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rezidiv, trotz Chemo

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  • rezidiv, trotz Chemo

    Sehr geehrter Herr Glöckner,
    Ich bin 45 Jahre und seelisch am Boden. Ich habe einige Fragen an Sie, aber erstmals schildere ich Ihnen meinen Krankheitsverlauf.
    Januar 2008 verspürte ich einen kirschgroßen Knoten oberhalb meiner linken Brust Richtung Achselhöhle. Ich ging sofort zum Arzt, welcher mir den Tumor ambulant raus operierte. Anfang Februar 2008 bekam ich dann die erschreckende Diagnose Brustkrebs. Dies war ein schwerer Schock für mich und meine Familie. Zwei Wochen später wurde ich in das Krankenhaus eingeliefert und Gewebe wurde tiefgründiger weggenommen. Außerdem wurde der Wächterlymphknoten und 4 weiter Lymphknoten herausgenommen, welche nicht befallen waren. Auch die inneren Organe und Knochen wurden untersucht, gestreut war der Krebs nicht. Ich bekam anschließend eine Hormontherapie, wobei ich 5 Jahre lang Tamoxifen und 2 Jahre lang Zoladex (als Spritze) einnehmen muss. 3 Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt bekam ich 33 Bestrahlungen.
    Im September 2008 spürte ich unter der Narbe eine Geschwulst, welches dauerhaft schmerzte. Somit lies ich mich noch mal operieren und es wurde ein Lokalrezidiv in der Narbe festgestellt. Nun folgte die gleiche Prozedur: Krankenhaus --> Entnahme von 7 Lymphknoten = nicht befallen --> Untersuchung der inneren Organe und Knochen = nicht gestreut. Nun musste ich mich einer Chemotherapie unterziehen. Ich bekam 6 Zyklen FEC. Ich verkraftete Sie nicht. Mir war ständig übel, was ein Zeichen sein müsste, dass sie angeschlagen hat.
    Nach der 5. Chemo spürte ich wieder eine Verhärtung an der Narbe. Die Narbe war rot und heiß. Die Ärzte deuteten auf eine Entzündung hin und verschrieben mir Antibiotika (Cefuhexal), welche ich von Anfang bis Mitte April 2009 einnehmen musste. Doch die Schmerzen wurden immer größer und es bildete sich auch außerhalb der Narbe eine dicke Wulst mit vielen Eiterpickeln drauf. Da diese Antibiotika nicht wirklich angeschlagen hatten, haben mir die Ärzte ein Breitbandantibiotika gegeben, welches aus Metronidazol und Ciprofloxacin bestand. Eine wirkliche Veränderung geschieh auch nicht. Die Rötung ging zwar zurück, aber die Wulst vergrößerte sich.
    Heute, den 29.04.2009, war ich zu eine Biopsie, wobei Gewebe aus der Wulst entnommen wurde. Ich bekam auch gleich den Befund – Entzündung, aber wieder vereinzelte Krebszellen.
    Nun muss ich Montag ins Krankenhaus und meine Brust soll mir abgenommen werden.

    Nun habe ich viele Fragen:
    1. Kann es sein das sich wegen den Tabletten (Tamoxifen) und der Spritze (Zoladex) immer wieder Krebszellen bilden?
    2. Warum wird die Brust abgenommen? Die Narbe liegt außerhalb des Brustgewebes, mehr in der Achselhöhle.
    3. Gibt es noch andere Möglichkeiten?
    4. Wie sicher ist MRT und Tumor-Maker? Ich war am 30.03.09 erst zum MRT, welches gut ausfiel und nun ein Monat später wieder Krebszellen- wie kann das gehen?
    5. Letzte Chemo am 12.02.09 bekommen, trotzdem wieder Krebszellen. Wie geht das?


  • Re: rezidiv, trotz Chemo


    Ihre Verfassung kann ich mir gut vorstellen. Der Verlauf ist einerseits nicht typisch, andererseits aber für Sie doch katastrophal.

    Zu Ihren Fragen:
    1. Kann es sein das sich wegen den Tabletten (Tamoxifen) und der Spritze (Zoladex) immer wieder Krebszellen bilden?
    Sicher nicht! Diese Medikamente hemmen das Tumorzellwachstum bei hormonrezeptorpositiven Tumoren.

    2. Warum wird die Brust abgenommen? Die Narbe liegt außerhalb des Brustgewebes, mehr in der Achselhöhle.
    Einerseits ist zu vermuten, dass vielleicht in der Brust ein weiterer Herd liegen könnte. Andererseits ist in diesem Falle eines inflammatorischen Karzinoms die Entfernung der Brust auf jeden Fall anzuraten. Wichtig ist aus meiner Sicht auch eine ausreichend weite Entfernung gesunden Gewebes um den Befund herum.

    3. Gibt es noch andere Möglichkeiten?
    Aus meiner Sicht im Moment nicht.

    4. Wie sicher ist MRT und Tumor-Maker? Ich war am 30.03.09 erst zum MRT, welches gut ausfiel und nun ein Monat später wieder Krebszellen- wie kann das gehen?
    Das MRT ist eine sehr genaue Untersuchung. Aber auch da kann es sein, dass man Befunde nicht sieht, einzelne Tumorzellverbände sieht man auf keinen Fall. Tumormarker sind beim Brustkrebs eher ohne Bedeutung.

    5. Letzte Chemo am 12.02.09 bekommen, trotzdem wieder Krebszellen. Wie geht das?
    Offenbar reagieren Ihre TUmorzellen nicht auf das FEC, zumindest nicht ausreichend. Man sollte vielleicht nach einer anderen Variante der Chemotherapie suchen.

    Was mich etwas verwundert, ist die fehlende Strahlentherapie. Ist die Brust nicht bestrahlt worden nach der ersten Operation?
    Bei brusterhaltenden Operationen gehört das eigentlich zur Behandlung dazu.
    Ich denke, dass man einerseits operiren sollte, dann sicherlich noch eine Chemotherapie machen sollte und auch über eine Bestrahlung nachdenken muss.

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    • Re: rezidiv, trotz Chemo


      Ich danke Ihnen sehr für ihre schnelle Antwort.

      Wegen der Strahlentherapie hab ich mich dann wohl nicht richtig ausgedrückt, aber ich habe eine bekommen. Nach der ersten Diagnose Brustkrebs. 33 Bestrahlungen waren dies.

      Ich habe irgendwo mal gelesen, das man in bestrahltes Gewebe nicht gerne operiert und das war ja bei mir noch 2 mal der Fall. Kann es auch deswegen dran liegen, dass es immer wieder erneut zur Tumorbildung kommt?

      Kommentar


      • Re: rezidiv, trotz Chemo


        Das ist zwar richtig, hat aber eine andere Ursache: Bestrahltes Gewebe heilt nicht so gut.
        Eine erneute Operation halte ich aber für wirklich nötig.

        Ich denke, dass sicherlich einfach nicht alle Tumorbezirke ausreichend entfernt waren, oder aber zusätzliche Herde bestanden haben, die nicht sichtbar und nicht tastbar waren.

        Kommentar



        • Re: rezidiv, trotz Chemo


          Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf. Ich danke Ihnen, Dr. Glöckner, dass sie mir schon einige davon beantworten konnten...

          ... Aber wie stehen denn die Heilungschancen bei einer Brustamputation? Kann ich dann ausschließen, dass kein bösartiges Gewebe mehr entsteht?

          Sie meinten ich sollte nach der Operation noch eine Chemotherapie anschließen. Mein Arzt meinte, dass ich so viele Hormone habe (wenn ich es richtig noch in Erinnerung habe - der kopf ist leer bei so einer diagnose) und deswegen nicht nocht eine Chemotherapie bräuchte. Ist das richtig?

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          • Re: rezidiv, trotz Chemo


            Das kann man so nicht sagen, sondern sollte es von den Befunden abhängig machen, die die Operation erbringt, ob noch eine Chemotherapie erforderlich ist. Ich halte es aber für nicht unwahrscheinlich. Denn Fakt ist, dass es ein Tumorwachstum unter Tamoxifen und GnRH-Analogon gab. Daher würde ich da nicht drauf bauen, dass die Hormone es schon richten werden. Sie haben es bislang ja auch nicht getan.

            Ich denke, dass ein Problem wie das Ihrige nicht von einer Person allein entschieden werden sollte.
            Daher gibt es in den Brustzentren Fallkonferenzen, bei denen mehrere Meinungen, auch unterschiedlicher Fachrichtungen, miteinander abgestimmt werden.
            Letztlich kann man davon nur profitieren.

            Leider kann man auch nach einer Entfernung der Brust nicht ausschließen, dass es zu einem Rezidiv oder Metastasen kommt. Ich denke aber, dass der Eingriff dennoch durchgeführt werden sollte, um eine größtmögliche Sicherheit zu bekommen.

            Kommentar


            • Re: rezidiv, trotz Chemo


              ich wünsche ihnen dann ein schönes wochenende. das wars erstmal mit meinen fragen.

              ich werde mich aber sicherlich noch mal melden.
              vielen Dank.

              Kommentar



              • Re: rezidiv, trotz Chemo


                Herzlich gern.

                Kommentar


                • Re: rezidiv, trotz Chemo


                  Guten Tag Herr Dr. Glöckner,
                  Ich habe meine Ablatio gut überstanden. Mir geht es besser wie nie.

                  Nun haben sich die Ärzte beraten und meinten eine Chemotherapie wäre nicht nötig. Auch Tamoxifen und Zoladex solle ich absetzen, da der Krebs ein Hormonunabhängiger Krebs war.

                  Ich fühle mich jetzt verunsichert. Ich möchte Ihre Meinung dazu wissen.


                  Außerdem sind meine Eisenwerte im Blut zu gering. Der Wert liegt bei 8. Kann das an den vielen OP´s liegen? Was kann man noch dagegen tun, außer eisenhaltige Nahrung zu sich nehmen und Tabletten?

                  Schönes Wochenende wünsche ich Ihnen.

                  Kommentar


                  • Re: rezidiv, trotz Chemo


                    Wenn der Tumor hormonrezeptornegativ ist, macht weder Zoladex noch Tamoxifen Sinn. Daher ist der Rat zum Absetzen völlig richtig.

                    Ob ich eine Chemotherapie empfehlen würde, kann ich nicht sagen, da man dazu wirklich alle Befunde kennen muss. Und auch bei uns wäre das nie die Entscheidung eines Einzelnen.

                    Die niedrigen Eisenwerte können Folge der Operation sein, was recht wahrscheinlich ist. Eine tumorbedingte Ursache ist aber auch denkbar. Leider kann man nicht wirklich viel dagegen tun, als das, was Sie jetzt schon machen.

                    Kommentar



                    • Re: rezidiv, trotz Chemo


                      Hallo Herr Dr. Glöckner,
                      ich habe mich lange nicht gemeldet- mir ging es nach der Ablatio richtig gut.
                      Doch nun... vor 2 Wochen spürte ich an der abgenommenen Brust ein "Pickel", dieser tat weh und war hart. Ich bin darauf zum Frauenarzt gegangen, weil ich wieder verunsichert war. Dieser überwies mich auch gleich an meinen operierten Arzt, welcher beschloss den Pickel/Mückenstich... raus zu operieren.

                      Kann das wieder Krebs sein?

                      Ich habe Angst, am Mittwoch kriege ich meinen Befund.


                      Ich habe im Fernseher mal eine Prof. für Brustkrebs gesehen. Diese meinte, wenn die Brustdrüse völlig herausgenommen wurde, dann sinkt das Rezidivrisiko auf 0 %. ist dies richtig?

                      Ich bitte schnellstmöglich um Ihre Antwort...

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                      • Re: rezidiv, trotz Chemo


                        Heute habe ich mein Befund erhalten- es war wieder Krebs drin.
                        Allerdings verkapselt.

                        Können sie sich das irgendwie erklären bzw was würden sie nun tun?

                        Die Ärzte wollen es so lassen. wollen mir weder chemo noch bestrahlung wieder geben. Ich soll einfach nur die Augen offen halten und jede kleinste Veränderung den Arzt melden.

                        Kommentar


                        • Re: rezidiv, trotz Chemo


                          Wenn es tatsächlich so ein kleiner Befund ist, kann man unter Umständen tatsächlich abwarten. Man muss halt immer sehen, nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

                          Andererseits möchte man auch nichts verpassen...

                          Ich denke, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, sich zum Einholen einer Zweitmeinung in einem anderen Brustzentrum vorzustellen.

                          Kommentar


                          • Re: rezidiv, trotz Chemo


                            Sehr geehrter Dr. Glöckner,

                            meine Gynäkologin will im Oktober einen Tumormaker mit mir machen. Sie meinte sie macht das durch den Port.
                            Nun wollte ich sie mal fragen, ob dies in Ordnung ist, weil die Narkoseärzte und auch andere Ärzte nie den Port benutzt haben. Es war immer die Rede, dass sie dies nicht machen können, weil die Wahrscheinlichkeit sonst zu hoch ist, dass der Port verklebt.
                            Eventuell spült meine Frauenärztin den Port auch gleich danach.

                            liebe Grüße
                            Dosi

                            Kommentar


                            • Re: rezidiv, trotz Chemo


                              Wenn man den PORT ordnungsgemäß benutzt, also auch blockt bzw. spült, kann man den problemlos benutzen.

                              Kommentar


                              • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                was versteht man unter blocken?

                                Kommentar


                                • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                  Wenn man nach einer Blutentnahme oder Injektion etwas Heparin-Lösung in den PORT spritzt, blockt man ihn damit. Das wird regulär gemacht, damit er nicht verstopft.

                                  Kommentar


                                  • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                    Sehr geehrter Dr. Glöckner,
                                    ich bin schon wieder hin uns her gerissen. Vorige Woche Mittwoch wurde ich ambulant operiert, da ich 2 Verhärtungen an der Brust hatte. Die Diagnose lautete wieder Krebs.
                                    Ab morgen fängt mein operierter Arzt mit mir eine Targettherapie mit Taxol und Avastin an.Ich bekomme sie 6mal im 3 Wochen Rhytmus. Ich kann leider kaum was dazu im Internet finden. Können sie mir ein wenig darüber erzählen bzw wie die Nebenwirkungen sind? Fallen die Haare wieder aus?

                                    Ich würde mich, um eine schnelle Antwort freuen.

                                    Liebe Grüße....Dosi

                                    Kommentar


                                    • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                      Haarausfall ist da eher selten, ein Kribbeln in Händen und Füßen schon häufiger.
                                      Normalerweise wird das Ganze aber ganz gut vertragen.
                                      Von daher würde ich zuraten.

                                      Kommentar


                                      • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                        vielen lieben dank für ihre schnell antwort. da fühl ich mich gleich etwas sicherer.

                                        ich wünsche Ihnen ein schönes wochenende.

                                        lg

                                        Kommentar


                                        • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                          Guten Abend,
                                          ich habe nun meine erste Sitzung hinter mich gebracht. Anfangs hatte ich ein starkes Krippeln in den Beinen und Fingern aber mit der Zeit wurde es in den Beinen ein komisches Gefühl. Ein bisschen wie Schmerzen, man kann es nicht richtig beschreiben. Dadurch bin ich aber sehr unruhig und kann die Nacht kaum schlafen.
                                          Kann man dagegen was tun?

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                                          • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                            Da sollten Sie Ihren behandelnden Arzt drauf ansprechen. Man kann da ggf. medikamentös etwas dagegen tun.
                                            Hausmittelchen, wie Baldrian etc, bringen meist nicht genug Linderung.

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                                            • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                              Guten Morgen,
                                              seit 2 Tagen tut mir unheimlich die Kopfhaut weh, was sicherlich von der Therapie kommt.
                                              Ist das ein Zeichen, dass die Haare ausfallen bzw was kann man dagegen tun?

                                              Vielen Dank.

                                              Kommentar


                                              • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                                Man kann versuchen, durch Kühlung vielleicht eine Linderung zu erreichen. Ein Zeichen für Haarausfall ist es nicht, der aber dennoch eintreten kann.

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                                                • Re: rezidiv, trotz Chemo


                                                  Hallo Dr. Glöckner,
                                                  Ich habe mal wieder ein Problem: Ich bekomme seit fast einen Jahr Avestin und Taxol. Im Februar hatte ich dann an den Po einen Eiterherd. Er war sehr groß und hart. Dieser wurde dann operativ aufgeschnitten, damit das Eiter raus fließen konnte. Nun ein halbes Jahr später hab ich von den ein auf den anderen Tag wieder so ein Eiterherd. Ich kann kaum sitzen und es macht mir Probleme.
                                                  Liegt das an der Chemo? Was kann man dagegen tun? Ich will nicht schon wieder "aufgeschnitten" werden.

                                                  Liebe Grüße
                                                  und schönes Wochenende

                                                  Kommentar

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