Vor 4 Jahren wurden bei meiner Mutter (61 Jahre, derzeit sehr vital und in bestem AZ) ein Darmkarzinom mit multiplen Lebermetastasen (jedoch beschränkt auf eine Leberhälfte) diagnostiziert. Nach der operativen Entfernung des Darmtumors (etwa 40 cm ab ano) ist meiner Mutter eine Chemo in 6 Zyklen mit 5 FU, Leukovorin und Oxaliplatin verabreicht worden. Danach ist der von Metastasen durchsetzte Teil der Leber operativ entfernt worden (etwa die Hälfte). Anschließend erhielt meine Mutter adjuvant eine Chemotherapie in 6 Zyklen mit 5 FU, Leukovorin und Irinotecan. Bei den Kontrolluntersuchungen während der letzten 3 Jahre ergaben sich keinerlei Hinweise auf ein Rezidiv oder weitere Metastasenausbreitungen. Nun sind Mitte Dezember letzten Jahres bei Mutti bei der CT-Untersuchung zwei 1 cm kleine Lungenmetastasen (die Biopsie letzte Woche hat dies bestätigt) festgestellt worden. Leber und Bauchraum sind frei. Der histologische Befund liegt mir noch nicht vor. Meine Mutter wird nun am 27.1. operiert, wobei aufgrund der Lage der Metastasen noch nicht klar ist, ob der gesamte linke Lungenflügel zu entfernen ist, oder nur ein Teil davon.
Wir sind natürlich über diese schlechte Nachricht sehr schockiert, besonders weil in den letzten Jahren alles verhältnismässig super gelaufen ist und meine Mutter nach den ganzen operativen und therapeutischen Strapazen schon längst wieder "topfit" ist.
Nun möchte ich mich an Sie wenden und um Ihre geschätzte Meinung bitten.
Meine Frage bezieht sich vor allem auf die zu ergreifenden weiteren Maßnahmen bzw. Erfolgsaussichten.
Würden Sie es für sinnvoll erachten, nach der Lungenoperation adjuvant eine Chemo einzusetzen oder abzuwarten und engmaschig zu kontrollieren? Würden Sie im Falle der Befürwortung einer Chemotherapie die zusätzliche Gabe von Erbitux bzw. Avastin befürworten? Wann wird überhaupt Erbitux gegeben, wann Avastin? Von welchen Faktoren hängt dies ab? Wie sind nun die Prognosen? Kann der Krebs überhaupt wieder einige Zeit unter Kontrolle gebracht werden? Sind die Erfolgsaussichten nun als schlecht zu bezeichnen? Wie ist die Lebensqualität bei Verlust eines Lungenflügels?
Ich danke Ihnen herzlich für die Beantwortung meiner Fragen.
Vinnie
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