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Chemo oder Hormon
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Tupu
Chemo oder Hormon
Ich habe vor ca. 1 Woche ein kleines Mammacarcinom > 2 cm, mit nicht befallenen Lymphknoten entfernt bekommen. Der Tumorgrade ist 1. Lt. Arzt würden beide Therapien (natürlich auch Bestrahlung) in Frage kommen. Bei Chemo nimmt er FEC ? mit Haarausfall. Bei Hormon Tamoxifen. Er hat sich zu keiner Präferenz geäußert. Jetzt bin ich am Informationen sammeln. Bin knapp uber 40 also noch nicht in den Wechseljahren. Wie hoch ist das Restrisiko der Therapien (die Zahlen sind so unterschiedlich)Stichworte: -
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RE: Chemo oder Hormon
Hallo Tupu
Wie hoch ist das Restrisiko? Das weiss niemand. Ueber die Erfolgsaussichten von Therapien wird viel, sehr viel geschrieben.
Ich empfehle Ihnen: Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres behandelnden Arztes, sofern er Ihr Vertrauen verdient. Alle anderen Empfehlungen basieren auf "Empfinden", da letztlich "wir" Ihre Krankengeschichte nicht kennen. Ich (z.B.) würde ja letztlich auch nicht die Reaktionen auf die Behandlung (Chemo etc.) beobachten und daraus neue Erkenntnisse ziehen können.
Meine Gemahlin (62) und eine Bekannte (ca. 55) hatten ebenfalls Brustkrebs (noch immer in aerztlicher Nachbehandlung). Beide fühlen sich bei den behandelnden Aerzten am Besten aufgehoben. Zwar haben meine Gemahlin und ich viele "guten Ratschläge" erhalten. Aber letztlich ist es der behandelnde Arzt und das dazugehörige Vertrauensverhältnis, das Ihnen ganz persönlich am optimalsten Helfen kann.
Besuchen Sie doch noch die Website www.brustkrebs.info. Hier wird - zusammen mit leitenden Aerzten - ein aktueller Krankheitsfall beschrieben.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung und ein glückliches, erfolgreiches 2006.
Facelwega
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labrousse
RE: Chemo oder Hormon
Hallo Tupu,
als Krankenpfleger mit mehrjähriger Erfahrung in der Onkologie empfehle ich Ihnen ebenfalls dem Rat des Arztes Ihres Vertrauens nachzugehen. Bedenken Sie dabei jedoch folgendes:
1. Sie sollten echtes Vertrauen zu diesem Arzt haben
2. Dieser Arzt sollte ein Spezialist in diesem Gebiet sein - es empfiehlt sich meiner Meinung nach ein Gynäkologe mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich der Onkologie oder ein erfahrener Radioonkologe. Diese beiden finden sie in Kliniken die sich spezialisiert haben. Diese Art der Spezialisierung (ZERTIFIZIERUNG!)der Kliniken wird hier in Deutschland Zentrenbildung genannt. Das für sie in Frage kommende Zentrum nennt sich "Brustzentrum". Welche Klinik in Ihrer Umgebung ein solches Brustzentrum betreibt können Sie bei Ihrer Krankenkasse in Erfahrung bringen oder mit etwas mehr Aufwand hier im Internet.
3. Holen Sie sich ggf. eine zweite Meinung eines anderen Arztes ein - z.B. Ihr Hausarzt oder niedergelassener Gynäkologe. Holen Sie sich aber nicht zu viele unterschiedliche ärztl. Meinungen ein, das führt Sie in der Regel nur zu Verwirrungen und erstrecht Unsicherheit.
4. Es gibt meines Wissens nach auch die Variante erst Chemo mit FEC und anschl. Tamoxifen-Therapie.
5. Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Arzt UND dem Pflegepersonal, dann werden Sie in der Regel auch offene und ehrliche Antworten auf alle Ihre Fragen bekommen - das ist die wichtigste und beste Vorraussetzung für eine erfolgreiche Theapie.
Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute!
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RE: Chemo oder Hormon
Es gibt für solche Situationen ja klare Richtlinien, auf die sich Ihr Arzt stützt. Diese basieren auf langjährigen Erfahrungen an vielen Patientinnen und werden regelmäßig in Empfehlungen aktualisiert. Bei einem sogenannten intermediären Risiko wie es bei Ihnen vorliegt liegt der Wert einer Hormontherapie (zunächst Tamoxifen) höher als der Wert einer Chemotherapie. Entschließt man sich zu beidem, muß erst die Chemotherapie abgeschlossen sein. Auf jeden Fall sollte eine Bestrahlung in die Planungen miteinbezogen werden. Ebenso die Tamoxifentherapie. Bei der Chemotherapie muß man abwägen, hier erreicht man nur wenige Prozentpunkte Gewinn (Rezidivfreiheit). Dies klärt man am besten in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Arzt, denn die FEC-Therapie hat (beherrschbare) Nebenwirkungen (ebenso alternative Chemotherapien). Hier muß man individuell abwägen, ob man den kleinen Zugewinn an Sicherheit anstrebt und die Therapie in Kauf nimmt oder nicht.
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