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Chemo nach Brust-OP

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  • Chemo nach Brust-OP

    Guten Morgen, ich brauche dringend mal einen Rat in Bezug auf Chemo!
    Ich bin vor 3 Wochen operiert worden. Alles gut verlaufen. Kleiner Tumor, umliegendes Gewebe frei, keinLymphknotenbefall, alle weiten Untersuchungen oB.
    Es war immer nur als Nachbehandlung eine Strahlentherapie vorgesehen.
    Vorgestern, als Ergebnis der Tumorkonferenz, wurde mir aufeinmal eine Chemotherapie empfohlen. Begründung ist mein Alter (45J.) Kann mir jemand etwas dazu sagen,- ich bin mir nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen soll. So eine "Keule"!!- muß das wirklich sein???
    Freue mich über Antworten, vielen Dank


  • Re: Chemo nach Brust-OP


    Hallo Ulli,
    bei mir war eigentlich ähnliche Voraussetzungen - allerdings gings dann auch noch um die Frage Menopause ja oder nein.Dazu hattest du nichts geschrieben. Bei mir war die Antwort nein. Ich hab jetzt mal drei Chemos hinter mir und die strahlentherapie. Jetzt kommen noch mal drei Chemos.
    Vielleicht um dir auch hier mal die Angst zu nehmen. ich hatte auch Horror vor den Chemos, aber anscheinend ist das nicht mehr so schlimm, wie man das bisher immer hörte. Mein Onkologe sagte mir zb. wenn, dann kotzen sie nur einmal, wenn sie mir das dann auch sagen. Ich hab jedenfalls keinmal gekotzt. Klar - spaziergang ist schöner. Aber es geht darum, dass Tumorzellen die evt. trotzallem unterwegs sein könnten vernichtet werden. Das Ziel ist das die kleinen Schweinehunde niederzukämpfen. Wie du selbst das genau erlebst ist natürlich eine individuelle Geschichte, aber laß dich nicht von anderen runter ziehen. Dir kanns genauso gut dabei gehen wie mir- klar nicht voll belastungsfähig - nicht auf absoluter höhe - aber egal - dann geh ich nicht walken sondern spazieren.
    Ich drück dir die Daumen
    Gruß, Tsu

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    • Re: Chemo nach Brust-OP


      Hallo Ulli,
      zunächst einmal: KEINE PANIK. Ich habe alles seit einem Jahr hinter mir (BET, CHEMO 6xFEC, Bestrahlung) Ich würde alles wieder machen, NUR KEINE Chemo! Kotzen, Kahlkopf, Gedächtnisstörungen...alles geht vorüber, aber lass dir von deinem Arzt GENAU die bleibenden NACHwirkungen erklären, hole dir auch eine zweite und dritte Meinung dazu ein, unbedingt auch außerhalb deines Brustkrebszentrums (denn die wollen meist ihre onkologischen Ambulanzen auslasten). Wenn du noch nicht in den Wechseljahren bist, dann frag nach, was die Zytostatika mit deinen Eierstöcken anstellen. Wenn du Pech hast, wirst du innerhalb weniger Wochen in die Menopause hineinkatapultiert und du findest dich als Nichtmehrfrau wieder. Zwar am Leben, vielleicht sogar krebsfrei, aber mit der Sexualität einer Greisin. Und dein Arzt lässt dich dann schulterzuckend im Regen stehen.
      Kurzer Tipp zur Bestrahlung: Ich habs als Mammaspicking gemacht. Sah zwar nicht schön aus, hat dafür aber nur eine Woche im Krankenhaus gedauert.
      Gruß Lacrimare

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      • Re: Chemo nach Brust-OP


        Hallo und Guten Tag Tsu,
        vielen Dank für Deine Antwort und für das Mutmachen. Es tut gut, so "positiv" über die Chemo-Keule zu lesen. Mittlerweile bin ich auch schon etwas ruhiger. Ich hatte das Glück, gestern mit einem neutralen Onkologen auf privater Ebene zu sprechen und der konnte mir alle meine Fragen beantworten. Das war gut und jetzt ist auch einiges klarer. Weißt du ob man die Chemo in jeder onkologischen Praxis machen lassen kann???- oder sollte man die ans KH angegliederte wählen. Ich könnte nämlich auch hier im Ort im Krankenhaus bei diesem Onkologen alles machen lassen und bräuchte nicht immer den Weg auf mich nehmen. Allerdings gibt es hier keine Gyn-Abt. Ist das wichtig???
        Einen schönen Sonntag Ulli

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        • Re: Chemo nach Brust-OP


          Hallo Lacrimare,
          vielen Dank für die Antwort.Bin mittlerweile schon dabei, mehrere Meinungen einzuholen. Mittlerweile ist die Panik auch nicht mehr so groß, weil viele Fragen beantwortet wurden.
          Interessant war deine Anmerkung zur onkologischen Ambulanz, das ist bei mir nämlich auch so, dass ich keine Alternativen genannt bekommen habe. Ich könnte hier Vorort im KH bei einem Onkologen den ich privat kenne alles machen lassen,- es gibt hier im KH allerdings keien Gyn-Abt.,- ist das egal??
          Und könntest du mir noch erklären was Mammaspicking ist,- das habe ich noch nie gehört?!
          Liebe Grüße und einen schönen Sonntag Ulli09

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          • Re: Chemo nach Brust-OP


            Hallo Ulli,
            also Arzt bin ich nicht und ich kann natürlich nur schreiben, was ich davon halte und was ich halt so von anderen auch weiß. Was ist denn ne Chemo - eigentlich ja "nur" eine Infusion, die nach Rezeptur in Apotheken hergestellt werden und dann an die Praxis geschickt werden. Welche Praxisadresse auf dem Aufkleber steht sollte auch kein Problem sein. Die Infusion wird von einer entsprechend ausgebildeten Fachkraft angelegt - bei mir waren das bisher die Onkologie-Assistentinnen und auch nicht der Doc selbst. Also von den Punkten spricht nix dagegen, dass es in dem Krankenhaus sein muß. Ich bin auch in einer onkologischen Praxis, die nicht in einem Krankenhaus ist.
            Aus meiner Sicht sind eigentlich folgende Punkte wichtiger: wo fühle ich mich als Patientin und Mensch gut aufgehoben und wo habe ich das Gefühl vertrauen zu können.
            Dann, wo ist das ganze für mich auch idealer von den Rahmenbedingungen, was Fahrtzeiten und Atmosphäre angeht.
            Und zusammenarbeiten muss das Krankenhaus ja wohl auch mit jedem Arzt, der die entsprechende Ausbildung und die Kassenzulassung hat.
            Vielleicht übersehe ich auch hier noch einen Aspekt, aber dann kann Dr. Glöckner diesen ja vielleicht noch anbringen.
            Ich habe das Gefühl, dass du gerne zu deinem Bekannten in die Praxis gehen willst, dann sprech ihn doch auch darauf an. Wenn er Bedenken hätte, dann würde er die auch sicher dir sagen.
            Aber ich habe ja auch gelesen, dass du dir sowieso schon andere Meinungen einholst.

            Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen und wünsche einen schönen Sonntag,
            Gruß,
            Tsu

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            • Re: Chemo nach Brust-OP


              Hallo Ulli09,

              bei mir war es auch so ähnlich, erst hat keiner von Chemo gesprochen.

              Bei mir haben dann aber doch 3 Faktoren eine Rolle gespielt
              das Alter(42)
              vor der Meno Pause
              und der Tumor ist hormonunabhängig
              Hab mich dann auch erstmal schlau gemacht und überall das gleiche gelesen, bei dieses
              Faktoren ist eine Chemo unumgänglich.
              Hab jetzt die dritte hinter mir, es gibt schlechte Tage ja ohne Zweifel , aber die meiste Zeit geht es einem gut.
              Ich gehe zur Chemo ins Krankenhaus, indem ich operiert wurde, weil ich dort in gute Hände bin.
              Das sollte bei Dir auch an erster Stelle stehen..eine Gyn-Station ist das zwar bei mir, ist aber ohne Bedeutung.
              Ich wünsche dir alles Gute auf Deinem Weg.

              Gruß Daudi

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              • Re: Chemo nach Brust-OP


                Hallo Lacrimare,

                kannst Du mal mehr über dieses Mammaspicking schreiben, hab noch nichts darüber gefunden.
                Hört sich interessand an und wir sind doch alle neugierig.

                Gruß Daudi

                Kommentar


                • Re: Chemo nach Brust-OP


                  Guten Abend Daudi,
                  vielen Dank für deine Antwort. Also bei mir ist es so: Alter-45J, Vor der Meno-Pause, aber 100%hormonabhängiger Tumor.
                  Heute war ich in der , dem KH angegliederten, Onkologie-Ambulanz.
                  Ergebnis: Chemo aufgrund des Alters und Grading 2, allerdings ohne LK-Befall
                  Ich bin mir aber überhaupt nicht sicher, ob das wirklich notwendig ist, denn die prozentuale Reduzierung lt.Adj.-Online liegt nur bei 11% von einem Rezidivrisiko von 24%.
                  Hatte ma dir auch solche Zahlen gegeben,- würde mich mal sehr interessieren.
                  Außerdem bin ich skeptisch, weil man überall nachlesen kann, dass bei einem hormonpos. Tumor die Chemo gar nicht so gut greift.
                  Alles Gute weiterhin für dich ulli09

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                  • Re: Chemo nach Brust-OP


                    Hallo Ulli09,

                    das ist bei Dir schwierig zu sagen, ob es notwendig ist..Eine zweite oder dritte fachlich kompetente Meinung würde ich mir an Deiner Stelle schon holen.
                    Durch den hormonabhängigen Tumor bei Dir, liegt der Fall anders als bei mir.
                    Das mit den 11 % war hier auch schonmal ein Thema.
                    Du mußt das als Gesamtpacket sehen..die Entfernung des Tumors gleich ca .
                    80% und dann die Chemo 11 % und dann bekommst du noch eine Hormonbehandlung und so kommst du fast an Deine 100 %. So hat man dann alles Mögliche getan.
                    Hoffe, ich konnte Dir helfen.

                    Alles Gute!

                    Gruß Daudi

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                    • Re: Chemo nach Brust-OP


                      Hallo Daudi, hallo ulli09,
                      nachdem, was ich in "meinem" Brustzentrum erlebt und erfahren (oder besser: nicht erfahren) habe, wundert es mich nicht, dass Ihr nichts vom Mammaspicking gehört habt. Da mauern Eure Docs wohl auch.
                      Also: Die richtige Bezeichnung ist Alleinige interstitielle Multikatheter Brachytherapie. Klingt scheußlich und die passenden Bilder im Internet sehen noch scheußlicher aus-das wars dann aber auch schon mit den Scheußlichkeiten. Na ja. Die BET-operierte Brust wird salopp ausgedrückt unter Vollnarkose quer 15 bis 20 mal mit dünnen (ca 2mm) Schläuchen perforiert. Durch diese Schläuche wird zweimal am Tag die Bestrahlungsquelle gezogen. Dauert jeweils 30 Minuten, bei jeder Sitzung erhält man 4 GY, macht 8 GY am Tag, 32 GY insgesamt an den 4 Bestrahlungstagen. Nach der 8. Sitzung werden die Schläuche wieder gezogen und man kann eigentlich sofort nach Hause (wenn`s nicht nachblutet). Die ganze Bestrahlerei habe ich auf diese Weise innerhalb einer Woche erledigt. Nachteil: Krankenhausaufenthalt, es gibt nicht viele Kliniken, die das machen und die Auswahlkriterien (Tumorgröße etc) sind streng.
                      Nach zwei Wochen war von den Löchern in der Brust nichts mehr zu sehen, nicht einmal mehr Narben, keine Strahlenschäden auf der Haut. Schmerzen hatte ich kaum, brauchte zumindest nichts einnehmen. Mir war außerdem wichtig, dass bei dieser Methode das Herz und die Lunge so gut wie keine Strahlung abbekommen.
                      Schaut Euch www.apbi.uni-erlangen.de an oder googelt den Spezialbegriff. Ich war im Clemens-Hospital in Münster und war zufrieden.

                      Grüße Lacrimare

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                      • Re: Chemo nach Brust-OP


                        Hallo Lacrimare,

                        vielen Dank für die ausführliche Darstellung..ist doch auf jeden Fall mal ne Alternative zu 6 Wochen täglich zur Bestrahlung zu fahren.

                        Viele fragen auch immer , ob es nicht auch REHA und Bestrahlung zusammen gibt..
                        Man möchte doch so schnell wie möglich wieder arbeiten und die ganze Behandlung zieht sich ja wie Kaugummi..

                        Alles Gute!

                        Gruß Daudi

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                        • Re: Chemo nach Brust-OP


                          Hallo Daudi
                          von REHA- Maßnahmen habe ich keine Ahnung. Konnte nicht zur Kur fahren, weil ich niemanden für die Kinder hatte. Vielleicht wissen die Krankenkassen mehr (wenn die sich mal nicht um Arzthonorare zanken ()).
                          LG Lacrimare

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                          • Re: Chemo nach Brust-OP


                            Ob das wirklich sinnvoll ist, kann man so nicht beurteilen. Das Alter ist aber durchaus ein Hinweis, dass eine Chemotherapie sinnvoll sein kann.
                            Ich würde in so einem Falle auch eher dazu raten.

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