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Böhmische Dörfer

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  • Böhmische Dörfer

    Hallo Herr Hennsesser!

    Vor kurzem haben sie mir schon mal geantwortet, als ich Ihnen wegen meiner Mutter geschrieben hatte. Heute geht es um meine Schwiegermutter. Wir waren zu einem Besprechnungstermin nach CT. Nun kam folgender Befund, den ich nicht vollständig verstehe und würde mich sehr freuen, wenn Sie mir das im einzelnen mal erklären könnten. Vorab muss ich sagen, das meine Schwiegermutter 1998 an Brustkrebs erkrankt war, nach Op und Chemo dann alles wieder in Ordnung kam. Nun überfiel uns im letzten Winter die Diagnose, das einen Rückfall gibt:

    Anamnese: pulmonal metastasierendes Mammakarzinom!
    Befund: Unscharf begrenzte rundliche Verdichtungen im Segment 3 des rechten Oberlappens mit Kontakt zur Pleura sowie eine weitere Verdichtung lateral, unter 1cm Größe. Desweiteren Nachweis einer rundlichen Verdichtung nahe des Lappenspaltes rechts im Segment 3 mit einem Durchmesser von 6mm. Weitere stecknadelkopfgroße Läsionen sind im Segment 6 rechts nachweisbar. Dorsale Minderbelüftung, am ehesten lagerungsbedingt. Mediastinal, hilär beidseits sowie axilar kein Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten. Struma nodosa mit teilverkalten, teil zystischen knotigen Veränderungen im linken Schilddrüsenlappen. Geringer Pleuraerguss rechts. 2,1 x 1,8 cm große Parenchymzyste im Bereich der Leberkuppe, subkapsulär. Daüber hinaus regelrechte Darstellung der Oberbauchorgane. Bei der Durchsicht des Knochenfensters umschriebene Verdichtung im Bereich des Manubrium sterni sowie des Corpus sterni.
    Beurteilung: Überwiegend rechts lokalisierte intrapulmonale Metastasen, eine Verlaufsbeurteilung ist bei fehlenden Voruntersuchungen nicht möglich. Pleuraerguss rechts. Keinen Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten. Hinweis auf eine Metastasierung in das Sternum. Nebenbefundlich Leberparenchymzysten.

    Nun ist meine Frage, ob Sie mir das in etwa so erklären können, das ich alles verstehe. Einiges ist ja eindeutig, aber was mich verunsichert ist...Metastasierung in das Sternum, und nebenbefundlich Leberparenchymzysten.

    Was sind Parenchymzysten? Heisst dass, das meine Schwiegermutter auch was in der Schilddrüse und in der Leber hat?

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen und bedanke mich im voraus!


  • RE: Böhmische Dörfer


    Das habe ich nun noch vergessen, als Therapie soll nun keine Chemo mehr gemacht werden, sondern das Medikament : Faslodex gespritzt werden, alle vier Woche einmal, 3 Monate und dann Kontrolle, eventuell, falls es keinen Erfolg erzielt, wieder Chemo. Ist das eine sinnvolle Therapie? Gibt es für meine Schwiegermutter gute Chance den Krebs zu besiegen? Laut Aussage des Arztes hat die Chemo, die in drei Blöcken lief, angeschlagen. Es gibt wohl einen Rückbildung. Aber warum steigt man dann jetzt auf eine Hormontherapie um?

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    • RE: Böhmische Dörfer


      Ich versuche mal eine Teil-Antwort:

      Sternum = das Brustbein, siehe
      http://de.wikipedia.org/wiki/Sternum

      pulmonal = die Lunge betreffend
      (intrapulmonal = in der Lunge)

      Läsion = Beschädigung oder Verletzung (das Gewebe ist nicht so, wie es sein soll)

      mediastinal = in der Mitte zwischen den beiden Lungen
      (vgl. www.hessenweb-kreation.de/medwort/1527.htm)

      Parenchym = organspezifisches Gewebe (im Gegensatz zum "Bindegewebe"). Die Funktion eines Organs (hier: Leber) wird maßgeblich durch das Parenchym wahrgenommen.

      "Struma nodosa" siehe:
      http://www.netdoktor.at/krankheiten/...roesserung.htm

      Grüsse
      Pl.

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      • RE: Böhmische Dörfer


        Leber und Schilddrüse sind in Ordnung, eine Zyste ist harmlos. Entscheidend ist der Tumorbefall in der Lunge sowie möglicherweise im Brustbein. Wo dies genau in der Lunge lokalisiert ist wird Ihnen nicht weiterhelfen und ist völlig "unwichtig" für den weiteren Verlauf und die Prognose, das "Entscheidende" ist, daß es zu einer Metastasierung gekommen ist, und daß an mehreren Stellen.

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        • RE: Böhmische Dörfer


          Eine Hromontherapie ist eine von vielen Möglichkeiten und es ist sinnvoll, diese auch zu nutzen. Eine erneute Chemotherapie wird auf jeden Fall kommen, optimalerweise dann, wenn die Hormontherapie versagen sollte. Ergänzend empfehle ich angesichts der vermuteten Metastase im Brustbein noch die Gabe eines Bisphosphonates, z.B. Pamidronat oder Bondronat (alle 4 Wochen eine Infusion zum Knochenaufbau).

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