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Leberkrebs

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  • Leberkrebs

    Hallo Herr Dr. Hennesser,

    die Hausärztin hat nun doch noch einen Onkologen aufgetrieben, der die Infusionen gibt. Am Wochenende muss sie hierfür in ein Hospiz, welches ebenfalls ca. 7 km von ihnen entfernt ist. Können die Infusionen nicht von einem Pflegedienst gegeben werden? Einerseits stehe ich dem positiv gegenüber, weil sie sich so ein Bild von einem Hospiz machen können. Andererseits ist auch das Hospiz halt 350 km entfernt von uns. Meine Schwiegereltern gehen immer noch davon aus, dass eine Heilung möglich ist. Daher wollen sie ihre Wohnung nicht verlassen. Die Tatsache, dass sie zusammen sind, reicht ihnen im Augenblick. Vor allen Dingen, weil sie davon ausgehen, dass es besser wird. Ist ein ambulanter Hospizdienst hier eine Alternative? Zur Zeit kommen sie noch ohne Pflegedienst klar. Von Lebensqualität, wie wahrscheinlich auch Sie sie verstehen, ist dies weit entfernt. Mein Mann will mit ihnen nicht darüber reden. Die emotionale Bindung ist natürlich ganz anders als bei mir. Nächstes Wochenende fahren wir wieder hin und dann möchte ich ganz gerne die Hausprospekte von dem Hospiz von uns mitnehmen und sie ihnen zeigen. Eine Hemmschwelle habe auch ich dabei. Die Vorstellung hat so etwas endgültiges und ich weiß ja nicht, wie sie darauf reagieren. Sie sind häufiger mit solchen Situationen konfrontiert. Welchen Rat gibt es?
    Vielen Dank


  • RE: Leberkrebs


    Als wirklichen Rat kann ich Sie zu einem ganz offenen Gespräch auffordern. Es wird Ihnen und Ihren Eltern nicht helfen, wenn sie weiter im Glauben gelassen werden, eine Heilung sei wahrscheinlich. Es werden zunehmend Probleme auftreten, und die Frage nach dem "warum" wird immer öfter auftreten. Ich bin auch nicht überzeugt, daß Ihre Eltern wirklich die Prognose nicht kennen. Sehr oft erleben wir, daß dies "zum Schutz" der Kinder nicht offen ausgesprochen wird, außerdem die Kinder "zum Schutz" der Eltern Gespräche über den Ernst der Lage vermeiden. Dies führt zu einem GEsprächs-und Beziehungsstillstand. Es ist sicher nicht leicht, so ein offenes Gespräch in Gang zu bringen, aber in einem Hospiz wird Hilfe angeboten. Nicht zuletzt deshalb wäre eine vorübergehende Hilfe durch ein Hospiz- oder auch Palliativteam sicher von großem Vorteil.

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