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Lokale Chemo - an Dr. Hennesser

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  • Lokale Chemo - an Dr. Hennesser

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    ich las vor kurzem von einer neuen Methode der Chemotherapie. Hier werden die Zytostatika direkt durch die Arterie in das kranke Organ geleitet und danach wieder aus dem Blut gefiltert. Das gereinigte Blut wird dem Kreislauf sofort wieder zugeführt. Da nicht der gesamte Organismus betroffen ist, ist eine viel höhere Dosierung möglich, ohne dem Patienten zu schaden.

    Meine Mutter bekommt z. Z. eine platinhaltige Chemo mit 5FU usw. (24 Stunden über einen Port), sie ist an einem Magenkarzinom im klinischen Stadium IV erkrankt. Die Biopsie ergab ein exulcerierendes Adenokarzinom vom diffusen Typ mit Siegelringzell-Anteilen des Gradings GIII. Die Chemo wird nur noch palliativ eingesetzt, da eine OP nicht möglich ist, sie hat im Bauchfell Metastasen sowie Mikrometastasen an der Leber und aussen am Darm.

    Was halten Sie von der lokalen Chemotherapie, ist das seriös? Sie wird bisher nur in einer Privatklinik durchgeführt, warum gibt es so etwas nicht in den normalen Kliniken? Für Ihre Auskunft bin ich Ihnen im voraus dankbar.

    Mit freundlichen Grüssen

    Flörli


  • RE: Lokale Chemo - an Dr. Hennesser


    Die lokale Chemo bietet keinen Vorteil gegenüber der systemischen Chemotherapie hinsichtlich der Erfolgsaussichten. Die teilweise bessere Verträglichkeit wird dadurch wieder ausgeglichen, daß Komplikationen wie Gefäßverschlüsse, Infektionen usw. durch die Methode der lokalen Chemo entstehen. Somit verbleibt zusammengenommen kein Vorteil für die lokale Chemo. Bei bestehenden Bauchfellmetastasen würde man durch eine lokale Chemo z.B. in die Leberarterie die Metastasen auch nicht erreichen.

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