Am 06.09.04 wurde bei mir eine ambulante Abrasio mit Polypenentfernung bei meinem Frauenarzt durchgeführt, weil ich seit April Zwischenblutungen hatte.
Befund vom 09.09.04: Adenosarkom des Corpus uteri
Danach erfolgte eine Überweisung in eine Uniklinik und dort fand am 24.09.04 eine zweite (stationäre) Abrasio statt.
Zur Sicherheit wurde das Material von der ersten und zweiten OP nochmals untersucht ( Nachbegutachtung 29.09.04).
Es wurde mir zur Wertheim-OP geraten. OP-Termin: 03.11.04
Ich möchte Ihnen gern meinen Arztbrief aufzeigen, den ich bekommen habe, um mir von anderen Kliniken weitere Meinungen über diesen schweren Schritt einzuholen:
MRT Becken mit KM vom 22.09.04:
1,5 Tesla, phsed-array-Bodyspule, transv., kor., sag. T2-bet. TSE-Sequ., transv., sag. T1-Flash-2D-Skat
Beurteilung:
1. Z. n. Abrasio und Polypektomie eines histologisch als Adenosarkoms des Corpus uteri gesicherten Tumors. Aktuell besteht kein Anhalt für einen Resttumor. Regelrechtes Endo- und Myometrium. Unauffällige Parametrien.
2. Unauffälliges Ovar links. Das rechts Ovar misst 21 x 40 x 25 (BxHxT) mm und weist multiple Follikel-Zysten auf.
3. Kein Nachweis pathologisch vergrösserter LK iliacal beidseits bis in Höhe Aortenbifurkation. Ein isolierter LK von 10 mm Grösse an der A. iliaca comm. rechts kann nicht als sichere Metastasierung gewertet werden.
Histologie vom 24.09.04:
Querschnitte durch das komplett eingebette Abrasiomateial zeigen Endometrium mit spärlichen endometrialen Drüsen, die ein hochprismatisches Epithel aufweisen, dass herdförmig eine Pseudoschichtung zeigt. Immer wieder Mitosen im Epithel. Herdförmig villöse Strukturen. Die Kerne ohne prominente Nukleolen und ohne Atypien. Das endometriale Stroma zellvermehrt, immer wieder mit einzelnen Mitosen, dazwischen glatte Muskelfasern sowie vermehrt Kollagenfasergewebe.
Auch hier nirgends Atypien und keine atypischen Mitosen.
Beurteilung:
Der Befund entspricht Anteilen eines Adenomyofibroms. Im vorliegenden Material kein Anhalt für intraepitheliale Neoplasie/Epitheldysplasie oder Malignität, hier kein Anhalt für ein Adenosarkom.
Nachbegutachtung vom 29.09.04:
Die übersandten Objektträger ( je 2 x HE, je 2 x PAS) zeigen Endometrium mit meist grob papillärer Gliederung und deutlich erweiterten Drüsen, zum Teil sind die Drüsenlumina durch ein sehr zellreiches Stroma komprimiert, so dass geweihartig verzweigende Gangstrukturen resultieren. Das Drüsenepithel reinreihig, teilweise mit etwas hellerem, eosinophilen Zytoplasma und basal orientierten runden bis ovalen Kernen, gelegentlich etwas Sekret am apikalen Zellpol bzw. auch in den Drüsenlumina. Das Stroma um diese Drüsen, wie bereits erwähnt, sehr zelldicht. Die Kern-Plasma-Relation deutlich zugunsten des vergrösserten, mässig chromatindichten, meist bis mittelgrob strukturierten Kernes verschoben. In diesen Kernen gelegentlich ein bis zwei eher kleine Nukleolen. Innerhalb des zellreichen Stromas zahlreiche Mitosen (herdförmig bis 20). Dieses Stroma geht dann in ein etwas zellärmeres, eher spindelzellig imponierendes Gewebe über. Hier zusätzlich glattmuskuläre Differenzierung. In dieseN Arealen sehr häufig grobtropfiges bräunliches Pigment, bei dem es sich a. e. um Hämosiderin handelt. In diesem zellärmeren Stromaanteilen fallen immer wieder meist in Gruppen gelagerte, etwas dickwandigere Blutgefässe auf. In anderen Abschnitten des Präparates stellen sich drüsenarmes Endometrium dar. Die Drüsen hier englumig von einreihigen Zylinderepithel mit basal orientierten runden bis ovalen Kernen und hellerem eosinophilem Zytoplasma ausgekleidet. Das Stroma hier etwas weniger zelldicht. Die Stromazellen mit breiterem, leicht eosinophil anfärbbarem Zytoplasma. Die Kerne ohne Atypien. Hier kaum Nachweis von Mitosen. Ein invasives Verhalten der oben beschriebenen Tumorzellverbände des Stromas lässt sich am Abradat nicht beweisen.
Beurteilung:
Die vorliegenden Befunde entsprechen: Abrasiomaterial des Endometriums mit einem Adenosarkom des Endometriums
Verlauf:
Die 32jährige Nulligravida wurde uns wegen eines ambulant gesicherten Adensarkoms des Endometriums zur weiteren diagnostischen Therapie eingewiesen. Da der der gynäkologische Aufnahmebefund einschliesslich transvaginaler Sonographie vollkommen unauffällig war, haben wir uns zunächst zur Durchführung einer Re-Hysteroskopie und Abrasio entschlossen. Dabei konnte hysteroskopisch ein unauffälliger Befund dargestellt werden: histologisch kein Anhalt für ein Sarkom, jedoch Nachweis eines Adenomyofibroms. Zystoskopie und Rektoskopie bleiben ebenfalls ohne auffälligen Befund. Die histologische Nachbegutachtung der ambulant gewonnen Präparate bestätigte jedoch die Diagnose eines Andenosarkoms. Nach umfassender Literaturrecherche bestellten wir die Patientin zu einem Befundgespräch wieder ein und empfahlen ihr aufgrund o.g. Diagnose die operative Therapie durch Hysterektomie unter Mitnahme beider Adnexe und Abklärung des im MRT beschriebenen Lymphknotens.
Um so näher der OP-Termin rückt, um so weniger will ich diese OP, weil ich mich körperlich gerade sehr gut und gesund fühle (psychisch allerdings nicht: viele Fragezeichen...) und einfach nicht akzeptieren kann, dass man mir nach erfolgreichem Entfernen des Polypen eine funktionsfähige Gebärmutter entfernen möchte; bzw. dass man mir von einer Schwangerschaft abrät, weil es in der Literatur bisher keinen solchen Fall gab.
Ich bekomme diese geplante OP bzw. eine evtl. Notwendigkeit zur OP einfach nicht in meinen Kopf rein. Unterschätze ich das Sarkom und dessen Auswirkung?
Mein Mann und ich fühlen uns regelrecht unmächtig und allein gelassen.
Was denken Sie über meinen Fall?
Soll ich einer sofortigen OP zustimmen oder vielleicht erst einmal weitere Untersuchungen durchführen lassen und mit einer OP warten?
Wenn OP notwendig wäre: gibt es zuvor noch andere Behandlungsmethoden, wie Betrahlung etc., um unseren Kinderwunsch noch zu erfüllen?
Wie gross könnte dann das Risiko für das ungeborene Kind und mir als Schwangere sein/werden?
Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre schnelle Antwort!!!
Mit freundlichen Gruss, Petra und Danilo!
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