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Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Hennesser

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  • Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Hennesser

    Hallo Herr Dr. Hennesser,
    am 2.8. wurde bei mir ein Tumor aus dem Dickdarm entfernt, der bereits die Magenwand infiltriert hat (pT4 pN2, G2). Es befanden sich Metastasen in den Lymphknoten, darüber hinaus gibt es eine Lebermetastase und eine Lungenmetastase. Die Leberresektion des rechten Leberlappens erfolgt vor ca. 2 Wochen, die Lungenresektion steht noch aus. Nach all den schweren OPs soll eine Chemo (Oxaliplantin mit 5FU und Folsäure) angeschlossen werden. Welchen Sinn macht die Chemo, wenn doch alle Tumore operativ entfernt werden ? Wenn Chemo, wie lange und in welchem Rythmus würden Sie behandeln, würden Sie ebenfalls mit den oben beschriebenen Medikamenten beginnen ?
    Viele Grüße
    Ute


  • RE: Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Henne


    Da der Tumor bereits gestreut hat muß man befüchten, daß neben den sichtbaren Herden in Leber und Lunge sowie Lymphknoten noch weitere Tumorzellen im Körper sind. Die angesprochene Chemo wird nach dem Folfox-Schema ablaufen, dies kann ambulant erfolgen. Ziel ist, das Wachstum dieser anderen Tumorzellen - die man eben nicht nachweisen kann, jedoch befürchten muß - zu unterdrücken bzw. diese Zellen zu eliminieren.
    * Haftungsausschluß: Verbindliche Aussagen zu Therapien, Diagnosen oder Nebenwirkungen können immer nur nach einer persönlichen Untersuchung erfolgen. Die Auskünfte in diesem Forum sind daher als unverbindliche Stellungnahmen anzusehen, die einen Besuch bei einem Arzt nicht ersetzen. Unter keinen Umständen ist der Autor für irgendwelche Verluste und Schäden haftbar, die dem Nutzer dadurch entstehen können, dass er auf eine Information vertraut, die er im Rahmen der Nutzung des Forums erhalten hat.

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    • RE: Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Henne


      Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser!
      Zur Situation von Ute (Jelly01) hätte ich noch eine Frage: Wäre es nicht eventuell auch eine Variante, vor der Lungenresektion zuerst eine Chemo zu geben, damit man sehen kann, ob das Folfox-Schema überhaupt anspricht? Das wäre sozusagen ein präoperativer Chemo-Sensitivtest. Bei Ansprechen könnte die (verkleinerte) Metastase noch immer operiert werden wobei nach Herstellung einer R0-Situation die Chemo mit den restlichen Zyklen fortgesetzt werden könnte.
      Mir erschiene dieser Weg irgendwie etwas logischer zu sein, denn wenn erst nach der Operation das volle Schema gegeben wird, und es sollte sich danach herausstellen, dass sich neue Metastasen bilden, dann müsste ja die Chemo umgestllt werden, was in Summe eine Mehrbelastung wäre.
      Danke für Ihre Antwort.
      Mit besten Grüssen.
      Vinnie

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      • RE: Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Henne


        Die entscheidende Frage ist, ob durch die OP überhaupt eine Aussicht auf eine vollständige dauerhafte Heilung besteht. Die Chance ist da, jedoch ist sie gering. Dennoch, bei relativ jungen Patienten in gutem Allgemeinzustand sollte man sie nutzen. Ob man im Sinne einer neoadjuvanten Therapie zunächst chemotherapiert oder aber operiert ist eine Einzelfallentscheidung. Ist der Patient jung und fit wird man sich zunächst für die OP, bei älteren Patienten mit Begleiterkrankungen wird man sich dagegen eher für die Chemo entscheiden. Für den Langzeitverlauf ist wahrscheinlich egal, womit man anfängt.
        * Haftungsausschluß: Verbindliche Aussagen zu Therapien, Diagnosen oder Nebenwirkungen können immer nur nach einer persönlichen Untersuchung erfolgen. Die Auskünfte in diesem Forum sind daher als unverbindliche Stellungnahmen anzusehen, die einen Besuch bei einem Arzt nicht ersetzen. Unter keinen Umständen ist der Autor für irgendwelche Verluste und Schäden haftbar, die dem Nutzer dadurch entstehen können, dass er auf eine Information vertraut, die er im Rahmen der Nutzung des Forums erhalten hat.

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        • RE: Chemo bei Darmkrebs - Frage an Prof. Dr. Henne


          Hallo Herr Dr. Hennesser,
          der Ansatz von Vinnie (Vinnie, danke für Deinen Beitrag) zielt doch dahin, anhand bestehender Metastasen feststellen zu können, ob eine Chemo anschlägt. Wie stellt man in der adjuvanten Therapie fest, ob die Chemo anschlägt, wenn man den Erfolg nicht an bestehenden Metastasen messen kann ? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß neue Metastasen z.B. in der Leber aufkommen ?
          Viele Grüße
          Ute

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