worden. Die Theorie dahinter ist, dass man eine Cup Prothese mit angerautem Stift mit einer Länge von ca. 2-3 cm in den Oberarmknochen implantiert und hofft, dass sich der Oberarmknochen nach der OP möglichst gut mit diesem angerauten Stift verbindet. Heilungszeit bis zu 1-2 Jahren und bitte keine falsche Bewegung nach der Heilungszeit, sonst lockert sich das Implantat womöglich vorschnell und man muss auf größere Geschütze umsatteln wie zum Beispiel einer inversen Schulterprothese, ansonsten Haltedauer bis zu 10-15 Jahren. Wenn sich dann das Implantat gelockert hat vorschnell oder nach Verfallsdatum, dann wird analysiert, welches Modell nun zum Einsatz kommt, meist größer und aufwendiger wie z.B. die genannte Inverse Prothese. Wäre vielleicht ein Experiment wert, wäre da nicht die missliche und notwendige Durchtrennung des Subscapularis Muskels vom Oberarmkopf, dessen vollständige Regenerierung ein gutes halbes Jahr dauert, d.h. bis er wieder zu 100% angewachsen ist. Nachteil dabei ist, dass dieser Muskel nicht beliebig oft vom Oberarmkopf abgelöst werden sollte, da er immer schlechter anwächst mit zunehmender OP-Zahl, soviel zur Auswechseltaktik.

    Das war für mich absolut keine Alternative, so besuchte ich mal das Rhönklinikum in Bad Neustadt, dessen Chefarzt vor geraumer Zeit vom König Ludwig Haus in Würzburg nach Bad Neustadt pilgerte und dort die Abteilung Schulterorthopädie übernahm. Ich hätte mir eigentlich den Besuch sparen können, denn OP-Syteme und OP-Techniken konnten ja nicht anders sein als in Würzburg. Aber ich dachte halt, der Chefarzt kann mehr offerieren, falsch gedacht. Ich hätte mir viel Ärger, Zeit und Kosten sparen können, hätte ich mir den Besuch in Bad Neustadt erspart. Einen Termin hatte ich 2010 um die Mittagszeit. In Bad Neustadt angekommen wurde mir ein Klinikhandy ausgehändigt mit dem ich mich frei auf dem Rhönklinikum-Gelände bewegen konnte. Sobald ich dann an der Reihe sei, würde ich angerufen. Eigentlich eine gute Sache. Nach 2,5 h wurde ich dann angerufen, da fand ich die Sache schon nicht mehr so lustig, aber was soll’s ich hatte Schmerzen und war angewiesen auf Hilfe. Also kam ich zurück zur Anmeldung und meldete mich erneut. Ich sollte noch im Wartezimmer Platz nehmen.
    Nach einer halben Stunde ging ich wieder zur Anmeldung und sagte, dass ich angerufen wurde und dran kommen möchte. Ja, es dauert noch, hiess es. Nach einer weiteren halben Stunde wurde ich wieder vorstellig in der Anmeldung und fragte warum ich angerufen wurde, wenn ich nicht dran komme. Ich will jetzt bitte dran kommen. Geiche Antwort, es dauere noch. Wiederum nach einer halben Stunde und sichtlich genervt bin ich nochmal zur Anmeldung und stellte nur die Frage mit Nachdruck: Warum haben sie mich angerufen? Bitte eine Antwort auf meine Frage, insistierte ich. Ich will jetzt wissen, warum ich nicht dran komme, ich wurde angerufen. Die Antwort von einer Anmeldedame war dann, dass sie hier momentan unterbesetzt seien und sie nur für die Handchirurgie zuständig ist, die Schulterpatienten würden momentan nicht abgearbeitet. Nach ca. 4,5 h unermüdlichen und äussert lästigen Nachfragens mit zunehmender Hartnäckigkeit wurde dann ein erstes Anamnese-Röntgenbild erstellt. Nach ca. 2 weiteren Stunden bekam ich dann die Audienz beim Chefarzt, Danke. Wäre meine Lebenspartnerin nicht Zeuge des Dramas gewesen, würde das keiner glauben, so eine absolute Scheisse. Der Chefarzt selbst war freundlich, aber ich war eigentlich nicht mehr willens mir das Deja vu von Würzburg zu geben. Genau so war es dann, unterm Strich die gleichen Aussagen wie in Würzburg. Ich bedauere es sehr, dass es keine rechtlichen Mittel gibt die Zahlung einer solchen Inrechnungstellung abzulehnen wegen Nötigung. Unterm Strich für mich ein ganz schwacher Auftritt der Schulterabteilung in Bad Neustadt.

    Also war wieder Internet-Recherche angesagt. Dort fiel mir dann die ATOS Klinik in Heidelberg und München auf, diese Kliniken gehören zusammen und werden von Prof. Habermeyer und Dr. Lichtenberg geführt.
    Diese Kliniken sind Sportkliniken und werden im Schulterbereich auch international kontaktiert, auch von Profi-Sportlern, die nicht hören wollen, dass nach der OP der Sport Tabu sei - alles andere ist Rentnerversorgung. Ich machte einen Termin Anfang 2011 aus. Im März 2011 wurde ich dann von Dr. Lichtenberg operiert. Eine Cup-Prothese vom Typ Eclipse mit einer selbstschneidenden Hohlschraube und einem Durchmesser von ca. 2cm und einer Länge von ca. 4cm kam bei mir zum Einsatz. Diese Schraube wird richtig fest eingedreht und nicht gepresst. Im späteren Heilungsverlauf durchwächst der Knochen die Hohlschraube und annektiert das Implantat bestmöglich. Die Material-Belastungsgrenze liegt bei 4000 Nm. Tischtennis sei nach der Heilungsphase kein Problem, Kraftsport in Maßen durchaus möglich, die Lebensdauer des Implantats bei vernünftiger Belastung: lebenslang. Das nenn ich eine Perspektive. Die OP verlief generalstabsmäßig ohne Komplikationen. Für mich ist Dr. Lichtenberg ein perfekter Operateur, perfekte Aufklärung, perfekte Durchführung, perfekte Betreuung und modernste Systeme. So muss es sein, ich bin 4 Monate nach der OP immer noch hoch zufrieden, meine Beweglichkeit und Kraft ist schon besser als vor der OP. Diese Klinik kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, wenn es sich um Omarthrosen handelt. Sollte für meine linke Schulter auch eine OP nötig sein, gibt es nur eine Klinik: ATOS, die zählen in Deutschland im Schulterbereich zu den Besten. Ein Besuch lohnt sich für jeden Schulterleidenden allemal. Auch die Betreuung im Schwesterbereich: top.
    Ich fand es äusserst enttäuschend, dass mir niemand vernünftig helfen konnte oder wollte im Umkreis von Würzburg / Bad Neustadt, kein Orthopäde, keine Klinik, niemand nannte mir die Adresse dieser Top-Klinik in Heidelberg. Kurzum für Omarthrosen des 2. und 3. Grades ist die unterfränkische Region für mich therapeutisch ungeeignet.
    Und nun zu meinem Motto: Hilft Dir selbst, dann hilft Dir Gott.


  • Re: omarthrose 3. Grades - Klinikempfehlung


    Vielen Dank für Ihre persönliche Empfehlungen. Hoffentlich geht es anderen Patienten ebenso gut nach einem Aufenthalt.

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