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Frage an Dr. Hennesser

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  • Frage an Dr. Hennesser

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

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    mein Vater war heute doch nochmal bei seinem Hausarzt und hat die Fragen nach den von Ihnen aufgeführten Chemotherapien gestellt. Der Hausarzt erklärte ihm, daß das ihm verabreichte Mittel die gleichen Inhaltsstoffe aufweisen würde, wie Irinoteca, Oxaliplatin und Erbitux. Ist das so? Kann/darf der Hausarzt diese Auskunft geben. Auf die Frage, bei einem anderen Onkologen bzw. in der Klinik Berg.Glb. vorstellig zu werden, teilte der Arzt mit, daß dies selbstverständlich möglich sei. Aber alle bisherigen Untersuchungen müßten dann wiederholt werden, da die neu hinzugezogen Ärzte sich nicht mit den vorliegenden Berichten, Befunden pp. zufrieden geben würden. Die negative Prognose bleibt aufrechterhalten (wenige Monate, da LK-Befall und Lebermetastasen auf der Leberspitze nicht zu operieren sind und auch nicht per ablativer Laserbehandlung behandelt werden können). Prof. Wust im Forum äußert sich ähnlich, sofern ich ihn richtig verstanden habe. Auch er sagt, daß eine ablative Laserbehandlung sehr zu überlegen sei bei LK-Befall).
    Ich weiß nicht mehr ein noch aus. Kann nicht schlafen und sitzen Tag und Nacht vor dem Rechner und suche Hilfe im Internet.

    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß die Blutwerte meines Vater gut sind. Lediglich die Tumorzellen sind um das Zehnfache erhöht. Selbst die Leberwerte sind in Ordnung. Letzte Untersuchung fand in der 22 kw (also vor Pfingsten statt).

    Der Hausarzt hat mir ein Gespräch angeboten. Dies möchte ich aber - wenn möglich - erst führen, wenn ich von Ihnen Rückäußerung erhalten habe.

    MfG
    (Pauline) Claudia


  • RE: Frage an Dr. Hennesser


    Bei meiner Mutter wurde im Nov. 2002 Darmkrebs diagnostiziert( Schwere OP, künstlicher Darmausgang, Darmwand bereits durchbrochen, Verdacht auf Lymphbahnenbefall). Mir wurde im Vertrauen bereits damals im Krankenhaus gesagt, daß so gut wie keine Chance auf Heilung besteht. Es folgten diverse Chemos (5FU/Folinsäure, Oxaliplatin/5FU/Folinsäure, Irinotecan/5FU/Folinsäure) Alle mehr oder weniger ohne Erfolg. Es entstanden Lebermetastasen, die sich unter Oxaliplatin einmal verringerten. Dann waren die Krebszellen wohl resistent geworden und die Lebermetastasen wuchsen und vermehrten sich wieder. Bei den anderen Mittel stellte sich auch keine Verbesserung ein. Das einzig Gute war, daß es meiner Mutter unter den Chemos verhältnismäßig gutging (guter Appetit, keine Gewichtsabnahme, guter Allgemeinzustand) Zeitweise ging es zwar auch mit starker Überkeit/Erbrechen/Durchfall einher, aber an und für sich ging es ihr gut.
    Die vorgenannten Mittel gelten eigentlich als sehr wirkungsvoll und sollten sicher auch bei Ihrem Vater zum Einsatz kommen. Die Mittel Irinotecan und Oxaliplatin bekommt ohne Schwierigkeiten über die "normalen" Krankenkassen! Daß diese Mittel bei meiner Mutter versagt haben ist eher ungewöhnlich lt. unserem Onkologen, daher sicher einen Versuch wert bei Ihrem Vater! Auch wenn es "nur" um ein Hinauszögern geht. Meiner Mutter wurden mit Chemo 1 - 2 Jahre gerechnet nach Feststellung der Krankheit prophezeit - ohne Chemo ein halbes Jahr! Im Nov. 2004 sind die 2 Jahre erreicht. Seit letztem Wochenende geht es meiner Mutter sehr schlecht, sie ist völlig kraftlos und kann kaum noch aufstehen. Auslöser eine starke Erkältung. Erbitux ist in Deutschland noch nicht zugelasssen. Daher ist die Kostenübernahme ein Problem! Man muß bei seiner Krankenkasse die Kostenübernahme anfragen. Soweit ich weiß ist eine Indikation, wenn die Mittel Oxaliplatin und Irinotecan bereits versagt haben. Daher wollen wir das nun tun, weil Erbitux in Studien gute Erfolge erzielt hat. Wir sind auch pflichtversichert, daher sicher sehr schwierig. Die Zulassung in Deutschland für Erbitux ist aber für Mitte des Jahres erwartet! Bis wir evtl. Erbitux bekommen, wurden meiner Mutter auch Xeloda-Tabletten/Mitomycin verschrieben. Habe auch Angst, daß uns die Zeit davonläuft! Die schreckliche Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein ist kaum auszuhalten - von dem schrecklichen bevorstehenden Verlust eines heißgeliebten Menschen ganz zu schweigen!
    Liebe Grüße! Marion

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    • RE: Frage an Dr. Hennesser


      Die Präparate gehören zwar alle zur großen Gruppe der "Chemotherapeutika", sie sind jedoch völlig unterschiedlich in ihrer Wirkungsweise. Ob alle Untersuchungen wiederholt werden müssen hängt in erster Linie von der Kommunikation der Ärzte untereinander ab.

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      • RE: Frage an Dr. Hennesser


        Liebe Marion,
        ich hoffe sehr, dass es Ihrer Mutter bald wieder besser geht und sie sich von der Erkältung gut erholt, um alle Kräfte für den Kampf gegen den Krebs zu mobilisieren. Ich habe gehört, dass Krebspatienten auch an Studien für neue Medikamente teilnehmen können. Studien zum Medikament Erbitux sollen schon laufen. Leider blockt mein Vater hier völlig ab. Er ist ja noch nichteinmal bereit, einen anderen Arzt zu konsultieren und somit eine zweite Meinung einzuholen. Von seinem behandelnden Arzt wird er diesbezüglich auch alles andere als unterstützt. Mit der Tablettenchemo Xeloda hat er am Dienstag (01.06.04) angefangen. Die ersten Tage waren ganz ok. Gestern war er wieder in einem Stimmungstief. Was wohl auch am schlechten Wetter lag (Dauerregen).

        Versuchen Sie stark zu sein für Ihre Mutter. Vergessen Sie aber auch Ihr eigenes Leben nicht. Als regelmäßiger Besucher des Forums weiß ich jetzt, wie viele Menschen das gleiche Schicksal mit uns teilen (müssen).

        Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter von Herzen alles alles Gute
        Claudia (Pauline10)

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        • RE: Frage an Dr. Hennesser


          Hallo Claudia,
          ich weiß zwar nicht wo Sie wohnen, aber es wäre evtl. sinnvoll einen Beratungstermin in Bonn im Johanniterkrankenhaus bei Prof. Ko wahrzunehmen. Er wurde mir von einer Krebsberatungsstelle als der "Papst" unter den Onkologen empfohlen. Die Telefonnummer ist 0228/543-0 (Zentrale). Die Durchwahl habe ich leider nicht. Einfach mit dem Sekretariat am besten mit Frau Brenner verbinden lassen. Er ist immer auf dem neuesten Stand und sehr motiviert einem zu helfen, was man nicht von allen Onkologen sagen kann. Diese Erfahrung haben wir leider machen müssen.
          Wenn Bonn zu weit entfernt ist, würde ich an Krebsberatungsstellen in Ihrer Nähe wenden. Sicher gibt es auch in Ihrer Umgebung Onkologen mit "gutem Ruf" ! Die Beratungsstellen haben haben sicherlich entsprechende Erfahrungswerte!
          Wünsche Ihnen auch alles Gute und viel Kraft !
          Ganz liebe Grüße!
          Marion

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          • RE: Frage an Dr. Hennesser


            Liebe Marion,
            vielen Dank für die Mail vom 05.06.2004. Leider habe ich diese erst heute "entdeckt", obwohl ich fast täglich im Forum "vorbeischaue". Bonn ist absolut super. Wir wohnen in Euskirchen. Der derzeitige Onkologe kommt auch aus Bonn: Prof. Vaupel.
            Mein Vater hat inzwischen den ersten Zyklus (14 Tage) mit Xeloda hinter sich und auch recht gut vertragen. Nur geringe Nebenwirkungen. Die Blutwerte von gestern waren schon wieder ganz gut. Die Metastasen sind unverändert. Was auch lt. Dr. Hennesser nicht schlecht ist. Am Freitag habe ich mit behandelnden Hausarzt einen persönliches Gespräch. Ich habe mich ganz gut vorbereitet und werde ihm einige Fragen stellen. Hoffentlich stimmt mein Vater einem Arztwechsel zu.

            Wie geht es Ihrer Mutter? Hat sie sich wieder etwas erholen können?

            Ganz liebe Grüße

            Claudia

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