nach über 7 Jahren teilweise starker Beschwerden im Bereich linkes Knie (Schienbein / Wadenbein) und einer Odyssee an Orthopäden-/Chriropraktikerbesuchen wende ich mich nun an dieses Forum in der Hoffnung auf ähnliche Fälle und neue Therapieansätze.
Anbei mein „Leidensweg“:
August 1995:
Trauma: Verdrehen linkes Knie
Diagnose: Meniskusschaden
Behandlung: ambulante Arthroskopie und Entfernung einiger Meniskusteile
Zwischen 1996 und 2003:
Aktivitäten: Regelmäßiges Joggen (max. 10km)
Reaktion: häufiger Beschwerden ausgehend vom Schienbein-/Wadenbeinkopf, meist nach Ruhepausen weg
April 2003:
Nach intensiver Joggingphase starke Schmerzen Schienbeinkopf (Druck- und Berührungsempfindlichkeit). Treppensteigen sowie Laufen nur unter extrem starken Schmerzen möglich.
Diagnose: Bone Bruise (evt. Osteonekrose) Tibiaplateau
Behandlung: Operation Ende April 2003:“ Anbohrung“ Tibiaplateau, 6 Wochen Teilbelastung.
August 2003 bis Januar 2004:
Immer wieder sporadisch auftretende Schmerzen ausgehend vom Schienbein-/Wadenbeinkopf (heller, stechender, klar lokalisierbarer Schmerz mit Ausstrahlung Richtung Fußgelenk) Teilweise verschwanden die Schmerzen wieder im Laufe des Tages durch Bewegung, teilweise blieben sie auch. Auftreten der Schmerzen nicht korreliert zu körperlicher Belastung. Schmerzstelle auch nicht mehr druck- und berührungsempfindlich (wie bei Bone Bruise April 2003)
Kernspintomographie 30.01.2004:
Diagnose: kleine Zyste Tibiaplateau; kein Anhalt für Bone Bruise; Bursitis infrapatellaris profunda
Beurteilung behandelnder Arzt: Schmerzen können nicht erklärt werden, evt. Entzündung, daher Überweisung Knochenszintigraphie
Knochenszintigraphie 09.02.2004:
Diagnose: unauffällige 3-Phasen Knochenszintigraphie; kein Nachweis einer erneuten knöchernen Traumafolge
Beurteilung behandelnder Arzt: Schmerzen können immer noch nicht erklärt werden
Januar 2004 bis Juni 2005:
Immer wieder sporadisch auftretende Schmerzen (derzeit keine Behandlung)
Konsequenz: Sportarten wie Joggen, Tennis, Wandern, etc. wurden komplett aufgegeben.
Juni 2005:
Beginn mit dem Golfsport
Juni 2005 bis März 2009:
Weiterhin immer wieder sporadisch auftretende Schmerzen (Schmerzphasen von ca. 3-4 Wochen folgen schmerzfreie Phasen von bis zu 1-2 Monaten)
Start neuer Versuch der Behandlung bei zwei in München anerkannten Orthopäden:
Kernspintomographie 12.03.2009:
Diagnose: kleine subchondrale Zyste laterales Tibiaplateau; keine Bandläsion
Beurteilung behandelnde Ärzte: Schmerzen können nicht erklärt werden; Vermutung körperliche Fehlstellung Überweisung Chiropraktiker
April bis August 2009:
Behandlung Chiropraktiker Nr. 1
Diagnose: Gonalgie, Blockierung des oberen Sprunggelenks; Blockierung des Tibiofibulargelenks; Muskelhärte; Blockierung des Kreuz-Darmbeingelenks; Blockierung der LWS; Myofasziales Schmerzsyndrom
Reaktion: Behandlung (Mobilisierungen, Einrenkungen, etc.) führte zu überhaupt keiner Verbesserung, Abbruch nach drei Behandlungssitzungen
August 2009 bis Juni 2010:
Weiterhin teilweise sehr starke Schmerzen im Bereich Schienbein / Wadenbein
Nachfolgend habe ich gemäß meines seit ein paar Monaten geführtem Schmerztagebuch ein paar Notizen zum Zeitpunkt, zur Lokalisierung und interessanter Beobachtungen skizziert:
Mögliche Zeitpunkte des Auftretens:
- nach etwas längerem Sitzen
- während körperlicher Betätigung (Gehen)
- nach dem Aufstehen
- nach etwas längerem Stehen
- bei falscher Bewegung (bspw. Wegrutschen in Badewanne)
- bei "Provokation" (Streckung linkes Bein im Bereich 120° bis 180° unter Belastung)
Fazit: die Schmerzen können zu jeder Zeit auftreten (100% unkorreliert)
Lokalisierung
- Wadenbein (Bereich Kniekehle)
- Wadenbein (lateral)
- Schienbein (medial)
Beobachtungen
- Schmerz absolut unkorreliert zu körperlicher Aktivität (manchmal kommt er nach dem Golfen, dann wird es wieder durch das Golfen („in den Schmerz rein schwingen“) besser, manchmal kommt er nach dem Aufstehen, manchmal ist er über Nacht weg)
- Heller, stechender Schmerz
- Nur bei Belastung (absolut keine Beschwerden im Liegen oder Sitzen)
- Schmerz tritt bei Belastung nur im Bereich 180°-120° Streckung/Beugung auf
- Schmerz strahlt Richtung Fußgelenk
Juni 2010:
Erneuter Besuch beim Orthopäden mit der Bitte zur Anfertigung von Röntgenbildern (zur Vorstellung bei einem weiteren in München anerkanntem Chiropraktiker)
Verabreichung Kortisonspritze ins Gelenk --> keine Besserung
Juni 2010 bis August 2010:
Behandlung Chiropraktiker Nr. 2
Diganose: Akutes LWS-, Becken-, ISG-, Knie-, Sprungelenk-Syndrom links; Beckenschiefstand, ISG links aus dem Lot und schmerzhaft verklemmt.
Behandlung: Einrenken und Mobilisieren.
Reaktion: nach drei Wochen Behandlung Auftreten der bekannten Schmerzen in gleicher Lokalisierung und Intensität --> Schmerzen können weiterhin nicht erklärt werden --> Überweisung zurück an Orthopäden
Ich weiß echt nicht mehr weiter.
Die unten genannten potenziellen Ursachen meiner Beschwerden sind bereits ausgeschlossen worden.
1.Meniskus:
Ausschluss durch zwei Kernspintomographien sowie Auftreten des Schmerzes im Bereich Tibiakopf
2.Knorpelschaden:
Ausschluss durch zwei Kernspintomographien
3.Entzündung (Arthrose):
Ausschluss durch zwei Kernspintomographien sowie Knochenszintigraphie
4.Iliotibialbandsyndrom:
Ausschluss durch Orthopäden (keine Druckempfindlichkeit)
5.Schiefstellung Becken sowie Blockierung Gelenke:
keine Besserung durch mehrmaliges Mobilisieren und Einrenken zweier anerkannter, etablierter Chiropraktiker
Um jegliche Tipps wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Zauberschloss74
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