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Gen-test

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  • Gen-test

    Meine Mutter ( 63 Jahre ) hatte vor 11 Jahren einen bösartigen Tumor am Eierstock. Nach der Total OP wurde sie mit einer Chemotherapie behandelt..
    Vor 5 Jahren wurde bei ihr Brustkrebs in der linken Brust festgestellt. Die Brust wurde entfernt. Sie bekam Tamoxifen keine chemo, auch keine Bestrahlung.
    Jetzt ( heute ) wurde auch in der rechten Brust Krebs diagnostiziert. . Ihr Frauenarzt hat mich darauf hingewiesen daß auch ich zu 70% damit rechnen muß, an Brustkrebs zu erkranken. Er schlug mir ( ich bin 34 )vor inTübingen einen Gen-test machen zu lassen.
    Meine Gynäkologin riet mir davon jedoch ab, sie meinte was ich davon hätte wenn ich es wüßte . "toll"dazu möchte ich mich nicht weiter äußern.
    Gibt es irgend wo Beratungsstellen bzw Adressen? Wo ich diesen Gentest machen lassen kann???





  • RE: Gen-test


    Hallo,

    soviel ich weiß, sind nur ca. 5% der Krebsfälle genetisch bedingt.
    (Siehe auch: http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/brustkrebs.html)
    Und dann wäre das so ( wenn ich das richtig im Kopf habe), dass mehrere Mitglieder ihrer Familie betroffen wären.
    Wenn ihre Mutter die einzige ist, dann würde ich den Test nicht machen. Ansonsten könnte man das sich überlegen. Ich persönlich würde ihn nicht machen.
    Eher würde ich dann engmaschiger kontrollieren lassen und eventuell die Vorsorge auch selbst bezahlen. Außerdem würde ich ungünstige Faktoren (Alkohol, Rauchen etc.) meiden und versuchen, möglichst gesund zu leben.
    Herr Glöckner wird sicherlich morgen etwas dazu sagen.

    Schönen Abend noch.
    Degi

    Kommentar


    • RE: Gen-test


      Hallo,

      grundsätzlich sollte man aufmerksam werden und einen Gentest anstreben, wenn "mehrere" Verwandte an der "gleichen Krebserkrankung" leiden oder auffallend jung erkrankt sind.
      Wie Degi bereits sagte schätzen die Fachleute, dass etwa 5% der Frauen, die jährlich an Brustkrebs erkranken an einer familiären Form leiden.
      Die Erkrankung eines Familienmitgliedes allein, ist m.E. noch kein Grund zur Sorge und ich kann mich da Degi´s Worten nur anshcließen.
      Ich weiß auch nicht, ob Sinn macht, Gesunde einfach zu testen, wenn es nicht bereits gravierende Hinweise auf eine familiäre Belastung gibt. Die psychologischen Aspekte im Umgang mit dem Wissen über die eigenen Risiken dürften natürlich nicht außer acht gelassen werden. Aber es stellt sich auch die Frage nach den Konsequenzen, die ein solcher Test hätte, denn selbst bei den eindeutig vererbten Krebsgenen wird in der Familie nur ein mehr oder weniger hohes Risiko weitergegeben, eine so genannte Prädisposition. Nicht aber die Gewissheit, ganz sicher zu erkranken. Ob das wiederum psychologisch sinnvoll ist!?
      Leider steckt desweiteren auch teilweise das Geschäft mit der Angst vieler Patienten hinter solchen Angeboten von Gentests. Und es ist längst nicht für alle in Frage kommenden Genveränderungen in Tumoren der Stellenwert bzw. die Aussagekraft geprüft. Das heißt, man weiß bei vielen Tests, die rein technisch durchaus machbar sind, noch lange nicht, welche Konsequenzen sie tatsächlich für den Betroffenen haben können.

      Überlegen Sie es sich also gut, inwieweit Ihnen ein Gentest auch wirklich nützen würde!

      Hier trotzdem noch ein paar Adressen von Beratungsstellen, die auch die deutsche Krebshilfe fördert und so wenigstens keine Geschäftemacher sind.


      Berlin
      Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Bereich Tumorgenetik,
      Robert-Rössle-Str. 10, 13122 Berlin
      Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
      Frau Classen
      Tel.: 030/9406-3882

      Bonn
      Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität,
      Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn
      Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
      Frau Dr. Rita Schmutzler
      Tel.: 0228/287-5450 oder 287-5449

      Dresden
      Medizinische Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkundeund Geburtshilfe
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Prof. Dr. Wolfgang Distler
      Station E II
      Tel.: 0351 / 458 34 20 oder 0351 / 458 22 97

      Düsseldorf
      Frauenklinik der Mediznischen Einrichtungen der Universität,
      Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Dr. Beckmann
      Tel.: 0211/8117503

      Frankfurt
      Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität,
      Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Dr. Costa
      Tel.: 069/63014529

      Heidelberg
      Institut für Humangenetik der Universität,
      Im Neuenheimer Feld 328, 69120 Heidelberg
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Genetische Poliklinik
      Tel.: 06221/565087

      Kiel
      Universitätsfrauenklinik,
      Michaelisstr. 16, 24105 Kiel
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Ambulanz
      Tel.: 0431/59720-77/71

      Leipzig
      Institut für Humangenetik der Universität,
      Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig
      Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
      Frau Dr. Claudia Wolf
      Tel.: 0341/9723815

      München
      Kinderpoliklinik der Universität, Abt. für Pädiatrische Genetik und Pränatale Diagnostik,
      Goethestr. 29, 80336 München
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Dr. Meindl
      Tel.: 089/51604467
      Frau Dr. Bernhardt (Frauenklinik Großhadern)
      Tel.: 089/70952849

      Münster
      Institut für Pathologie der Universität,
      Domagkstr. 17, 48149 Münster
      Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
      Frau Teige
      Tel.: 0251/8355413

      Ulm
      Frauenklinik und Poliklinik der Universität,
      Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm
      Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
      Frau Saile
      Tel.: 0731/7654

      Würzburg
      Institut für Humangenetik der Universität,
      Am Hubland, 97074 Würzburg
      Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
      Tel.: 0931/8884084

      Ansonsten kann man auch bei Pro Familia einige Adressen bekommen.

      LG amza

      Kommentar


      • RE: Gen-test


        Alle Beiträge (Degi,amza) kann ich nur befürworten !!
        Sollten sie sich dennoch für eine Beratung bzw. für einen Gentest entscheiden, wird nur eine Aussage über einen statistischen wahrscheinlichen Wert gemacht. Sollte dieser Wert bei z.B. 70% liegen, was subjektiv sehr hoch erscheinen mag, muss es aber dennoch nicht zu einem Erkrankungsfall kommen!!! und sie werden glückliche 100 Jahre alt oder noch älter - es ist im Grunde nur Statistik + Wahrscheinlichkeitsrechnung!!!!
        Die Konsequenz, die ich daraus ziehen würde, wäre nur eine engmaschiege und regelmäßige Kontrolle beim niedergelassen Gynäkologen und auf ein Gentest würde ich persöhnlich verzichten, weil ich denke , dass es wenig Nutzen (im Falle eines positiven Ergebnisses) macht sein ganzes Leben in Angst vor Brustkrebs zu leben und am Ende erkranken sie nie daran !!!

        Kommentar



        • RE: Gen-test


          Ich kann mich den Vor-Postern nur anschließen.
          Da es keine wirkliche Prophylaxe gibt, sehe ich einen derartigen Test auch eher kritisch.
          Einige Ärzte raten dann zur Entfernung des Brustdrüsengewebes unter der Haut und Einlage einer Silikonendothese.
          Dabei kann man aber leider auch nie 100%ig sicher sein, dass sämtliches Drüsengewebe entfernt wird.
          Ein Stillen bei evtl. noch ausstehendem Kinderwunsch ist nicht mehr möglich.
          Und: Es ist ein sehr radikaler Eingriff, ohne dass eine Erkrankung besteht und eintreten muss! Sie ist daher unter Umständen gar nicht nötig.

          Wenn Test, dann sollte er auf jeden Fall mit einer psychologischen Beratung einhergehen, die einen auch in die Lage versetzt, mit dem Ergbenis umgehen zu können, was aber in den von amza genannten Einrichtungen möglich sein sollte.

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