ich bin neu hier und würde gerne wenn möglich ein paar Sachen in Erfahrung bringen, auf die ich noch nicht so recht Antwort gefunden habe.
Bei meiner Oma wurde im vorigen Jahr ein Tumor aus der Galle entfernt, sowie ein Stück der Leber. Oma hat eine 24 cm lange Narbe auf der rechten Bauchseite.
Sie hatte damals zuvor auch eine ziemlich starke Gelbsucht, danach war sie bis jetzt beschwerdefrei. Die Nachsorgeuntersuchung im Dezember letzten Jahres ergab ebenfalls keine Auffälligkeiten, im September wäre die nächste Kontrolle angesagt gewesen.
Leider wurden vor einem Monat im Zuge eines Krankenhausaufenthaltes wegen einer Kreislaufgeschichte (wie sie bei dem schwülen Wetter derzeit ja vielen Leuten widerfährt), bei dem "weil sie schon mal da ist" gleich auch die Galle bzw. die operierte Stelle untersucht wurde, wieder "ein paar kleine Punkte" feststellt.
Diese haben sich bei genauerer Betrachtung (MR? CT? ich weiss nicht genau wie man das nennt) als böser Tumor mit einem Durchmesser zwischen 4 und 6 cm herausgestellt, der auch Leber und Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft zieht, herausgestellt.
Ebenfalls waren die Leberwerte erhöht, und sie hatte wieder eine Art Gelbsucht, die man aber - als "ungeschultes Auge" weder an der Haut noch an den Augen erkennen konnte und die sie selber auch gar nicht gespürt hat.
Es hätte dann ein Stent gesetzt werden sollen, was aber leider beim Versuch blieb, da der Gallengang zu schmal bzw. zu verwachsen war, um damit durchzukommen.
Seit diesem Zeitpunkt geht es meiner Oma zusehends schlechter, sie kam am Dienstag, 11.7. aus dem Krankenhaus und sollte am 24.7. wieder hinkommen, um mit einer leichten (sofern es sowas gibt?) Chemotherapie anzufangen.
Gestern abend bekam sie Fieber und es besteht der Verdacht auf einen Infekt der Eingriffstelle des Stents, bzw. fühlt sie sich allgemein nicht gut, klagt über undefinierbare Schmerzen im Oberbauch, hat Schwindelgefühle, ist dauernd müde und mag nicht essen.
Nun ist meine Befürchtung natürlich, dass das schon die Anfänge der Zeit der Beschwerden sein könnten, oder könnte das von dem Infekt herrühren?
Ich mache mir auch insbesondere Sorgen, da
der behandelnde Arzt uns Angehörigen vor 2 Wochen mitteilte, dass es nur noch eine verbleibende Zeit von 6 Monaten bis 2 oder 3 Jahren gibt, man es zwar mit Chemo versuchen könne, aber man nicht sagen kann, ob es was bringt.
Meine Oma hat sich letztlich für die Chemo entschieden, und sie weiss auch, dass der Krebs bösartig ist, aber die volle Wahrheit weiss sie nicht - nicht zuletzt auch deswegen, damit sie die Hoffnung nicht aufgibt, sagte der Arzt.
Nun hätte ich noch folgende Fragen:
Sind die von mir beschriebenen Symptome tatsächlich ein Anzeichen für das Fortschreiten der Erkrankung, oder könnte das an diesem Infekt liegen?
Kann die Chemo den Tumor zerstören bzw. zumindest, oder ist es zu diesem Zeitpunkt eher nicht mehr so hoffnungsvoll?
Wenn es dann so weit ist und die Chemo kommt zum Einsatz (Infusionen, keine Bestrahlung), bringt dann in Bezug auf das Immunsystem sowas wie eine unterstützende Misteltherapie was, und wenn ja, sollte man das im Krankenhaus beim behandelnden Arzt zur Sprache bringen?
Wie funktioniert das, und gibt es das in Österreich überhaupt?
Und zum Schluß die wohl schlimmste Frage, wie sollen wir uns Oma gegenüber verhalten, wenn es sich klar abzeichnen sollte, bzw. was sagt man darauf, wenn sie irgendwann Dinge sagt wie "ich muss ja sowieso dran sterben?"
Mit der Situation komme ich am allerwenigsten klar.
Ich wäre für ein paar Antworten von Leuten, die damit Erfahrung haben, sehr dankbar!
Grüße aus Österreich,
Lydia
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