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Hodenkrebs: Mistel/CTs

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  • Hodenkrebs: Mistel/CTs

    Hallo,
    ich melde mich hier, weil es um einen sehr lieben Freund von mir geht.
    Er ist Mitte 40 und wurde vor 1 1/2 an einem Jahren an einem Hodentumor (Nicht-Seminom) operiert.
    Weil glücklicherweise noch keine Gefäßinvasion vorlag, mittels CT und PET-Untersuchung keine Metastasen nachweisbar waren und auch der Tumormarker rasch auf normale Werte absank, konnte er nach der wait-and-see-Strategie behandelt werden. Bisher lief auch bei den Nachsorgeuntersuchungen alles gut.
    Jetzt ist er wegen rheumaähnlicher Beschwerden in einer anthroposophisch orientierten Behandlung.
    Da soll er u. a. eine Misteltherapie erhalten, damit künftig keine neuen Tumore mehr entstehen würden (es besteht eine gewisse familiäre Neigung dazu).
    Ich meine allerdings einmal gelesen zu haben, dass Misteltherapie bei Hodentumoren überhaupt nicht angezeigt ist und bin deswegen in ziemlicher Sorge. Was wäre da Ihr Rat?
    Und da ist noch etwas Zweites: Bei den bisher ja immer gut gelaufenen Nachsorgeuntersuchungen stellt sich ja schon die Frage, ob 3-monatliche Thorax-CT-Untersuchungen aufgrund der Strahlenbelastung nicht mehr schaden als nützen und man deshalb zwar die anderen Untersuchungen (Marker, Ultraschall etc.) nach Plan durchführen lässt, aber man bei den CTs nicht doch den Abstand vergrößern kann.
    Auch hier im Voraus herzlichenDank für Ihre Antwort!
    Ich lese schon einige Zeit im Forum mit und wünsche den Betroffenen und ihren Angehörigen von Herzen alles Gute, Erfolg bei ihren Therapien und die nötige Seelenkraft!!!
    A.


  • RE: Hodenkrebs: Mistel/CTs


    Eine engmaschige Nachsorge in den ersten 5 Jahren ist sinnvoll, jedoch kann man angesichts der Strahlenbelastung statt regelmäßiger CTs auch Kernspintomopgraphien durchführen.
    Eine Misteltherapie kann keinen Tumor vermeiden. Es gibt Einzelfälle, bei denen das Befinden gebessert wird. Hinsichtlich der Wirkungen auf einen Tumor gibt es unterschiedliche Meinungen, die auch einen möglichen Wachstumseffekt einschließen. Da bin ich aber ebenso skeptisch wie gegenünber den theoretischen Überlegungen, daß ein Tumor dadurch verkleinert werden könne. Man sollte sich durch die Misteltherapie jedoch keinesfalls eine Wirkung gegen ein mögliches Rezidiv versprechen.

    Kommentar


    • RE: Hodenkrebs: Mistel/CTs


      Hallo,
      genausowenig wie eine Bestrahlung/Chemotherapie/Operation sicher ein Rezidiv verhindern kann, kann es die Mistel. Das behauptet auch niemand ernsthaft.
      Es gibt aber zahlreiche aussagefähige Studien, daß das Befinden regelmäßig gebessert wird und eine Chemotherapie besser verkraftet wird. Eine Misteltherapie wird in der Regel gut vertragen, zu Schaden gekommen ist hierbei noch niemand. Sie soll aber keinesfalls eine Operation/Bestrahlung/Chemotherapie ersetzen, sondern zusätzlich angewandt werden. Keine einzige Studie hat je einen Beweis auf eine Anregung des Tumorwachstums erbracht. Hier geistert immer wieder eine Studie eines Herrn Gabius herum, der aber mittlererweile mehrfach widerlegt wurde.
      Eine Misteltherapie als unterstützende, begleitende Maßnahme bei Hodenkrebs ist durchaus üblich und gehört zu den ausdrücklichen Anwendungsgebieten der Mistel.
      Falls weitere Informationen benötigt werden, z.B. email an mich schicken.

      Liebe Grüße,

      HamDoc

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