mein Mama, 76 Jahre, hat im Dezember leider auch die Diagnose Brustkrebs erhalten. Bis Mitte Oktober war sie eigentlich noch sehr Fit und hat in Punkto Beweglichkeit vielen jüngeren, also auch mir was vorgemacht. Klar hatte sie Alltagswehwehchen dem Alter entsprechend, nahm aber keinerlei Medikamente und Arztbesuche in den letzten 10 jahren kamen so gut wie nie vor.
Dadurch konnte der Krebs sich richtig schön "breit" machen.
Momentan hat sie Pflegestufe 2 anerkannt bekommen, ist bettlägrig, gottseidank aber schmerzfrei (dafür kämpfe ich) lebt bei mir und meinem Mann zuhause.
Diagnose:
Diffus metastasiertes Mammakarzinom rechts(ED 11/09, cT4, cNx, M1)
histologisch: invasiv duktales Karzinom
Rezeptorstatus: ER12,PR0, Her-2-neu2+
Ossäre Metastasen im Sternium, multipleRippenmetastasen beitseits, in nahezu allen Wirbelkörpern sowie Pfannendach links
Pathologische Frakturen L1/L2, TH3,4,8,9
weitere metastasen in der rechtsseitigen Beckenschaufel, im Sitzbein,Oberschenkel, Leber
Behandlungsverlauf:
Chemo mit Paclitaxel wöchentlich,Dosis 90%, Erstgabe 15.12.09, nach der 4. Gabe Verringerung auf 75% Dosis Aufgrund immer wieder niedrige Leukos, insgesamt 7 Gaben.
Zeitgleich im Dez. Strahlentherapie um drohenden Querschnitt abzuwenden 10x3gy.
4 wöchentliche intrav. Biosphonatgabe.
Krontrolluntersuchung am 22.02.10, Ergebniss: Wachstum des Tumors, neue Metastasen sowohl in der Leber als auch in den Knochen.
Umstellung auf drei wöchentlich Paclitaxel 90% und Herceptin,
1. Gabe 26./27.02, zweite Gabe 18.03.
Nun wurde mir gestern von der Ärztin gesagt das am 06.04 eine Kontrolluntersuchung stattfindet, sollte das Herceptin nicht angeschlagen haben "war es das"(wortwörtlich) und es wird nichts weiteres getan.
Meine Mutter kann/darf zwar aktuell nicht laufen, hat aber ansonsten ein mässiges bis gutes Allgemeinbefinden.
Psychisch vollkommen gut drauf. Schmerzfrei!!!
Aktuelle Medikamente:
4x 10Tropfen Tramal (im Dez und Jan. noch 2x 10mg M-long)
3x 30 Tropfen MCP
2x1 Omeprazol 20
Zofran 8mg nach Bedarf (zuhause noch nicht benötigt)
Nun habe ich zwei Fragen:
1. War es das wirklich?? Soll man dem Krebs seinen Lauf lassen?
Ich weiss das, das Stadium weit fortgeschritten ist und wir wohl auch nicht mehr viel Zeit haben werden.
Soll sie ihre "letzte" Zeit nun soweit geniessen (ohne Behandlung)?
2. Ist ein Wiederaufbau der Muskulatur(durch Krankengymnastik, Gehschule) ab April, also 3 Monate nach Beendigung der Strahlentherapie wirklich nicht sinnvoll?
Lt. Ärzten eindeutig Nein, meiner und auch meiner Mutters Meinung nach möchte sie nochmal "Beweglich" werden.
Ich weiss das eine Abschätzung der Sitution aus der Ferne vielleicht vollkommen Unmöglich ist. Mich würden aber Meinungen sehr interessieren. Komme mir ziemlich allein gelassen vor.
Meine Mutter schaut mich immer nur an und lässt mich leider alles Entscheiden. Sie hat einen Schutzwall aufgebaut und sagt nur allen "Mir gehts gut, ich habe noch keine Lust zu sterben."
Was die Ärzte sagen ist alles quatsch, ich Lebe noch lange.
Gruss Biggi
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