Tamoxifen ja oder nein?

[steini25]

Hallo Herr Dr. Glöckner,
ich habe mal wieder eine Frage.
Am 05.12. habe ich meine letzte Chemo bekommen. Im Januar beginnt die Bestrahlung und dann sollte Anschließend die Bahandlung mit Tamoxifen und Zoladex beginnen. Nach viel lesen und Fragen habe ich mich dazu entschloßen, die Eierstöcke entfernen zu lassen. Nun habe ich zwei Meinungen zu der Anschließenden Behandlung. Im Brustzentrum habe ich die Info bekommen ich bräuchte dann weder Tamoxifen noch Zoladex nehmen, meine Frauenärztin meinte Tamoxifen müße aber trotzdem sein.
Meine Tumor ist im Juli Brusterhaltend operiert worden. Ich habe aber auch unterschiedliche Werte was den Östrogen und Progesteronrezeptor angeht.

Befund vom Stanzgewebe: (Immunreaktiver Score) Östrogen 12 / Progesteron 3
Befund nach OP: Östrogenrezeptor 1 / Progesteronrezeptor 9
FISH Test ohne Amplifikation des HER-2/neu Gens

Welche Empfehlung würden Sie hier aussprechen??
Vielen Dank im voraus für Ihre Einschätzung
VG
Steini25

[D. Glöckner]

Re: Tamoxifen ja oder nein?


Tamoxifen würde ich Ihnen schon raten.
In der Stanze war der Östrogenrezeptor deutlich postiv...
Warum er es im OP-Präparat nicht so war, kann man nur schwer sagen.
Meist ist es eher umgekehrt, also in der Stanze nur schwach positiv, später dann deutlich.

Nun könnte man sagen, dass das OP-Präparat aussagekräftiger ist.
Gut, aber auch da waren die Rezeptoren nicht völlig negativ.

Das Entfernen der Eierstöcke macht aus meiner Sicht keinen Sinn, da eine länger als zwei jährige Ruhigstellung der Eierstöcke keinen positiveren Effekt bringt.
Man könnte dann zwar auf Zoladex verzichten. Aber eigentlich ist es das nicht wert.

Und Zoladex macht ja auch nur Sinn, wenn man einen hormonrezeptorpositiven Befund hat.
Wenn man Zoladex vorschlägt, dann auch Tamoxifen.
Oder man ist so von der Rezeptornegativität überzeugt, dass Beides nicht nötig ist.
Dann macht aber die Entfernung der Eierstöcke gleich gar keinen Sinn.