Brustkrebs

[sonja61]

Sehr geehrter Dr.Glöckner

Ich wäre sehr froh,wenn sie mir folgenden ausdruck erklären könnten.Dissoziiertes Wachstum.Meine Mutter 65J.hatte vor 3 Wochen eine totalamputation ihrer Brust,welche vor 12 Jahren schon mal wegen eines maglinen Tumors mit Befall eines(1) axillären Lymphknotens brusterhaltend operiert wurde.Jetzt wurde in der gleichen Brust ein Primärtumor von 1cm entdeckt.Weiter wurden Hormorezeptoren festgestellt.Nun muss sie nochmals unters Messer,wegen dissorziiertem Wachstum,ev.Entfernung einer Rippe.Welche Erfahrungen haben sie mit solch einer Diagnose gemacht.Und wie ist dieser Begriff zu werten???
Ich habe Angst um meine Mutter.Der Knoten befand sich an der rechten Brust,unten--> Richtung Rücken

Auf eine baldige Antwort wartet

Sonja61 und vielen Dank.

[D. Glöckner]

RE: Brustkrebs


Tumore wachsen ganz unterschiedlich. Und diese Wuchsformen werden beschrieben.
So wird das histologische (feingewebliche) Bild des invasiv lobulären Karzinoms durch ein dissoziiertes Wachstum mit einzelnen, hintereinander liegenden Tumorzellen geprägt, wofür häufig der Begriff des ‚Gänsemarschmusters’ verwendet wird (Böcker und Kunze, 1997).

Insgesamt ist das demnach ein sogenanntes In-Brust-Rezidiv nach brusterhaltender Operation, offenbar mit Befall einer Rippe.
Je nach Lage der Dinge ist meist die Entfernung der Brust notwendig. Zuweilen ist aber auch eine erneute brusterhaltende Operation möglich.
Beim invasiv-lobulären Karzinom ist leider das Risiko größer als bei anderen Wachstumsformen, dass es noch nicht entdeckbare kleine weitere Herde gibt, so dass meist eine Entfernung der Brust erforderlich wird.
Als Alternative kann man auch noch ein MRT machen lassen, um evtl. kleine weitere Herde zu entdecken, wenn man doch nochmal brusterhaltend operieren will.