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Muskelabbau nach Bandscheiben - OP

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  • Muskelabbau nach Bandscheiben - OP

    Hallo Doc,

    ich habe im November 2008 eine Bandscheibenvollprothese zwischen L4/L5 erhalten. Danach war ich ca. 6 Wochen schmerzfrei (bis auf Wundschmerz). Seit Anfang des Jahres Jahres hab ich wieder Probleme mit dem Rücken. Die linke Rückenhälfte tut weh, das linke Bein ist schwächer als das rechte und ich hab das Gefühl, dass mein Gesäßmuskel abbaut. Ungefähr da wo das ISG ist hab ich schon eine richtige Delle. Außerdem hab ich das Gefühl, dass ich immer schiefer laufer und stehe, also das mein Becken sicher immer mehr nach links verschiebt. Versuch ich mich gerade hinzustellen bzw. das Becken wieder nach rechts zu schieben gibt es nur schmerzhafte Stiche in der linken Rückenseite (Höhe L4 / L5). Bei einem erneuten MRT und Myelogramm und Post - CT waren keine Auffälligkeiten, lediglich das NLG und EMG wiesen chronischen Schäden auf L5 auf verbunden mit ausgeprägter Fußheberschwäche und leichter Fußsenkerschwäche.
    Ich befinde mich auch schon in schmerz-therapeutischer Behandlung aber so langsam macht mir der Muskelverlust in dem linken Bein / Gesäß und das verschobene Becken doch Angst.
    Was könnte das sein?
    Ich bekomme zur Schmerzbekämpfung Tilidin 100mg retard 3 bis 4 mal täglich und zusätzlich noch Ibuprofen 800mg und für Akutfälle auch Tilidin in nicht retardierter Form.
    Wie kann ich gegen den Muskelabbau noch gegenwirken? Ich fahre Fahrrad in auf mich abgestimmter Lenker - und Sattelposition, aber die Kraftübertragung klappt nicht wirklich mit der linken Seite. Auch sonst versuche ich mich sportlich zu betätigen aber die linke Seite wird immer schlapper.

    Danke für Hinweise, Tipps und Ratschäge

    Gruß Blutengel


  • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


    Ich halte es für sehr sinnvoll dies mit dem Neurologen zu besprechen. Nur dieser kann wirklich beurteilen, ob die Atrophie durch die geschädigten Nerven kommt. Ist dies allerdings nicht der Fall, so wäre eine Fehlbelastung und Schonhaltung der Muskulatur eine weitere mögliche Ursache. Hierbei ist dann der Physiotherapeut der richtige Ansprechpartner.
    Es sollte allerdings zeitnah mit weiterer Ursachenabklärung begonnen werden!

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    • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


      Hallo Dr. Wachter,

      erstmal ein Danke für die immer kompetenten Antworten.
      Also ich hatte dann heut endlich mein Termin beim Orthopäden wegen dem Gefühl des Schieflaufens, herausgekommen ist ein Beckenschiefstand durch eine Beinlängendifferenz (rechts < links) und dadurch eine Fehlhaltung in der LWS (funktionelle Skoliose?). Ich bekomme jetzt einen Beinlängenausgleich, in der Hoffnung das die Schmerzen dann bald mal ein Ende haben.
      Aber jetzt zu meiner Frage kann der Beckenschiefstand diesen Muskelabbau und die Schwäche im Bein (Fußheberparese, Fußsenkerparese) verursachen, oder sollte ich das trotzdem mit einem Neurologen noch mal abklären?

      Guß Blutengel

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      • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


        Ich halte den Neurologen weiterhin für sinnvoll. Muskeln bauen sich immer ab wenn sie nicht benützt werden. Auch eine Schonhaltung führt zu einem Muskelabbau der "geschonten" Muskulatur und zu einer V erspannung/Aufbau der "überlasteten" Muskulatur. Er macht aber niemals eine neurologische Schädigung/ Ausfälle (Fußheber). Also sollte dies abgeklärt werden.
        Der Schuhausglich kann erstmal zu mehr Problemen führen! Man muß sich also etwas Zeit geben

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        • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


          Hallo Dr. Wachter,

          Mehr Zeit geben ist gut, (schmunzel). Wenn man merkt das es nur schlimmer wird statt besser, dann ist das mit dem Zeit geben gar nicht so einfach. Es wird immer schmerzhafter und mit Tilidin komm ich bald auch nicht mehr zurecht. Ein neurologischer Befund wurde im Februar ja schon mal erhoben mit der Feststellung, dass chronische Schäden auf L5 vorliegen. Nur war vor der Bandscheiben-OP das rechte Bein betroffen (Fußheberschwäche und Taubheit bzw. Schmerzen im Bein), aber das war direkt nach der OP vorbei und es waren beide Beine unauffällig.
          Und nach dem neurologischen Befund von Februar wurde ich vom Neurochirurg nur abgestempelt, so ungefähr ich soll mal zum Psychiater ich bild mir alles nur ein, und wurde aus der Praxis verwiesen. Krankengymnasik hatte ich zur Genüge und ich mache die Übungen auch selbst noch zu Hause.
          Ich weiß langsam keinen Rat mehr. Das Tlidin schlägt wie gesagt langsam auch nicht mehr an, nur noch mehr trau ich mich gar nicht zu nehmen ich muss ja auch noch was von der Schule mitbekommen.
          Achja Akupunktur bekomme ich auch für den Rücken.

          Gruß Blutengel

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          • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


            Hört sich ja nicht sehr nach gutem Patientenumgang an. Nach dem Motto: ich habe Sie operiert also hat es Ihnen gefälligst gut zu gehen. Nun sollte die Diagnostik wirklich vollständig durchgeführt werden. Lassen Sie also nicht locker, bis alles klar ist.
            Ansonsten eine multimodale Schmerzklinik kann den richtigen Umgang mit der Erkrankung ermöglichen. Zusätzlich erfolgt täglich Sport und eine bessere medikamentöse Einstellung. Warten Sie also nicht zu lange.

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            • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


              Hallo Dr. Wachter,

              ich nochmal,
              also von dem Neurochirurgen der operiert hat krieg ich nichts mehr zu hören. Wenigstens bin ich bei meinem Schmerztherapeuten gut aufgehoben, er wimmelt einen nicht ab und nimmt sich Zeit. Er geht der Ursache jetzt auf den Grund und gibt sich nicht mit der Aussage des Neurochirurgen zufrieden.
              Mein Schmerztherapeut hat jetzt eine PDA angesetzt die aus 3 Sitzungen besteht. Desweiteren soll ich von Tilidin 100mg auf Oxycodon umgestellt werden, da die gewünschte Wirkung ausbleibt und ich außerdem unter extremer Schlaflosigkeit leide (geht das überhaupt!?!)und kein Auge zu bekomme. Topamax 100mg und Tilidin scheinen sich auch nicht wirklich zu vertragen, ich hab danach immer ziemliche Empfindungsstörungen in den Beinen und könnte mir die Beine am liebsteb abhacken weil der Juckreiz nicht zu ertragen ist.
              Ist es sinnvoll auf Oxycodon umzusteigen oder erwarten mich das eventuell dieselben Probleme?

              Zusätzlich konsultiert er auch noch einen Orthopäden der sich auf Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert hat.
              Der Beinlängenausgleich zeigt, was den Beckenschiefstand betrifft, ganz gute Erfolge, aber der Rest des Rückens (ab Lende aufwärts) neigt sich weiterhin stark nach rechts und macht auch weiterhin Probleme. Ich kann nicht lange stehen und sitzen und ich hab das Gefühl das im Bereich der Wirbelkörper irgendwas springt, so als wenn ein Wirbel bei bestimmten Bewegungen nach innen rutscht. Kann man da was machen?

              Wie machen das nur andere Leute, die sich schon seit Jahren quälen. Ich hab gerade mal seit knapp einem Jahr schon keine Kraft und keine Nerven mehr und frag mich ob die OP mit der Bandscheibenvollprothese nicht noch mehr kaputt gemacht hat.

              Wäre auch dankbar über Tipps von anderen Leidensgenossen.
              Sorry ist etwas länger geworden.(:8)

              Gruß Blutengel

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              • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


                Das Konzept hört sich doch ersteinaml sinnvoll an. Es ist vielen Patienten eine Hilfe wenn die Medikamente angepasst werden (Opiate). Diese können auch wieder ausgeschlichen werden. Die PDAs können eine Schmerzunterbrechung erbringen. Manche Patienten profitieren hiervon deutlich länger als die eigentliche Wirkzeit des Medikamentes eigentlich andauern sollte.

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                • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP


                  Hallo,

                  so, ich hatte dann jetzt den ersten Termin beim neuen Orthopäden, diese äußerte den Verdacht auf Implantatlockerung oder Kalkablagerungen, die das Implantat behindern. Mal schauen was der Röntgenbefund erzählt.

                  Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die PDA's nicht so der "Bringer" sind.
                  Mir geht es zwar danach gut, aber ein paar Stunden später ist alles genauso beschi**en wie vorher.
                  Bis jetzt soll ich noch weiter das Tilidin nehmen, nur leider lässt die Wirkung langsam rapide nach und ich könnte 2 Stunden später schon die nächste Ladung schlucken, gegen die Schlafstörungen wurde mir Doxepin 25mg verschrieben, aber ob ich sie nehme oder nicht, schlafen kann ich trotzdem nicht wenn ich abends die Tilidin genommen hab.
                  Mal eine bescheuerte Frage, können die Schmerzen in der Implantatgegend, die in die Beine ausstrahlen, auch von einer Metallunverträglichkeit kommen?

                  Gruß Blutengel

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                  • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP

                    Hallo Blutengel,
                    gibts Sie noch?
                    Können Sie bitte nach dem zeitlichen Abstand Ihren Best-practice nennen?
                    Ich kenne jemanden mit Fußsenkerschwäche mit Schmerzen beim Gehen im sensibilitätsgestörten Fußteil nach BS-OP.
                    Danke!

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                    • Re: Muskelabbau nach Bandscheiben - OP

                      Hallo,

                      also eine wirkliche Erfolgsmethode gibt es nicht.
                      Ich hab nach wie vor Rückenschmerzen in dem operiertem Bandscheibensegment und meine Fußheberschwäche hat sich verschlechtert.
                      Lediglich die Ursachen für die Schmerzen sind jetzt Jahre später gefunden.
                      Bei mir hat sich die untere Hälfte der Bandscheibenprothese nach links verschoben und hat jahrelang den Nerv abgeklemmt, der für den Fußheber zuständig ist. Außerdem hab ich in den Wirbelgelenken Arthrose.
                      Der Nerv wurde durch eine weitere OP freigelegt, nur da diese viel zu spät erfolgte, ist der Nerv bleibend geschädigt.
                      Bis jetzt versuchen wir eine Versteifung des Wirbelsegmentes so weit wie möglich hinauszuzögern.
                      An Schmerzmedikamenten nehme ich zur Zeit Celecoxib und bekomme bei heftigen Schmerzschüben zusätzlich Schmerzinfusionen und PDA's.

                      Mit der Fußheberschwäche hab ich mich abgefunden und ich komme damit auch klar.
                      Regelmäßig Sport und Physiotherapie gehören zu meinem Alltag dazu.
                      Desweiteren hab ich einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt.

                      Gruß Blutengel

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