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Leukos

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  • Leukos

    hallo @ all,

    ich bin wahrscheinlich thementechnisch nicht ganz richtig in diesem forum, versuche es aber trotzdem mal ;-)

    bei mir wurde eine leukopenie festgestellt (ca. 2.5 tsd), nach km ist die ausdifferenzierung regelrecht, also kein hinweis auf lymphom oder myeloische transformation.

    bei der lymphozytendifferenzierung ist allerdings aufgefallen, dass (eben auch durch die relativ geringe gesamtzahl der leukos):

    t4-helferzellen: 168
    t8-supressorzellen: 131
    b-zellen: 118

    symptomtechnisch ist aufgefallen, dass ich recht infektanfällig bin, öfters mal sehr große aphthen bekomme und heilungsverläufe sich sehr in die länge ziehen, zudem ein ungemein großes schlafbedürfnis von min. 12-14 hrs ....

    eine eigentliche diagnose ist (noch) nicht gestellt, vorläufig lautet diese "chronische infektion unbekannter ursache". dies hilft ja nicht sehr viel weiter ....

    was kann man machen, um leukos oder speziell die lymphos wieder zu erhöhen, und hat dies überhaupt auswirkungen auf die "leistungsfähigkeit" der vers. zellen?

    in welche richtung könnte man noch suchen, um die ursache herauszufinden?

    vielen dank! chris.


  • RE: Leukos


    Hallo Chris!

    Vielleicht sollte man bei Dir in Richtung Autoimmunerkrankung (wenn noch nicht geschehen) suchen. Eine Leukopenie ist oft bei solchen Erkrankungen zu sehen. Infektanffälligkeit, Abgeschlagenheit/ müde und auch Aphten kommen sehr oft bei Autoimmunerkrankungen vor.

    Am besten solltest Du Dich deshalb mal bei einem guten Rheumatologen vorstellen.

    Alles Gute für Dich und viele Grüße!

    Sara

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    • RE: Leukos


      Eine Leukopenie kann natürlich bei Infekten, sehr häufig viralen Infekten vorkommen. Auch die angesprochenen Autoimmunerkrankungen sind mögliche Auslöser. Insbesondere aber solle angesichts der sog. B-Symptome wie Abgeschlagenheit und Infektanfälligkeit nicht nur im Knochenmark nach Lymphomen geforscht werden, sondern ebenso im gesamten Körper. Dies umfaßt Ultraschall von Bauch und Hals sowie ein CT des Brustkorbes.

      Kommentar


      • RE: Leukos


        hallo,

        lieben dank für die antworten!

        ein sono für den bauch wurde bereits gemacht - herausgekommen ist dabei "nur" eine vergrößerung der milz im oberen normbereich (schrägdurchmesser 130mm, längsdurchm. 65mm - bin 1,76 groß, so ca 67kg), beim pankreas waren die echostrukturen etwas aufgelockert.

        ein sono der hals-lymphknoten wurde nicht gemacht, lediglich manuell untersucht. bei aphthenbefall oder einem infekt schwellen die lymphknoten zwar an, die schwellung geht allerdings recht schnell wieder zurück ... auch wenn die "zyklen" recht schnell hintereinander folgen.

        da ich auch einen leichten thrombo-mangel habe (ca. 120 tsd) wurde auf thrombo-antikörper (PA-IgG, IF-Hemmtest, ATA) untersucht sowie eine immunelektrophorese gemacht. alle werte waren ganz normal - aus diesem bereich jedenfalls keine hinweise hinsichtlich einer autoimmunerkrankung.

        welche werte sind denn ansonsten überhaupt zur bestimmung einer autoimmunerkrankung sinnvoll? (habe mich zwar ein wenig in der uni-bib eingelesen, aber das thema ist ja ein nicht gerade kleines feld!)

        ansonsten kam bei der km-zytologie eine leicht gesteigerte megakaryopoese raus, aber eine regelrechte ausdifferenzierung von erythropoese und granulopoese. heisst dies eigentlich auch, dass genügend "zellen" in umlauf gebracht werden? (d.h. würde das dann nicht auf einen erhöhten peripheren verbrauch schließen lassen?) auch in der histologie ergab sich ein gering hyperzelluläres mark mit entzündlicher markreaktion (kann die entzündungsreaktion auch durch eine "schlechte" punktion herbeigeführt werden? es gab nämlich einige anläufe, ehe meine corticalis nachgegeben hat ...)

        da ich gerade den hämatologen gewechselt habe (der erste riet mir witzigerweise einfach genügend zu schlafen - und das bei ohnehin durchschnittlich minimum 12 hrs), will ich natürlich keine unnötigen untersuchungen machen lassen ... in welcher reihenfolge könnte man sinnvollerweise vorgehen: ct vom brustkorb, autoimmunerkrankung und danach mögliche infektion? gerade bei den infektionen gibt es ja sehr viele möglichkeiten, da ich auch sehr oft im ausland gewesen bin! könnte man auch rein symptomatisch behandeln?

        vielen dank nochmals und einen schönen advent!

        Kommentar



        • RE: Leukos


          Der KM-Befund ist erfreulich und schließt ernstere Erkrankungen weitegehend aus. Es werden - wie Sie richtig deuten - genügend Zellen in Umlauf gebracht. Die gesteigerte Megakaryopoese in Zusammenhang mit verminderten peripheren Thrombos ist ein interessanter Ansatzpunkt. Dies könnte das Anfangsstadium eines M.Werlhof sein. Die Immununtersuchungen sind zwar negativ, jedoch kann dies durch einen Infekt verursacht sein, welcher einen Werlhof vortäuschen kann. Ebenso passend ist die verminderte Leukozytenzahl, welche wiederum die gegenwärtige Abwehrschwäche verursacht. Ich würde in allererster Linie nach einem Infekt suchen. Dies sollte eine EBV-Infektion ebenso einschließen wie seltenere Viren, Ihre Auslandsreisen können dem Hämatologen da Hinweise geben, wonach er zuerst fahnden soll. Mit vermehrtem Schlaf ist es wohl nicht getan, denn dies ist nach meiner Meinung ein Symptom Ihrer "Erkrankung". Bei einem Hämatologen sind Sie richtig!

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          • RE: Leukos


            hallo nochmals Herr Dr. Hennesser,

            erstmal vielen dank für die schnelle antwort!

            über einen "echten" morbus werlhof wäre ich natürlich auch nicht so richtig glücklich ....

            was mir zu dem thema gerade noch eingefallen ist: aufgrund wiederkehrender massiver vernarbungen post-op habe ich eine zeitlang (ca. 6 wochen) prednisolon genommen (gar nicht mal so gering ... angefangen mit 50mg). dies hatte aber keinerlei auswirkungen auf thrombos oder leukos .... wenn ich's richtig verstanden habe, müssten bei einem echten werlhof doch diese werte i.d.r. durch prednisolon steigen, oder?

            sind bei ebv die leukos nicht erhöht?

            ab wann gilt eine milz eigentlich als vergrößert? (hängt doch sicherlich mit der körpergröße zusammen?)

            mir ist nur aufgefallen, dass, wenn es mir rein subjektiv ganz gut geht, die leukos ziemlich niedrig sind - bei einer infektion durchbrechen sie dann schon mal die 3 tsd'er grenze ... also immerhin tut sich was ;-) die neutros sind allerdings immer hoch - mindestens 70-75%.

            kann so eine symptomatik eigentlich auch durch grippeviren hervorgerufen werden? die einzige erkrankung, an die ich mich live erinnern kann, ist eine echte grippe beim studium in den usa, allerdings nun auch schon vier jahre her. ich hatte diese leider damals auch überhaupt nicht auskuriert .... gibt es in dem bereich viell. auch so etwas wie spätfolgen oder ist das auszuschließen?

            gruß, chris :-)

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            • RE: Leukos


              Wie ich sehe ist der "Werlhof" nicht ganz unbekannt. Das Kortison ist eine wichtige Zusatzinfo, dies führt zu einer Besserung eines Werlhof und läßt auch die Leukos steigen. Also scheint der Werlhof unwahrscheinlich.
              Was verwundert ist die gut ausreifende Granulopoese im KM und die Milzvergrößerung. Auch die gesteigerte Thrombopoese läßt sich nur durch einen gesteigerten peripheren Abbau erklären. Und der Abbau der Thr.+Leukos erfolgt in der Milz. Vielleicht ist alles durch ein Hyperspleniesyndrom zu erklären. Eine Milz größer als 11mal7mal4 cm gilt als vergrößert.
              Sprechen Sie den "neuen" Hämatologen mal auf diese Fährte an, ichglaube daß hier des Rätsels Lösung liegt.

              Kommentar



              • RE: Leukos


                hi!

                <<Wie ich sehe ist der "Werlhof" nicht ganz unbekannt.

                naja, der gang in die bib hat sich schon ein wenig gelohnt ;-) ist ja auch sehr unbefriedigend, wenn man gar nicht weiss, was im körper so "abgeht" - und man muss nicht immer bei den bienchen und blümchen beim erklären anfangen :-)

                aber ich habe trotzdem noch mal eine frage ....

                meinen sie mit einem hyperspleniesyndrom eine "eigenständige" erkrankung oder ist das als ein symptom für irgendeine andere erkrankung zu verstehen?

                also dann wäre mir ein werlhof viell. doch lieber ... ;-)

                bei einer hypersplenie ohne eigentliche ursache gibt es doch gar nicht so viele handlungsoptionen, oder? bringt es etwas, bsp. die leukos medikamentös etwas "anzuschieben"? bei den thrombos ist das ja ohnehin nicht möglich .... was hätte man denn ansonsten noch für möglichkeiten außer irgendwelchen eingriffen an der milz, um die aktivität herabzusetzen? (das habe ich ja zum jetzigen zeitpunkt sicherlich nicht vor ...)

                einen schönen sonntag!

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                • RE: Leukos


                  Die Differentialdiagnosen einer Splenomegalie bzw. eines Hyperspleniesyndroms sind weitreichend. Diese zu nenen würde Sie trotz aller Ihrer Vorkenntnis eher verwirren und beunruhigen. Dies sollten Sie mit Ihrem Hämatologen besprechen.

                  Kommentar


                  • RE: Leukos


                    hallo nochmals Herr Dr. Hennesser,

                    vielen lieben dank für ihre antworten!

                    ich habe mir die möglichen differentialdiagnosen noch einmal zu gemüte geführt - und nichts genaues weiss man nicht, ohnehin überlasse ich ja die diagnosestellung schon noch meiner hämatologischen neuerrungenschaft ;-) aber so allgemein finde ich es schon recht interessant!

                    schöne weihnachten! chris.

                    Kommentar



                    • RE: Vielen Dank


                      Lieber Chris K,

                      auch Ihnen noch ganz lieben Dank für den Link-Tip. Ist wirklich sehr interessant, aber auch verwirrend, wenn man keine Ahnung von solchen Dingen hat. Frohes Weihnachtsfest und alles Gute.
                      spezi

                      Kommentar

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