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freundin

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  • freundin

    sehr geehrter herr dr.gloeckner,
    am 21.02. habe ich ihnen das erste mal ueber meine freundin berichtet.
    mitlerweile geht es ihr sehr schlecht.
    gestern habe ich mit ihrem vater gesprochen. er meinte der bauchraum waere voller metastasen, die aszites weiterhin vorhanden und ueber die wirkung er chemo muesste man noch abwarten. erst nach der dritten chemo wuesste man mehr. sie hat einen morphindauertropf, isst kaum noch, wird kuenstlich ernaehrt.
    ihre mutter ist jeden tag im krankenhaus, reden tut sie aber so gut wie nie. auch wenn ihr mann oder ihre tochter sie besucht, sie ist voellig in sich gekehrt. die naechste chemo muss verschoben werden, weil ihr blutbild so schlecht ist. auch sonst geht es ihr sehr schlecht unter der chemo. dauernde uebelkeit usw. es ist ja nicht ihre erste chemo, aber die bisher schlimmste. lebensmut hat sie so gut wie keinen mehr.

    was kann man tun um ihr in iherer schwierigen situation zu helfen? wie kann man sie unterstuetzen?
    wie schaetzen sie ihre situation ein? kann man wirklich erst nach der dritten chemo sagen wie ihre chancen stehen? ich habe angst sie zu verlieren!
    was wird man tun wenn die werte nach der dritten chemo nicht besser sind? es sind noch drei wochen bis zu ihrer dritten chemo!

    vielen dank,
    crc



  • RE: freundin


    Liebe crc,


    das ganze ist natürlich sehr traurig, aber schau bitte, dass du deiner freundin soviel liebe und kraft und zeit wie nur möglich geben kannst.
    dass sie dir manchmal etwas zurückgezogen und beinahe abweisend erscheint, solltest du nicht zu sehr überbewerten, auch wenn du dich natürlich fragst, was dieses verhalten soll.
    viele schwerkranke reagieren so, dass sie ihr umfeld nicht belasten wollen mit der ganzen situation und dem leid. das könnte bei deiner freundin auch der grund dafür sein.

    sag ihr bitte, dass sie den ärzten vertrauen soll und den glauben nicht verlieren darf.
    du darfst ihr auch ruhig sagen, wie es dir dabei geht, dass du auch angst hast und dir sorgen machst und dass es dir helfen würde, wenn sie mit dir reden würde.
    du kannst mit ihr weinen aber auch lachen, so wie freunde es tun.
    ich habe auch lieber mit meiner freundin gewein, wie vor meiner familie, da ich ihnen den anblick ersparen wollte und sie damit nicht verletzen wollte. ich wollte sie irgendwie immer schützen.

    weißt du, obwohl ich leukämie habe, kann ich nicht sagen was eine chemo bedeutet, obwohl ich auch anfangs spritzen bekommen habe, die mich wie grippekrank gemacht haben. aber ich weiß noch, dass mir damals jede ablenkung gut getan hat, egal wie drauf ich war. meine freunde waren auch hartnäckig, haben nicht so viel mitleid gespendet, sondern einen tritt verpasst, damit ich an das leben glaubte und für sie weiterleben wollte.
    sie darf sich nicht verlassen fühlen, egal wie es ihr geht.

    fühle dich und deine freundin in gedanken von mir getragen.
    ich denke an euch

    lg
    jannina

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    • RE: freundin


      Dem kann man wirklich kaum noch etwas hinzufügen.

      Die Chancen kann ich von hier aus nicht wirklich beurteilen.
      Im Zweifelsfall hilft aber auch ein Gespräch mit den Ärzten, zu dem Ihre Freundin allerdings zustimmen muss.

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      • RE: freundin


        liebe jannina,
        vielen dank fuer deine mail!
        als meine freundin vor 5 jahren das erste mal an brustkrebs erkrankte war der umgang viel, viel leichter. die krankheit war da, aber keiner haette ueberhaupt einen gedanken an den tod verschwendet. ihre tochter war damals gerade ein jahr alt, meine 7monate alt! die zukunft lag vor uns, wir konnten ueber alles sprechen usw.
        drei jahre spaeter erkrankte mein vater an prostatakrebs. keine anderen geschichten . zuerst ging es meinem vater noch sehr gut, da sprachen wir auch noch ueber ihn, denn mich beschaeftigte das thema natuerlich sehr.
        bei jeder nachsorge war ihre tochter bei uns, wir haetten nie gedacht das es wiederkommt, viel schlimmer als beim ersten mal....
        diesmal reagierte sie ganz anders... themen ueber krankheit usw. wollte sie nicht mehr hoeren. es war eine absolute schwierige zeit, denn meinem vater ging es immer schlechter und es war schwierig darueber "zu schweigen". sie zog sich immer mehr zurueck, wollte keinen mehr sehen usw.
        erst als sie es zuliess, ihre depression zu behandeln wurde es wieder besser.
        sie rief mich an und wollte mich sehen, im krankenhaus, spaeter auch wieder zuhause. alles schien besser zu werden, die therapie schien zu wirken und wir haben uns wieder regelmaessig gesehen. wir waren alle so gluecklich ueber ihre fortschritte, freuten uns auf das naechste jahr.....
        es fing wieder an das sie sich nicht meldete, nur kurz auf die sms antwortete. kein wort davon wie schlecht es ihr zu dem zeitpunkt schon ging. nachdem sie mich dann ein paar mal vertroestet hatte wegen besuchen ect. rief mein mann bei ihrem mann an. ich hatte viel zuviel angst vor einer schlechten nachricht.....
        er berichtete ihm alles, die situation verschlechterte sich weiterhin.
        ihr mann war, bzw. ist auch sehr ungluecklich das sie sich so zurueckgezogen hat.
        sie laesst ausser ihrem mann und ihren eltern keinen zu sich, sowohl im krankenhaus als auch zuhause. auch ihre tochter will sie nicht sehen.
        als ich am freitag mit ihrem vater gesprochen habe, meinte er, sie wuerde alle kraft fuer sich selbst brauchen. sie waere viel zu schwach andere bei sich haben zu wollen. ihre mutter ist jeden tag von frueh bis abends bei ihr im krankenhaus.
        ja, ich, bzw. wir wuerden sehr gerne fuer sie da sein, aber es ist eigentlich nicht moeglich.
        wir rufen immer wieder bei ihrem mann an, laden ihre tochter zu uns ein, aber so richtig fuer sie....?
        ich habe ihr das letzte mal ein photoalbum gemacht und ihr zu jedem bild was geschrieben. ich habe ihr geschrieben sie soll doch sehen was so in letzter zeit bei uns los war, damit sie vielleicht auch mal auf andere gedanken kommt. danach war ich mir dann gar nicht mehr sicher ob es eine gute idee war, ist es nicht noch schrecklicher zu sehen wie "normal"das leben sein kann, wenn man selbst gar keine kraft mehr hat? ist es nicht viel schlimmer zu hoeren wieviel spass die maedchen bei uns hatten, wenn man selbst nicht mit dabei sein kann? ich bin immer hin und hergerissen, habe angst sie nur noch depressiver zu machen wenn ich ihr berichte. andererseits denke ich, wenn ich ihr nicht berichte, dann ist das wie, als wenn sie nicht mehr da waere....! keine ahnung was richtig oder falsch ist, ich schreibe ihr einfach immer wieder das sie mir fehlt, ich sie mal wieder in die arme nehmen moechte usw.
        es ist sehr, sehr schwer fuer mich, aber wie schwer muss es erst fuer sie sein?!
        ich moechte dir jedenfalls herzlich danken, fuer deine worte und fuer den einblick, wie es bei dir in der situation war, bzw.ist!
        ich wuensche dir viel kraft und weiterhin eine so positive lebenseinstellung!

        liebe gruesse,
        crc

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        • RE: freundin


          hallo liebe crc,

          ich weiß, dass das jetzt furchtbar klingt, aber die bedingungen der behandlung sind ganz hart und man muss sich irgendwie damit arrangieren. dass den betroffenen mut und zuversicht bei einem rezidiv verlassen ist ganz normal , deswegen braucht deine freundin, wenn ihr zustand es zulässt dich jetzt im krankenhaus, ich würde einen besuch an deiner stelle wagen. so was schlimmes habe ich zu glück nicht durchmachen müssen, nur am anfang, als die diagnose kam. da hat mein freund mir oft in den H...getreten,und mich motiviert nicht die flügel hängen zu lassen.
          vor kurzem nach fast 4 jahren hat mich meine leukämie erneut "schockiert" in dem meine tabletten die wirkung verloren haben. ich habe da nur zu den ärzten gesagt, es ist eben passiert, geben sie mir bitte andere, damit ich wieder einige, sogar ganz viele schöne jahre vor mir haben kann. ich wünschte für deine freundin, dass sie auch diesen optimismus hätte.
          dein geschenk mit dem fotoalbum ist sehr schön und genau das richtige zur ablenkung, sie darf in ihrer krankenhauswelt, nicht die richtige welt aus den augen verlieren. für das kind muss es auch schlimm sein, die mama nicht zu sehen. das leben geht weiter und ich bin mir sicher, dass sie glücklich zu wissen ist, dass ihre liebe familie und sie nicht vergessen werden.
          es gibt einiges an ablenkungen, die man vielleicht anbieten könnte. die kliniken verfügen über spezielle psychologen, die den patienten beistand geben aber das bekommt sie bestimmt schon.

          es ist für den patienten und seinen therapieverlauf ganz entscheidend die therapie positiv anzunehmen, diese einstellung kann manchmal gewisse begleiterscheinungen mildern. ich würde ihr das ganz oft sagen. vielleicht schafft sie es so ihre kräfte zu sammeln.
          meine krankenschwestern rieten damals einen schwarzen tag hinter sich zu lassen und jedem neuen tag eine chance zu geben, dass er besser wird. bei dieser krankheit geht man in kleinen schritten.
          ich wünschte mir, deine freundin würde das auch so sehen aber wenn es ihr so schlecht geht, dann fehlt jegliche kraft dazu.
          jeder geht auch anders mit seinem schicksal um.

          euch ganz viel kraft und verliert nicht den mut!
          liebe grüße

          jannina

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          • RE: freundin


            liebe jannina,
            vielen dank fuer deine gedanken!
            erst letzte woche habe ich mit meinen mann darueber gesprochen, einfach zu ihr ins krankenhaus zu fahren...., aber dann fehlte mir der mut! als ich das letzte mal bei ihr im krankenhaus war, hat mich die dauernde anwesenheit ihrer mutter total genervt! klar, ich weiss es ist total wichtig das sie da ist, aber ist es denn zuviel verlangt, wenn man mal kurze zeit alleine sein moechte? ich bin ja sonst ein mensch, der gleich alles anspricht, aber in dieser situation.... es ist ja schliesslich ihre mutter!
            andererseits finde das verhalten ihrer mutter schon sehr anstrengend. sie entscheidet ueber alles, wann ihre enkeltochter zu uns darf, was sie meiner freundin sagt oder nicht. ich kann sie ja einerseits verstehen, es ist ihre tochter, aber es gibt halt auch noch andere personen ausser sie, die sich um sie sorgen! wie gesagt, wenn meine freundin zuhause war, hat sie immer gesagt, sie koennte jetzt nicht mit einem telefonieren weil sie zu schwach, muede ect. waere. ich bin also immer ziemlich hin und hergerissen, will meine freundin wirklich keinen sehen, oder ist es ihre mutter die meint, es waere jetzt nicht gut...?
            als ich das letzte mal ihren mann gesehen habe, hat er mir gesagt, sie moechte unbedingt das sich die kinder immer sehen, damit sie ihre muttersprache nicht verlieren, das waere sehr, sehr wichtig fuer sie. fuer mich hat sich das so hoffnungslos angehoert, als wenn sie jetzt schon alles klaeren wolle. mit ihrem mann kann man leider nur sehr schwer reden, er sagt er waere in einer situation, wo er nur alles laufen laesst. er ist froh das die eltern da sind, denn er ist selbststaendig und muss ja arbeiten. sie kuemmern sich also um das kind und um meine freundin, den haushalt ect.
            als ich den stiefvater meiner freundin besucht habe, habe ich gemeint, wir koennten ja auch mal zusammen essen ect., auch damit die mutter meiner freundin mal was anderes um sich sieht, oder hoert. er meinte dann, da wuerde sich nur schwer zeit finden.... was soll man da machen?
            ich denke, die mutter meiner freundin kann es nicht ertragen, andere frauen in dem alter ihrer tochter zu sehen, gesund, mit den kindern usw. ich kann sie ja einerseits verstehen, aber ihre tochter ist meine freundin!
            ich fliege zu ostern nach deutschland, danach werde ich sie besuchen, egal ob sie es will oder nicht. ich denke, sie soll es mir direkt ins gesicht sagen, wenn sie mich nicht sehen will, sie, nicht andere! ich werde es ihr vorher schon schreiben, auch das sie es mir selbst sagen soll, sie ist schliesslich ein erwachsener mensch!
            ja, ich bin entschlossen nicht mehr alles in meinem kopf abspielen zu lassen, was waere wenn ect. was kann mir schon passieren? wenn sie keine kraft hat mich zu sehen, soviel kraft um mir das zu sagen wird sie schon haben!
            jannina, ich denke es ist fuer alle sehr schwer mit krankheit umzugehen. fuer den erkrankten selbst, fuer die angehoerigen, freunde ect. man hat angst andere zu belasten, was falsches zu sagen, was zu sagen, was der andere anders aufnimmt als gemeint ect. angst abgewiesen zu werden und, und, und!
            ich denke es ist wichtig sich selbst nicht aufzugeben, ziele zu haben! bei meinem vater z.b. ist das grosse ziel unsere tochter bei der einschulung im herbst zu erleben! er tut alles dafuer, sagt er laesst sich nicht unterkriegen, er ist noch zu jung. ja, er hat auch tiefpunkte, aber er sieht noch die schoenen seiten im leben. deswegen fliegen wir auch ueber ostern zu ihm, wir wollen ihm kraft und lebensmut geben. ich denke wenn er seine enkelkinder sieht ist er wieder einwenig gestaerkt, bekommt andere impulse, kuscheleinheiten der kinder ect. ihm tut das sehr, sehr gut! schade das wir so weit weg wohnen.....
            ich finde es jedenfalls toll wie du kaempfst, dich nicht unterkriegen laesst und auch so super unterstuetzt wirst von deinem freund, freunden ect.
            ich denke wenn man sich aufgibt, hat man verloren.....
            danke das du mich "geschubst"hast!
            dir eine gute zeit und alles, alles gute!

            liebe gruesse,
            crc

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            • RE: freundin


              hallo crc,

              ersmal wünsche ich deinem vater alles alles gute und dass es mich freut zu hören, dass er so denkt wie ich. sich ziele zu setzten ist sehr wichtig bei dieser erkrankung und man darf den lebenswillen nicht verlieren. liebe grüße an deinen vater von mir ;-))

              deine entschlossenheit gefällt mir auch sehr gut. rede mit ihrer mutter, sie scheint mir sehr in die rolle der besorgten und ihre tochter pflegenden mutter verfallen zu sein, in der der kranke nichts mehr selbständig zu entscheiden hat und alle tätigkeiten ihm abgenommen werden.
              ich kann dir wirklich versichern, dass es nicht gut ist. wie du schreibst ist deine freundin erwachsen und kann immernoch für sich entscheiden. auch das gefühl zu haben, jetzt kann ich nichts mehr alleine tun und sich der hilflosigkeit zu geben, ist die beste nahrung für die krankheit sich unverhindert weiter zu entwickeln.
              ich glaube auch der mutter würde eine ablenkung und bisschen normlität gut tun.
              aber ich weiß, einfach ist das nicht. ein gespräch wäre da aber angebracht.

              deine freundin braucht mehr leben um sich und genau diese ablenkung, die du ihr geben willst.
              wäre ich mama, würde ich das auch nicht schaffen mein kind nicht zu sehen, das wäre ein sehr schreckliches gefühl für mich.

              wir haben auch viele kinder in der familie,leider habe ich keine eigenen, und alle wissen dass ich krank bin. sie kommen auch im bestimmten alter, wo sie fragen an mich stellen und ich diese immer offen und ehrlich beantworte.
              das schönste für mich ist, dass sie normal mit mir umgehen, mich nicht als krank sehen. ehrlich mit mir sind und ich sehr dankbar dafür bin.
              die kinder haben das auch immer schneller akzeptiert, als manch anderer erwachsener in meiner familie ;-))


              ich wünsche dir viel erfolg und dass du deine freundin zurück bekommst.
              vielleicht hillft ihr so ein "schubser" auch ;-)) viel kraft dabei
              ich danke dir auch für die lieben wünsche

              lieben gruß
              jannina




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