Mein Lebenspartner leidet an Darmkrebs (ypT3-4, pN2, G2-3, Rx).
Am 30.08.05 erfolgte, nach einer vorgängigen Radio-Chemotherapie, die Operation ("tiefe anteriore Rektumresektion mit Lymphadenektomie entlang der A.+V. mesenterica inf.) mit Anlegen eines (vorübergehenden) Stomas. Die histopathologischen Untersuchung zeigte folgende Befunde:
Rektosigmoidresektat:
mässig differenziertes, kleinherdig dissoziiertes und wenig differenziertes Adenokarzinom mit ausgedehnter disseminierter knotiger Infilatration des gesamten regionären Fettgewebes, ausgeprägte Infiltration von Perineuralscheiden sowie mind. 8 Lymphknotenmetastasen.
Lymphknoten entlang A./V. mes. inf.:
fragmentierte LKs, mind. einer kleinherdig metastasisch durch das Karzinom befallen
Rektaler Ring:
Kolonexzisat sowie kleiner perikolische LK ohne Nachweis von neoplastischen Gewebe
Anschliessend an die OP bildete sich ein "rectorectaler Abscess", welcher mittels CT-gesteuerter Abscessdrainage und Antibiotika-Therapie behandelt wurde.
Am 17.10.05 begann die nachfolgende, ambulante Chemotherapie (200 mg Leucoverin, 200 mg Eloxatin, 800 mg 5-FU und 2400 mg 5-Fu mit Pumpe, welche an ein Port-System angeschlossen wird).
Diese Therapie musste mehrmals unterbrochen werden, da die Laborwerte des Blutes eine Durchführung nicht möglich machten (zuletzt Leuko 2.9, Thromb 140, HB 104). Jetzt hat er 10 von 12 geplanten Zyklen hinter sich.
Ich habe folgende Fragen an Sie:
- Wie stehen seine Prognosen?
- er erlebt das "Hand-Fuss-Syndrom" sehr stark. Mittlerweile sind Hände und Füsse zeitweise bis zu Ellenbogen bzw. Oberschenkel gefühllos bzw. es "blitze" sehr schmerzhaft, vor allem nachts. Was hat das für Konsequenzen und was könnte man dagegen tun?
- seit Beginn der Chemotherapie fand keine intensive Untersuchung mehr statt, ausser kurzen Besprechungen mit dem Arzt vor der Chemotherapie. Ist das normal oder was müsste Ihrer Meinung nach unternommen werden?
Mehrmals suchte ich das Gespräch mit den Aerzten, werde aber regelmässig abgefertigt mit der Antwort, dass er das nun eben aushalten muss und man ansonsten nichts tun könne.
Ich muss dazu sagen, dass mein Lebenspartner im Moment sehr schwierig im Umgang ist. Er leidet unter Depressionen, die sich in aggressivem und unkontrolliertem Verhalten äussert. Ausserdem spricht er immer häufiger davon, dass er das alles nicht mehr lange aushalte. Eine entsprechende Behandlung mit Antidepressiva und/oder Therapie bei einem Psychologen lehnt er aber strikt ab. Kann man einen Patienten zwingen? Was kann ich als Angehörige unternehmen? Ich weiss, Sie sind nicht Psychologe, wäre aber um eine Stellungnahme sehr dankbar.
Ich danke für Ihre Bemühungen.
Herzliche Grüsse
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