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Dr. Hennesser

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  • Dr. Hennesser

    Sehr geehter Herr Dr Hennesser,

    vor einigen Tagen hatte ich die Frage mit den Tumormarkern gestellt.
    Es war alles sehr interessant für mich zu lesen, da ich aber mit meiner Chemo fast durch bin, habe ich mich evtl. falsch ausgedrückt. Mein Hauptanliegen war die Frage wie wichtig die Tumormarker bei der Nachsorge sind und nicht wärend der Chemo und ob es sinnvoll ist sie bestimmen zu lassen oder nicht !

    Vielen Dank und Viele Grüße

    PS: Hier nochmals kurz die Diagnose
    Mehrherdiges, bis 2,2 cm großes Mammakarzinom recht,
    pT2(m), G2, L1, pN3a (11/15 mit Kapseldurchbruch), R0, M0.


  • RE: Dr. Hennesser


    Die Bestimmung von Tumormarkern führt dazu, das man in etwa 50 % der Vorkomnisse Metastasen - sofern sie denn doch auftreten sollten - 3-6 Monate früher erkennt. Man wird aber nicht aufgrund von Tumormarkererhöhungen eine neue Therapie einleiten sondern erst dann, wenn sich tatsächlich neue Tumorherde nachweisen lassen. Sollten Tumormarker ansteigen führt es also dazu, engmaschiger nach Herden zu suchen. Studien haben aber gezeigt, daß dies den weiteren Krankheitsverlauf nicht beeinflußt und keinen Überlebensvorteil bietet. Somit sind aus den Empfehlungen und den medizinischen Richtlinien einer fachgerechten Nachsorge die Tumormarker verschwunden. Meist werden sie dennoch bestimmt, oft aus Unwissenheit über die anfällige Aussagekraft oder aus - sehr verständlicher - Neugier der Patientinnen. Aber ein erhöhter Tumormarker ist ebenso wenig ein Beweis für einen wachsenden Tumor wie ein normaler Tumormarker Sicherheit verschaftt, alles sei in Ordnung.
    Als Konsequenz kann man darauf verzichten.

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    • RE: Dr. Hennesser


      Vielen Dank für die klare Antwort!

      Viele Grüße

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      • RE: Dr. Hennesser


        Um auch einmal eine andere Meinung eines "Schulmediziners" (hier die bekannte Tumormarkerforscherin Dr. Stieber, Großhadern, München)in die Tumormarkerdebatte einzubringen, die die regelmäßige Markerbestimmung keineswegs als "sinnlos" bezeichnet:
        http://www.roche.com/pages/downloads...enzberg04d.pdf

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        • RE: Dr. Hennesser


          Eine kurze Frage: In einer auf Tumorerkrankungen spezialisierten Privatklinik hat man mich hinsichtlich der Tumormarker genau wie Sie beraten. Bei mir geht Gott sei Dank seit 3 Jahren auch alles gut, auch ohne Tumormarkerbestimmung und ich bin eigentlich froh, nicht immer daran denken zu müssen.
          Nun hat mir ein Bekannter berichtet, daß er sogar Geld ausgibt um seinem Prostatakarzinom vorzubeugen, er bestimmt irgendeinen Marker (PFA?). Macht das Sinn?

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          • RE: Dr. Hennesser


            Mein obiger Beitrag bezieht sich ausdrücklich auf den aktuellen Stand beim Brustkrebs. Generell wird die Bedeutung von Tumormarkern immer noch überschätzt. Ausdrücklich davon ausnehmen muß man jedoch die Marker PSA beim Prostatakarzinom und AFP beim primären (in Leberzellen entstehendem, nicht "in die Leber metatsasierten") Leberkrebs. Insbesondere die PSA-Bestimmung ist sowohl bei der Vorsorge als auch bei der Therapiekontrolle und der Nachsorge eines Prostatakarzinoms sehr wichtig. Man muß bei der Vorsorge die PSA-Bestimmung leider selber zahlen (je nach Labor ca. 20 Euro), dies ist aber sinnvolll angelegtes Geld. Sowohl Sie als auch Ihr Bekannter machen also nichts verkehrt. Weiter Alles Gute!

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            • RE: Dr. Hennesser


              Hier mal eine firmenunabhängige Veröffentlichung der gültigen Leitlinien zum Sinn und Unsinn engmachiger Nachsorgeuntersuchungen. Darauf haben sich alle Fachgesellschaften geeinigt, die sich in der Gynäkologie auskennen. Nach Tumormarkern sucht man da vergeblich.

              http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/032-045.pdf

              P.S.: Auch ich bin "Schulmediziner", u.a. Gynäkologe.

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              • RE: Dr. Hennesser


                Herr Schulmediziner,

                Ihre Beiträge wirken so claqueurhaft. Verfolgen Sie damit ein bestimmtes Anliegen?
                Was Sie sonst bisher zum Thema Tumormarker beigetragen haben, war doch reichlich dürftig. Und wenn Sie nun auch noch irgendwelche Leitlinien bemühen, ohne sich auch nur im geringsten zu den Aussagen und Erkenntnissen der Tumorforscherin Dr. Stieber zu äußern, so zeugt das wirklich von ziemlicher Ignoranz.
                Als Gynäkologe mit der hier angedeuteten Meinung zum Thema Tumormarker dürfte die Aussage von Dr. Hennesser hinsichtlich der Bestimmung des PSA wie eine Ohrfeige wirken. Recht so!

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                • RE: Dr. Hennesser


                  Frau Dr.Stieber mag sich durchaus bemühen, sie stellt jedoch eine Einzelmeinung dar. Immerhin hat zumindest eine Pharmafirma Interesse an dem Beitrag. Und auch Sie. Warum Sie sich aber anerkannten Leitlinien der gynökologischen Fachgesellschaften verschließen weiß niemand. Ignoranz? Man mag nur hoffen, daß keine Patientinnen darunter leiden.

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