mein Vater hat seit ca. 4 Jahren AML auf dem Boden eines MDS. Stand heute: Kaum Blasten im Blut, Blastenanteil Knochenmark 50-75 %. Blutwerte fast 'Null' (z.B.Leuko = 3)
Bedingt durch die geringen Blutwerte ist jetzt die 2. Lungenentzündung + Pilzinfektion innerhalb von 10 Wochen aufgetreten. Beide Entzündungen hat er nach jeweils 3 wöchigem Krankenhaus Aufenthalt überstanden. (Antibiotika, Pilztabletten, Bluttransfusion usw.)
Bedingt durch die geringen Blutwerte raten die Ärzte jetzt von einer Chemo ab, da die Überlebenschance nicht grösser 5% eingeschätzt wird.
Man empfiehlt die Einweisung in die Hospiz oder den Aufenthalt zu Hause für ein begleitetes sterben.
Der Allgemeinzustand meines Vaters ist aber aus meiner Sicht noch 'gut'. Er kann aufstehen und umhergehen, hat ein wenig Appetit, nimmt leicht an Gewicht wieder zu, die Entzündungswerte gehen zurück.
Daher würde ich den Versuch einer Chemo bevorzugen.
Hier nun meine Fragen:
1. Wie ist die rechtliche Situation? Müssen die behandelnden Ärzte eine Chemo durchführen, wenn der Patient dieses möchte?
2. Ist der Grund des Abratens für eine Chemo eher im Bereich von ethischen Ursachen zu suchen? (Überlebenschance ca. 5% heisst ja, dass mein Vater zu 95% an der Chemo Sterben wird und NICHT an der AML)
3. Was ist moralisch verwerflicher: Einen letzten Versuch zu unternehmen oder die letzte Chance verstreichen zu lassen? (unter Berücksichtigung der o. g. individuellen Situation)
Danke für eine Information!
Viele Grüsse!
Mathias Bruns
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