Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??

[Clarissa 41]

Hallo Herr Dr. Hennesser,
ich habe gerade meine 3. Chemo mit Epirubicin Cyclophosphamid hinter mir. In dieser Zeit lag ich 12 Tage in der Klinik, mit hohem Fieber, es wurde eine Serom OP nach Sentinel Entfernung notwendig. Zusätzlich hatte ich eine schwere Bronchitis. Das war alles sehr quälend, zumal ich nun eine regelrechte Bakterienphobie entwickelt habe und mich nicht mehr aus dem Haus wage. Ich habe auch Geruchsphobien, alles schmeckt nach ekligem Ingwer ? Mein Tumor wurde nun geschallt und ist zurückgegangen, erstmals habe ich Hoffnung und denke mir hilft die Chemo, durch die ja leider sehr viele Frauen ohne jeden Nutzen gequält werden.Nach der 4. Chemo sollen 4 Cyclen mit Docetaxel folgen. Man liest immer wieder, dass unter diesem Präparat die Nebenwirkungen erheblich zunehmen. Ich habe auch jetzt beständig Halsschmerzen. Muß ich wirklich ganz zu Hause bleiben und das auch ohne jeden Besuch? ist Docetaxel generell schlechter verträglich? nützen 8 Cyclen mehr als 6 ? Haben die Nebenwirkungen dadurch nicht mehr Schaden als Nutzen angerichtet ? Die Chemotherapie zerstört ja auch das soziale Umfeld der Patienten. Ich bin noch nicht operiert und befürchte auch, dass der bestehende 1,3 cm große G 3 Tumor, hormonabhänig, munter weiter streut. Bisher waren die Lymphknoten nicht befallen. Dieses Forum ist für Betroffene ein unschätzbarer Segen. Vielen Dank

[Clarissa 41]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


Hallo Herr Dr. Henesser, ich warte sehr auf eine Antwort !!! Ist DOC generell schlechter verträglich als Epirubicin, Womit muß ich rechnen ? Steut der Tumor während der Chemo über die Blutbahn ? Sind 8 Cyclen da sinnvoll ? Sollte ich wegen der Ansteckungsgefahr überwiegend zu Hause bleiben ? danke

[Dr.Hennesser]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


Eine Chemotherapie bei einem G3-Tumor ist sicherlich sinnvoll, denn nach derzeitiger Kenntnis stellt G3 ein hohes Risiko dar.Warum man diese VOR der OP durchführt bleibt eine individuelle Entscheidung. Dennoch streut er ja keineswegs "munter weiter", denn offenbar hat er bisher noch gar nicht gestreut. Vor der OP hat man mit einer 2x4-Therapie die besten Erfahrungen, diese muß selbstverständlich auch vertragen werden.Anstelle 4mal Docetaxel im 3-wöchigen Rhytmus könnte man Taxol in niedriegerer Dosierung als wöchentliche Gabe einsetzen, mit oft erheblich besserer Verträglichkeit.

[Dr.Hennesser]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


Ehrlich gesagt weiß ich nicht wieso Sie zu Hause bleiben sollten. Grundsätzlich raten wir unseren Patienten zu viel Bewegung, Durchführung aller selbständigen Tätigkeiten und sozialen Kontakten! Nur bspw. große Menschenmengen wie Konzerte oder volle Bahnen/Busse stellein ein Infektionsrisiko in Situationen dar, in denen die Blutwerte (Leukozyten) deutlich vermindert sind - was aber nicht zwangsläufig eintritt und zudem ja auch kontrolliert wird.

[Clarissa 41]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


vielen Dank für Ihre Antwort, mir ist ganz klar geworden, mit einem G3 Tumor habe ich nur die Chance auf eine längere Rezidivpause wenn ich die 8 vorgeschlagenen Chemotherapieen durchstehe.Man hat mir geraten weitgehend zuhause zu bleiben, da ich in jedem Cyclus eine Neutropenie entwickle.Ich hatte gleich zu Beginn der Behandlung wochenlang einen schlimmen Infekt und lag anschließend wegen einer Seromop 12 Tage in der Klinik.Inzwischen bin ich deprimiert und überängstlich. Ich hatte eine offensichtlich veraltete Studie über Docetaxel gelesen in der massiv auf die Gefahren einer febrilen Neuropenie hingewiesen wurde.Es leuchtet mir ein, dass ich eventuell mit einer wöchentlich, geringeren Gabe besser zurecht kommen würde, und ich werde das in HD ansprechen, andererseits ist das 3 Wochen Schema bei längerer Anreise angenehmer. Depression, Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen,Herzrhytmusstörungen, Angstzustände, Lustlosigkeit und Gewichtszunahme, zusätzlich zu gehäuften Neutropenien lesen sich schon niederschmetternd. Vielleicht könnten doch Leser, die die Behandlung schon hinter sich haben schreiben wie es wirklich war ? ? ? danke

[Dr.Hennesser]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


Vorsicht bei Docetaxel: Dieses ist 3-wöchentlich besser! Im Gegensatz zum vergleichbaren Taxol, dieses wirkt wöchentlich besser und wird besser vertragen. Auch bei Neutropenie ist Bewegung!!! der allerbeste Schutz gegen Fieber und Infektionen!

[Clarissa 41]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


danke an Dr. Hennesser, tatsächlich konnte ich, da die wochenlange Erkältung und neuerliche OP des Seroms überstanden sind,
wieder in Maßen Sport treiben, ich fühle mich besser . . und werde ja tatsächlich sehr engmaschig überwacht . . .
danke vor allem an Stier, endlich kann ich mal lesen wie es Anderen mit Docitaxol geht. Für mich ist es einfacher zu wissen was mich erwartet als mich vor unbekannten Dingen zu ängstigen.
Ich möchte auch gerne wissen, was man sinnvollerweise gegen Entzündungen im Mundbereich tun kann, leider sind sie bei mir seit 2 Tagen heftig aufgetreten obwohl ich intensive Pflege mit Zahnseide, Kamillentee und Salbeitee betrieben habe ??? Ach ja, an 2 Fingernägeln beginnt sich das Nagelbett zu entzünden . . . noch 12 Wochen Chemo . .

[Dr.Hennesser]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


Tiefgefrorene frische Ananaswürfel setzen beim Lutschen Enzyme frei, die zur Besserung führen! Im Frischzustand brennt Ananas, diese Reizstoffe treten in tiefgekühltem Zustand nicht auf.

[Clarissa 41]

Re: Chemotherapie, was kommt noch auf mich zu ??


. . . das mit den Ananaswürfeln, tiefgefroren, ist ein wunderbarer Ratschlag, schmeckt und hilft, ohne Sie hätte ich das nirgends erfahren, danke