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Chemo und Bestrahlung
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Chemo und Bestrahlung
Bei mir (39 J.) wurde vor ca. zwei Wochen eine brusterhaltende Operation vorgenommen. Der Sentinel-Knoten war nicht befallen und auch Lunge, Knochen und Leber sind ohne Befund (pT2 pN0 pMX; L0 V0 R0. Grading G3, Her2 unempfindlich). Nun soll eine Chemotherapie (3x FEC und 3 x Docetaxel) und im Anschluss eine Bestrahlungstherapie stattfinden. Ich bin sehr beunruhigt über den mir vorgeschlagenen Therapieweg. Die Chemo soll das Risisko eines Rückfalls um 5 % senken, wenn ich das richtig verstanden habe. Für diese 5 % soll ich all die Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Auf meine Frage an den Arzt, ob die Chemo mir helfen wird, wird mit einem Schulterzucken geantwortet. Man weiß es nicht, ebenfalls nicht, wie hoch das Rückfallrisiko bei mir überhaupt ist. Ich bin geneigt, die Chemotherapie nicht zu machen. Was meinen Sie als Experte dazu? Welche Alternativen und ernstzunehmenden Behandlungsmethoden gibt es überhaupt? Es ist sehr schwer an zuverlässige Informationen zu kommen, jeder behauptet etwas anderes. Ich habe bereits den Ratschlag von einem eher zu Alternativen Behandlungen tendierenden Arzt bekommen, die Chemo zu verweigern. Andere und vor allem meine behandelnden Ärzte meinen, es wäre unbedingt notwendig aufgrund meines Alters ... Bin wirklich ratlos und habe große Angst vor Chemotherapie und Bestrahlung.
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Re: Chemo und Bestrahlung
Aus meiner Sicht ein klares Votum für die Chemotherapie. Sie sind jung, hatten ein T2, G3. Zu den Hormonrezeptoren schreiben Sie zwar nichts. Aber dennoch würde ich Ihnen zur Chemo raten.
Klar, niemand kann sagen, wie hoch Ihr individuelles Risiko für ein Rezidiv ist. Und 5% Risikoverminderung erscheint winzig. Aber mit Statistiken ist das ja immer so eine Sache...
Für mich als Einzelperson sagt eine Statistik gar nichts aus.
Da es aber keine echten Alternativen gibt...
(von den zuweilen angepriesenen Alternativen wollen wir lieber gar nicht reden. Da ist entweder nichts bewiesen, oder eher die Unwirksamkeit.)
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Re: Chemo und Bestrahlung
Hallo beta,
ich hab jetzt extra gewartet mit meiner Antwort, weil es mich sehr interessiert hat, was
Dr. Glöckner dazu meint.
Das unser Doc so schnell ist ,hab ich nicht mit gerechnet ;-)
Ich bin 43 Jahre und hatte fast genau den gleichen Befund wie bei Dir.
Bei mir haben in einem Brustkrebszentrum mehrere Ärzte über den weiteren Verlauf der Therapie beraten.
Mir wurde auch das Gleiche geraten..Chemo 3xFEC und 3x DOC , danach Bestrahlung.
Ich habe mich dann auch kundig gemacht und im Internet viel nachgelesen.
Meiner Meinung nach gibt es für diesen Befund momentan keine Alternative.
Ich wäre auch gerne um die Chemo herumgekommen, wer nicht, aber gerade in unserem Alter und bei dem Befund muß man wohl dadurch.
Die Bestrahlungen sind bei brusterhaltener OP auch unumgänglich.
Vielleicht bekommst du hier noch andere Antworten mit Erfahrungen.
Entscheiden muß man natürlich immer selber, man sollte nur bedenken, das man die Therapie nicht irgendwann mal nachholen kann.
Ich wünsche alles Gute
Gruß Daudi
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Re: Chemo und Bestrahlung
Bei mir (45J) wurde im Februar eine brusterhaltende Operation vorgenommen.Der Sentinellymohknoten war tumorfrei.Lunge,Leber und Knochen ohne Befund.Tumorstadium:
pT1c(1,3cm)pN0(sn,0/1),G3,L0 V0 R0,ER/PR neg.,Her2neu neg.....Ein triple-negatives Mamma-Carcinom,jedoch nicht vom Basalzelltyp-was bedeutet das für mich? Morgen hab ich 4.Chemo.(6x FEC dann Strahlentherapie),Ist die Strahlentherapie notwendig?Was ist mit Mistaltherapie?Wann soll ich (und welche)Untersuchengen machen?
Vielen Dank im Voraus
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Re: Chemo und Bestrahlung
Zuerst sollten Sie die Behandlung bis zum Ende durchziehen, auch die Strahlentherapie, die bei brusterhaltender Operation notwendig ist, um nicht das Risiko für ein Rezidiv in der Brust deutlich zu erhöhen.
Danach ist eine Nachsorge erforderlich, die sich üblicherweise über fünf Jahre erstreckt. Was für Untersuchungen gemacht werden, hängt ein bißchen vom persönlichen Risiko ab. Beim triple-negativen Karzinom werden teilweise etwas mehr Untersuchungen gemacht, um das höhere Risiko abzufangen. Allerdings gehen da die Meinungen auseinander.
Misteltherapie wird in Deutschland recht häufig gemacht. In anderen Ländern ist das praktisch gar nicht üblich. Eine Tumorwirkung ist nicht bewiesen. Die beobachtete Verbesserung der Lebensqualität war Ergebnis einer Studie mit freundlicher Unterstützung des Herstellers...
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Re: Chemo und Bestrahlung
Vielen Dank für schnelle Antwort Hr.Dr.Glöckner! Heute habe ich meine Tumor-Marker bekommen:CEA 1,77;CA15-3 30,96;vor d.OP:5,02 und 22,69;bin jetzt etwas unsicher-hat d.Chemo nicht gut angeschlagen?(bin nach 4.Chemo).Habe noch eine Bitte:können Sie mir d.Befund erklären: Mammographie rechts BIRADS1 links BIRADS2 ?Vielen Dank
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Re: Chemo und Bestrahlung
Vielen Dank Dr. Glöckner für ihre schnelle Antwort. Heute habe ich meine restlichen Befunde bekommen: Her-2/neu negativ und Östrogen-, sowei Progesteron-Rezeptor 0 %.
Die Tumorklassifikation ist demnach vollständig wie folgt:
pT2 pN0 N0 M0; G3 L0 V0 R0 Er0 PR0 Her2/neu neg
Die Frage nach der Notwendigkeit einer Chemo haben Sie mir bereits beantwortet, auch wenn mir ihre Antwort hier nicht wirklich gut gefällt Bei diesem Urteil werden Sie wohl nach der Antwort zu den Hormonrezeptoren unbedingt festhalten.
Jetzt habe ich noch eine Frage zum Tumormarker:
Ein erhöhter Tumormarker ist nicht unbedingt ein Anzeichen für eine weitere Erkrankung habe ich gelesen. Hier nun meine Auswertung:
Serum und Tumormarker: Ca 15-3 (ECL, Elecsys, Roche) Wert 18,5
Dieser Wert liegt im Normalbereich? (Normal 0 - 25)
Ist dieser Wert nun eine gute Nachricht oder hat es nichts weiter zu sagen?
Die Sache mit dem Tumormarker verstehe ich noch nicht ganz. Vielleicht können Sie mir auch hier weiterhelfen. Danke vorab!
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Re: Chemo und Bestrahlung
Die Tumormarkererhöhung kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sie sind leider nicht spezifisch genug, um wirklich etwas ausagen zu können, insbesondere beim Brustkrebs. Ich würde sie im Moment vernachlässigen.
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Re: Chemo und Bestrahlung
Triple-negative Tumoren haben ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv. Von daher würde ich erst recht zu einer Chemotherapie raten, da eine hormonelle Behandlung nicht wirksam ist und auch Herceptin nicht möglich ist.
Der Tumormarker ist okay, wenngleich in der Bedeutung wirklich eher unwichtig, da selbst Tumormarkererhöhungen unterschiedlichste Ursachen haben können und nicht alle Tumore auch zu einer Erhöhung führen.
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