Ich habe auch eine Frage bezüglich meiner Mum 62-jährig. Sie hatte die Diagnose im März 2005, wurde brusterhaltend operiert, danach 4xAC-Chemo, 33 Bestrahlungen und jetzt eine 1-jährige Studie, welche noch bis im Sommer andauert. Kontrolle daher beim Onkologen monatlich.
Klinische Angaben: Mammakarzinom invasiv duktal links. Status nach OP und Radiatio und Chemo.
Nun machte sie im Januar 06 routinemässig wieder eine Mammo und Sono. Das war auf ihr Verlangen. Also eine Verlaufskontrolle 1 knappes Jahr nach OP. Gerne möchte ich Ihnen das Ergebnis aufschreiben und Sie um Ihre persönliche Meinung bitten:
Beide Mammae unter Kompression korrekt gerundet, unauffällige Darstellung von Cutis, Subcutis und der axillären Ausläufer.
Es zeigt sich beidseits ausgeprägt mastopathisch alteriertes Drüsenparenchym mit eingestreuten rundlichen Transparenzminderungen, wenig dicht im Sinne von Zysten.
Im Vergleich zu den vorliegenden Voraufnahmen von 2001 und Dezember 2004 nun neu aufgetretene gruppierte Mikroverkalkung rechts oben aussen (gesunde Brust), die hier ergänzend durchgefürte Vegrösserungsaufnahme zeigt keinen begleitenden Weichteilschatten, jedoch sind die Mikroverkalkungen nicht eindeutig als monomorph zu interpretieren.
In der ergänzend durchgeführten Mammosono beidseits kein Anhaltspunkt für Rezidiv oder Zweitkarzinom, ebenso unauffällige Sonographie beider Axillae.
Beurteilung:
- Nicht sicher benigne Mikroverkalkungen rechts oben aussen, aufgrund der Vorgeschichte der Patientin und des Neuauftretens seit 2.12.04 empfehle ich die Diagnosesicherung mittels Mammotome.
- BI-RADS-Kategorie 4
Voilà, das war der Bericht vom Oberarzt. Nachher wurde dieser vom Leitenden Arzt \"korrigiert\", und zwar mit folgender Begründung: Die Mammos seien 2001 und 2004 nicht im selben Krankenhaus wie jetzt im Januar 2006 gemacht worden und von daher sei dies nicht beurteilbar, ob es sich wirklich um ein Neuauftreten handelt (also nur vielleicht neu!). Die BI-RADS-Kategorie wurde zurückgestuft auf 3. Man hat meine Mutter auch gebeten, sie müsse zukünftig jetzt immer im aktuell behandelnden Krankenhaus ihre Untersuchungen durchführen lassen, eben wegen allfälligen Vergleichen.
Mich selber, der Papa und auch meine Mutter hat diese Beurteilung natürlich jetzt sehr verunsichert. Sie möchte am liebsten ihrerseits eine Biopsie machen lassen, um diesen Befund gruppierte Mikroverkalkung, BI-RADS-Kategorie 3 oder 4 (!) eindeutig klar einzuordnen.
Ihr Onkologe beruhigt sie nun einfach und sagt, dass sie sich keine Sorgen machen müsse und erst wieder in 1 Jahr eine neue Vergleichsmammo machen lassen. Wir sind jetzt aber alle sehr unsicher und ehrlich gesagt, nicht zufrieden mit dieser (leichtfertigen) Antwort. Ich muss dazu schreiben, dass ihre Erstdiagnose BK vor 1 Jahr auch via Mikroverkalkungen festgestellt wurde. Niemand ertastete einen Tumor im Voraus. Auch die Sono brachte nichts ans Licht. Erst nach der Biopsie hiess es, eine OP sei angebracht. Schlussendlich zeigte sich ein Tumor von 2,6 cm! 2 Mic in einem Lymphknoten, alles andere zum Glück metastasenfrei. Von daher sind wir natürlich sehr sensibilisiert auf das Wort Mikroverkalkungen. Trotzdem wird nun diese neue, aktuelle Beurteilung einfach so kurzerhand \"abgefertigt\".
Wie ist Ihre Meinung dazu? Soll meine Mutter trotzdem als Beruhigung eine Biopsie machen lassen oder schlagen Sie vor, in einem halben Jahr nochmals Mammo und Sono wiederholen und dann einen Vergleich ziehen. Mir erscheint als nächste Kontrolle 1 Jahr als (viel) zu lange! Wir sind jetzt einfach total sensibilisiert wegen diesen Mikroverkalkungen. Meine Mutter ist übrigens wieder richtig im Leben zurück und es geht ihr sehr gut. Sie fühlt sich wohl und ist wieder voller Lebensfreude. So schädlich sind ja wohl diese Strahlungen bestimmt nicht, oder? Welches könnte denn der Grund, weshalb man eine Biopsie ablehnt? Ist das irgendwie gefährlich, evtl. auf die Dauer?
Vielleicht verstehen Sie unsere Ängste, Herr Dr. Glöckner, aber wir möchten nun keinesfalls mehr etwas verpassen und wirklich am Ball bleiben! Gäbe es evtl. noch eine zusätzliche Untersuchung, welche Sie uns in diesem Fall vorschlagen könnten?
Vielen herzlichen Dank für Ihre sehr geschätzte Stellungnahme, Herr Dr. Glöckner.
Gruss, Ili
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