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Chemo - Depression

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  • Chemo - Depression

    Sehr geehrter Herr Hennesser (oder kennt sich sonst noch jemand mit diesem Problem aus ?)
    Ich mache mir grosse Sorgen um meinen Freund, der seit fast einem halben Jahr an Hodenkrebs erkrankt ist. Er gehört zu den sehr wortkargen Menschen, wenn es ihm nicht gut geht. Deshalb kenne ich keine genauen Fakten. Der Krebs konnte im Anfangsstadium erkannt werden und es hatte keine Metastasierung statt gefunden. So wurde er nicht operiert sondern nach einem neuen (?) Verfahren mit zwei Chemodosen im Abstand von jeweils 4 Wochen behandelt. Die erste Chemo hat er bis auf leichte Nierenschmerzen sehr gut überstanden. Die zweite war schon erheblich belastender (Uebelkeit, Durchfall und die anderen Beschwerden wie bei der ersten, aber stärker)
    Nach der Untersuchung einen Monat später fand man aber dann doch noch Krebszellen (?) und es wurde noch eine dritte Chemo, fast 4 Wochen nach dem Untersuch, angeordnet. Diese Chemo war noch belastender als die ersten zwei und lösten zusätzlich eine Depression und anhaltende Schmerzen aus. Mein Freund hat sich total von mir zurückgezogen (wir leben nicht zusammen) und ich erreiche ihn nur , wenn überhaupt,via SMS. Nun hat er von allem genug, will zu keinem Arzt mehr, will nichts mehr ausprobiert haben usw. Ich kenne aber keine genauen Gründe. Weder um welche Therapien es sich handelt, noch an welchen Schmerzen er genau leidet. Diese Situation belastet mich sehr. Ich weiss, dass eine Depression solche Auslöser wie Rückzug, alles egal usw. hat, aber ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll.
    Er gibt mir keine Auskünfte, will nicht mit mir reden - und mir tut es so leid. Ich habe schon mal daran gedacht, seinen Arzt zu fragen. Habe aber Angst, dass mir das mein Freund übel nimmt und ich vom Arzt sowieso keine Auskunft bekomme. Was würden Sie mir vorschlagen?
    Und ist eine Depression in diesem Fall "normal", oder hat das noch andere Gründe? Habe gehört, dass ca. 4 Monate nach Chemobeginn mit einer Depression zu rechnen sei.
    Herzlichen Dank!


  • RE: Chemo - Depression


    Ein Hodenkrebs ist durch Chemo heilbar, normalerweise wird diese Therapie von den meist jungen Menschen auch gut vertragen. Wahrscheinlich handelt es sich bei Ihrem Freund um ein Zusammenspiel aus Krankheitsverarbeitung und Chemotherapie. Natürlich kann man da was machen, psychotherapuetisch und ggf. auch medikamentös. Voraussetzung ist aber die "Einsicht" des Betroffenen, sein Willen etwas zu verändern. Wahrscheinlich müssen Sie ihm Zeit lassen, jeder hat nun mal das Recht, solche Situationen auf ganz persönliche Weise zu verarbeiten.

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    • RE: Chemo - Depression


      Danke Herr Hennesser! Nur handelt es sich bei meinem Freund nicht um einen jungen Menschen. Er ist 52 Jahre alt. Wie sieht es in diesem Fall aus?
      Natürlich lasse ich ihm seine Zeit. Ich bin nur verunsichert, und muss mich auch irgendwie zurecht finden.
      Weil ich meinen Freund nicht "löchern" kann und will, muss ich eben andersweitig meine Fragen anbringen. Danke dass Sie darauf eingehen!

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      • RE: Chemo - Depression


        Jung ist relativ und in der Onkologie ist auch 52 kein Alter. Aber ob er die Therapie verträgt oder nicht muß er Ihnen selber sagen, da kann ich nur sagen: erfahrungsgemäß ja-aber jeder Einzelfall ist verschieden, daher auch die kontinuierliche ärztliche Betreuung während einer Therapie.
        Ich verstehe auch Ihre Verunsicherung, die aber doch in erster Linie aus dem Kontaktstop zu Ihrem Freund resultiert. Auch hier zeigt die Erfahrung, daß unter Therapie eher mit einer verstärkten Bindung des Erkrankten an den Partner zu rechnen ist, so daß ich dies nicht zwangsläufig auf die Therapie zurückführen würde.

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        • RE: Chemo - Depression


          Mein Sohn (hatte Morbus Hodgkin) hatte während der Chemo manisch-depressive Phasen, was auf sehr hohe Cortisongabe (14 Tage lang) und den darauffolgenden Entzug (wieder 14 Tage) zurückzuführen war. Er wurde dann mit Valporat dagegen behandelt und mit der letzten Cortisongabe konnte auch das Valporat wieder abgesetzt werden. Der Zusammenhang war sehr eindeutig.

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          • RE: Chemo - Depression


            Ich hätte eine Frage zu Depressionen nach einer Chemotherapie.Mein Vater wurde 1999 auf Grund einer ernneut ausbrechenden Hepatitis C Erkrankung während der Chemotherapie sehr depressiv.1993 wurde Lebertransplantiert.Er ist mit seiner Erkrankung die er seit 1989 hat immer offen umgegangen.Doch seit der Chemo wirkt er ausgebrannt und resigniert.VOR EINEM Jahr hat er versucht sich das Leben zu nehmen wovon ich abhalten konnte.Er ist im Alltag nicht depressiv aber er hat eine resignierte und müde Grundeinstellung zum Leben.Meine Frage ist in wie fern so ein Verhalten normal ist und ob es Therapiemöglichkeiten gibt.Er war während der Chemo in Therapie hat aber mit dieser nichts anfangen können.

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