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Unterschiedliche Diagnosen

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  • Unterschiedliche Diagnosen

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    mein Vater (67, Raucheranamnese) erhielt Mitte August aufgrund der CT eines niedergelassenen Lungenfacharztes die Diagnose Bronchialkarzinom. Nach einem 10-tägigen Aufenthalt in den Asklepios-Fachkliniken (Gauting) wurde er mit der Diagnose Metastase li. Lungenoberlappen bei CUP; unklare abdom. Raumforderung, V.a. Lymphome DD: Pankreastumor in die gastroenterologische Abtlg. im Klinikum Großhadern überwiesen. Gestern früh wurde er entlassen, mit der Diagnose: großzelliges Bronchialkarzinom li OL, LK Truncus coeliacus und iliakal. Therapievorschlag: Kombinationschemotherapie mit Cisplatin und Gemicitabin. Am späten Nachmittag rief der Stationsarzt der gastroenterlog. Abtlg. meinen Vater an und korrigierte die Diagnose: Es handelt sich nunmehr um einen gastrointestinalen Stomatumor mit pulm. Metastasierung. Dieser letzte Befund wird an einen niedergelassenen Onkologen weitergeleitet, bei dem der Stationsarzt nach der Erstdiagnose einen Termin (16.09.03) für die Chemotherapie vereinbart hatte.

    Angesichts der divergierenden Diagnosen sind wir verunsichert. Sind diese unterschiedlichen Befunde für Sie ebenso befremdlich oder Teil der täglichen Praxis als Arzt?
    Nach der abdom. Gewebeentnahme teilte man uns mündlich mit, man habe nur "abgestorbenes Gewebe" gefunden.
    Ich bin mir darüber bewusst, dass Sie keine Diagnose stellen können, erbitte jedoch Ihren Rat zur weiteren Vorgehensweise. Sollen wir eine dritte onklogische Klinik für die Diagnostik heranziehen? Haben Sie ggf. eine Empfehlung?
    Ich bedanke mich im Voraus für Ihre geschätzte Meinung und verbleibe

    mit freundlichen Grüßen

    Suzanne Fischer



  • RE: Unterschiedliche Diagnosen


    Dies ist ein Problem der Pathologie. Es ist sicher sehr schwierig, da diese Tumorarten mikroskopisch ähnlich aussehen. Aus diesem Grunde führt man immunhistochemische Untersuchungen durch, die zeitaufwendig sind, aber letztlich zweifelsfrei eine Diagnose stellen. Dies ist hier wahrscheinlich auch der Fall, im immunhistochemischen Nachtrag, der somit jetzt vorliegen dürfte, ist die Diagnose korrigiert worden. Für Ihren Vater sicherlich bei allem Unglück zumindest etwas Positives, da er jetzt "nur" eine Tablettentherapie erhalten wird (Glivec) und die Erfolgsaussichten wesentlich günstiger als beim Lungenkrebs sind! Alles Gute!

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