#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Behandlung Bronchial Ca

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Behandlung Bronchial Ca

    Guten Abend, Herr Dr. Hennesser !
    Bei meiner Oma (65 Jahre) wurde vor 2 Monaten ein nichtkleinzelliges Lungenkarzinom festgestellt, welches nicht operiert werden kann.
    Die Bestrahlung hat sie schon hinter sich. Nun hat man in der Leber und in einer Niere Metastasen gefunden.Kann das sein, daß der Tumor während der Bestrahlung Metastasen bildet ? Denn vorher hat man noch keine gesehen. Jetzt bekommt sie Chemotherapie.
    Was verspricht man sich in dem Falle von der Chemo ? Was genau soll sie bewirken ? Gibt es Hoffnung, daß die Metastasen und der Primärtumor sich zurückbilden ? Wie ist die Prognose ? Wie lange dauert es im Schnitt, bis die Tumoren wieder weiter wachsen nach einer Chemo ? Gibt es noch andere Alternativen ? Wie oft kann man ein Organ bestrahlen (falls der Tumor wieder wächst)? Ich bin selbst Krankenschwester und möchte meine Oma motivieren diese Chemo durchzuhalten.Ich kann mich einfach noch nicht damit abfinden, daß vielleicht alles umsonst ist und es keine andere Hoffnung gibt.


  • RE: Behandlung Bronchial Ca


    Bei einer Bestrahlung fokussiert man sich ja auf den Primärtumor, der an der bestrahlten Stelle dann langsamer oder für eine gewisse Zeit gar nicht wächst. Unabhängig davon können an anderen Stellen Metastasen entstehen, die sicherlich auch vor 2 Monaten schon da waren, aber eben so klein, daß sie nicht erfaßbar waren. Somit ist die Chemotherapie im jetzigen Stadium sinnvoller, da sie "überall" wirkt. Man verspricht sich damit ein verzögertes Wachstum, vielleicht auch ein wenig Rückbildung. Entscheidend ist aber, daß man die Zeit, bis der Tumor ernste Probleme bereitet, verzögert. Ob der Tumor auf die Therapie reagiert muß man durch Zwischenuntersuchungen feststellen, daran orientiert sich auch die Fortsetzung einer Therapie oder eine evtl. Umstellung. Beim Nichtkleinzeller liegen die Ansprechraten für die gängigsten Kombinationen bei etwa 50 %.

    Kommentar


    • RE: Behandlung Bronchial Ca


      Danke für Ihre schnelle Antwort !
      Nun frage ich mich aber ob diese Chemo überhaupt sinnvoll ist, wenn es doch keine Aussicht auf Heilung bzw. großartige Lebensverlängerung gibt. Macht man sich damit nicht noch die wenige Zeit, die einem bleibt das Leben zur Qual ? Sollte man sich das dann nicht ersparen und sich lieber die restliche Zeit so angenehm wie möglich gestalten ?

      Kommentar


      • RE: Behandlung Bronchial Ca


        Diese Frage wird oft unter der Vorstellung gestellt, daß Chemotherapie immer mit schweren Nebenwirkungen einhergeht. Dies muß aber keineswegs so sein, es gibt verschiedene Substanzen zur Auswahl und natürlich steht an erster Stelle der Erhalt eines lebenswerten Lebens. Ob das Leben erhaltenswert ist muß immer mit dem Patienten zusammen entschieden werden, bei fortgeschrittenen Erkrankungen mit bspw. einhergehender Bettlägerigkeit wird man sich eher zurückhalten. Ein Großteil der Therapien kann ambulant durchgeführt werden und der Patient entscheidet bei jeder Vorstellung beim Onkologen gemiensam, ob die Therapie vertragen wird, ob sie wirkt und ob es daher Sinn macht sie fortzusetzen. Daß man "nur verlängert" halte ich nicht für entscheidend, denn das macht man bei vielen Erkrankungen. Bspw. hat - rein statistisch - ein Patient mit einem zweiten Herzinfakrt eine geringere Lebenserwartung als ein Patient mit unheilbarem Darmkrebs und Lebermetatsasen. Und dennoch wird man sich die Frage des Sinns einer Infarktbehandlung nie stellen.

        Kommentar


        Lädt...
        X