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OP von Lungenmetastasen

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  • OP von Lungenmetastasen

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
    ich bin 41 Jahre und im Jan 2005 an Darmkrebs (Sigma-CA) erkrankt. Nach der OP folgten 10 Zyklen Folfox. Im Mai diesen Jahres wurden im CT Lungenmetastasen festgestellt. Nun bekomme ich Folfiri. Nun zu meiner Frage: warum ist es nicht möglich, Lungenmetastasen zu operieren? Mein Onkologe ist dieser Meinung. Nun habe ich aber schon des öfteren gelesen, dass Lungenmetastasen operiert werden können. Bitte um Ihre Meinung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ruth


  • RE: OP von Lungenmetastasen


    Wenn es sich um eine einzelne Lungenemetastase handelt kann man je nach Lage bei Ausschluß eines anderen Organbefalles eine OP erwägen. Bei mehreren Herden ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich an anderer Stelle der Lunge weitere Tumorzellen finden leider so groß, daß man den Tumor durch die OP nicht entfernt bekommt. Wegen der großen OP und der Verzögerung der Chemotherapie durch einen solchen Eingriff verkürzt sich die Lebenserwartung durch eine OP. Man muß das also immer individuell abwägen, das Problem ist die Tatsache, daß man nicht einzelne Tumorzellen sehen kann, sondern nur größere Tumorzellverbände (Metastasen) die im CT erkennbar sind. Alle anderen Zellen bekommt man mit der OP nicht weg.

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    • RE: OP von Lungenmetastasen


      Hallo Ruth,
      Lungenmetastasen können operiert werden, wenn - wie Dr. Hennesser bereits gesagt hat - andere Organe nicht befallen sind. Dr. Axel Rolle, Krankenhaus Coswig, bietet eine sehr gute Operationsmethode an. Die Lungenmetastasen werden dabei mittels Neodym-Yag-Laser entfernt, wobei diese Operationsmethode viele Vorteile hat. Zum einen ist es eine radikale Operationsmethode, bei der die Metastasen zur Gänze entfernt werden, zum anderen ist es aber auch ein verhältnismäßig schonender Eingriff, da es bei dieser Operationsmethode kaum Parenchymverluste gibt. Es gibt bei dieser Op auch kaum einen Blutverlust und die Wiedergenesungszeit ist relativ kurz. Der besondere Vorteil besteht darin, daß auch eine hohe Anzahl von Metastasen operiert werden kann. Schau mal unter www.lungenmetastasen.info nach, dort findest Du alle notwendigen Informationen. Dort kannst Du auch einen kurzen OP-Film, der die Yag-Laser-Methode zeigt, ansehen.
      Meine Mutter wurde mit dieser Operationsmethode vor knapp einem Jahr in Wien operiert und ich kann nur bestätigen, daß diese Methode sehr gut funktioniert hat. Neue Metastasen sind bisher jedenfalls nicht aufgetreten.
      Du solltest Deinen Onkologen unbedingt fragen, weshalb Dir die neuen verfügbaren monoklonalen Antikörper (Avastin, Erbitux) in der Therapie (noch) vorenthalten werden.
      Alles Gute
      Vinnie

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      • RE: OP von Lungenmetastasen


        Noch eine kurze Ergänzung: Avastin / Erbitux sind hervorragende neue Medikamente in der Therapie des Kolonkarzinoms, da haben Sie völlig Recht. Dennoch führt der Begriff "vorenthalten" evtl. zu Verunsicherung, die unberechtigt ist. Denn es ist nicht entscheidend, daß man sofort einen dieser Antikörper bekommt, sondern daß man "irgendwann" damit behandelt wird. Es gibt keinen Grund, dies sofort zu Beginn einzusetzen, auch wenn die Empfehlungen anfangs mal so verfaßt wurden - davon ist man wieder abgerückt. Hier kann man ebenso gut darauf zurückgreifen, wenn die jetzige Therapie nicht zum Erfolg führen sollte.

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        • RE: OP von Lungenmetastasen


          Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
          danke für die Präzisierung meines Einwandes. Da bin ich wohl nicht mehr ganz auf dem letzten Stand, denn ich habe gemeint gelesen zu haben, daß beim metastasierenden Darmkarzinom vermehrt dazu übergegangen wurde, Erbitux/Avastin in der First-Line-Therapie zu geben. Aber ihre Antwort macht ja auch Sinn, denn es kann meiner Meinung nach nur von Vorteil sein, wenn man (unmedizinisch ausgedrück) zu einem späteren Zeitpunkt sozusagen noch einen Joker hat und nicht alle Therapiechancen bereits zu Beginn "verschossen" hat.
          Darf ich sie an dieser Stelle noch fragen, ob sie persönlich Erfahrungen haben mit der Kombination aus Erbitux UND Avastin. In den USA laufen bereits Studien, die angeblich gezeigt haben, daß diese Kombination so eine Art "Verstärkungswirkung" (boost) bewirke. Können Sie dazu schon etwas sagen?
          Meine Mutter hat vor einem Jahr post- und präoperativ (2 Lungenmetastasen) jeweils 3x CAPOX + Avastin (mit vorläufigem Erfolg) bekommen.
          Haben Sie auch schon Erfahrungen mit dem neuen, in den USA zugelassenen Antikörper Panitumumab?
          Mit bestem Dank,
          Vinnie

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          • RE: OP von Lungenmetastasen


            Die Kombination aus Avastin und Erbitux bewirkt eine Potenzierung. Man kann jedoch nicht davon ausgehen, daß es sozusagen zu einer Verdoppelung der Chancen kommt. Beide Präparate selber ERGÄNZEN ja nur eine Basistherapie, alleine gegeben ist ihre Wirkung gering. Man muß abwarten, ob die parallele Gabe beider Substanzen in Kombination mit Chemo tatsächlich einen Effekt hat, der zur parallelen Zulassung führen könnte.
            Zu Pamitumumab: Dies ist wie Erbitux ein EGFR-Antagonist, der wahrscheinlich sogar etwas besser wirkt als Erbitux. Ob es Sinn macht, nach Erbitux auch noch P. einzusetzen bezweifle ich aufgrund der derzeitigen Datenlage jedoch erheblich.

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