ich versuche mein Fall so weit wie möglich detailreich zu beschreiben, damit ich eine genauere aussage erhalten kann.
Es geht um eine falsche Diagnose.
- Diagnose = Pleuramesotheliom
- Diagnose = Sarkom NOS
Mein Vater hat im Juni 2014 plötzliche rücken schmerzen gekriegt. Diese wurden durch den Hausarzt als „Verspannung“ diagnostiziert. Nach diversen cremen und Massagen gingen die schmerzen nicht weg. Hinzu kamen diverse -spritztherapien, die auch nicht weiter geholfen haben. Auf einem Röntgenbild sah man dann ein Fleck – diesen wollten die Ärzte ende Mai 2014 per CT genauer untersuchen.
2 Wochen vor dem geplanten CT erhielt mein Vater an einem Samstag morgens nach dem aufstehen Atemnot. Also ab ins Krankenhaus. Nach diversen Untersuchungen und der Vorgeschichte (ich erzählte den behandelten Arzt seine rücken schmerzen und den Punkt am Röntgenbild) wurde ein CT gemacht.
Der Arzt sagte es sieht wie Krebs aus, um es genauer zu sagen müsste ein OP / Biopsie durchgeführt werden.
Also wurde die OP 1 Tag später durchgeführt – die Proben wurden in einem entsprechenden Pathologie ausgewertet.
Ergebnis: Bösartiger Tumor, Rippenfellkrebs (Pleuramesotheliom).
Der Arzt sagte: Dieser Krebsart entsteht unter anderem durch Asbest, so wurde also bei der Berufsgenossenschaft ein Antrag auf Rente gestellt, da mein Vater sich in seiner Berufliche Karriere in Bereichen befand wo Asbest vorhanden war.
Also wurde direkt mit Chemotherapie angefangen (anfangs stationär, später ambulant) – Obwohl diese typischen Symptome die man bei Pleuramesotheliom hat nicht vorhanden waren.
(die genauen Chemo-Medikamente kann ich ihnen, wenn gewünscht, die kommenden tage auflisten.)
Wenige tage später trafen 2 Mitarbeiter von BG bei uns ein – mit diverse fragen. Nach ca. 3 Monate erhielten wir dann ein Brief wo es hieß: Eine Berufskrankheit durch Asbest und Pleuramesotheliom wird nicht anerkannt. Die BG hatte den selben Befund aus dem örtlichen Pathologie angefordert und es durch einen Referenz Pathologie untersuchen lassen.
Ergebnis: Sarkom NOS
in dieser zeit erhielt mein Vater mittlerweile ca 4-5 Zyklen Chemotherapie für Pleuramesotheliom.
Der behandelnde Arzt war empört darüber dass die BG eine 2. Untersuchung angefordert hat und noch heftiger: dass die örtliche Pathologie eine falsche Diagnose diagnostiziert hat. Auch wurden die Behandelnden Ärzte nicht durch die BG benachrichtigt – hätte ich die Ärzte nicht informiert, wäre es weiterhin bei „ Pleuramesotheliom“ geblieben. Darüber war der Arzt sehr verärgert, dass sowohl die BG und auch die örtliche Pathologie die Ärzte über die Diagnose-Wechsel nicht informiert hat.
Nach einer kurzen Telefonat zwischen den behandelnden Arzt und des örtlichen Pathologie (ich habe zugehört) kam folgendes raus: „Ja also, wenn die Referenz Pathologie in Bochum die Diagnose Sarkom NOS diagnostiziert dann ist das so“.
Also gibt die örtliche Pathologie zu dass sie eine falsche Diagnose den behandelnden Ärzten mitgeteilt haben. Leider aber nicht schriftlich.
Sofort wurde die aktuelle Chemotherapie abgebrochen und eine neue, laut dem behandelnden Arzt, den für Sarkom NOS zugewiesene Chemotherapie angefangen.
Inzwischen vergingen ca. gute 5 Monate Therapie, mit extremen Gewichtsverlust, psychische sowie seelische sorgen, extremer schmerzen (600mg Morphin täglich, und etliche andere Medikamente).
Durch mehreren CT's zwischendurch wurde auch festgestellt dass sich der Krebs ohne weiteres vergrößert hat.
Nun sind sogar Metastasen im Gehirn, so dass die Rechte Auge ihre Sehkraft bis zu 80% verloren hat.
Auch im Knochen sind die spuren zu sehen – die Knochen bauen ab.
Die neue, also eigentliche, Chemotherapie wurde bisher 2x gegeben . 1X 5 tage durchgängig, dann nach 3 Wochen 3 tage. Diese wurde am am 3. tage abgebrochen da der allgemeinverständlich sehr schlecht ist. Er ist seit dem bis heute im Krankenhaus unter palliativer Behandlung.
Unser Vater ist nicht mehr wieder zu erkennen, er ist desorientiert und vergisst alles sehr schnell. Vielleicht hätte ihm durch eine rechtzeitige (1. Diagnose) diese ganzen Sachen erspart gewesen. Vielleicht wäre er auch heute „sorgenfrei“. Den ein Sarkom, unseres Wissens nach, lässt sich rechtzeitig besser behandeln als ein Pleuramesotheliom. Es kann nicht sein dass einfach etwas falsch Diagnostiziert wird! Wir machen hier die behandelnden Ärzten keine vorwürfe, vielmehr die örtliche Pathologie.
Falsche Diagnosen, Falsche Therapien ...wir wissen nicht wie lange er noch zu leben hat – das meiste, was die Ärzte bzw. Pathologie falsch gehabt haben weiß er , er möchte gerne dass wir die örtliche Pathologie auf Schmerzensgeld anklagen. So möchte er, wenn er verstirbt, unsere Mutter eine Art „Sicherung“ geben.
Deshalb meine frage: Reichen die unterschiedlichsten Arztbriefe aus, wo zuerst Pleuramesotheliom angegeben wurde, aber nun durch die 2. untersuchung Sarkom angegeben wird, aus um das ganze gerichtlich anzugehen? Hat mein Vater eine Chance die örtliche Pathologie per Anwalt / Gericht auf die knie zu zwingen? Nicht zuletzt hat diese Pathologie in kurze zeit viele falsch Diagnosen an andere Patienten erstellt. Schmerzensgeld, wenn es angebracht ist, ist nur ein tropfen auf einem heißen Stein. Aber auch möchten wir, dass diese Pathologie ihre Fehler einsieht und für zukünftige Patienten die Untersuchungen genauer durchführen – falls nicht sollen sie schließen!! Vielleicht werden dadurch leben gerettet.
Ich hoffe dass meine frage, und vor allem die Vorgeschichte, einigermaßen verständlich ist.
Ich bin gerne bereit, die Arztbriefe einzuscannen und es hier zu veröffentliche (rechtlich geschützt, und dann ohne Namen der Ärzte / klinken)
Vielen Dank im voraus
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