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Denke ich da logisch?

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  • Denke ich da logisch?

    Hallo,

    ich bin unter 35 Jahre und an einem aggressiven Brustkrebs erkrankt. Der Wächter war frei und es wurde brusterhaltend operiert.
    Jetzt habe ich die Chemo begonnen (6x alle 3 Wochen). Im Anschluß sind Bestrahlungen geplant. Nun überlege ich folgende Alternative:
    Ich würde jetzt den Gentest machen lassen und dann hoffentlich bis zum Ende der Chemotherapie wissen, ob ich Träger eines der Gene bin. Wenn ja, würde ich lieber die Brüste entfernen lassen und auf Bestrahlung verzichten.
    Macht das Sinn?
    Herzlichen Dank für Ihre Meinung

    Froschfrosch


  • Re: Denke ich da logisch?


    Da Sie bereits an Brustkrebs erkrankt sind, macht die Entfernung der Brüste nur wenig Sinn.
    Bezüglich der jetzigen Erkrankung stellt es aus meiner Sicht eine Übertherapie dar und könnte ein Auftreten von Fernmetastasen nach Jahren nicht verhindern.

    Prophylaktisch auf der anderen Seite ist das denkbar, aber auch eine ultraradikale Maßnahme.

    Der Gentest wäre u.U. sinnvoll, wenn es noch mehr Brustkrebserkrankungen in der Familie gibt.
    Ein genetisch bedingter Brustkrebs ist aber insgesamt eher selten...

    Kommentar


    • Re: Denke ich da logisch?


      Hallo,

      vielen Dank für Ihre Antwort!

      > Da Sie bereits an Brustkrebs erkrankt sind, macht
      > die Entfernung der Brüste nur wenig Sinn.

      Ist eine Mastektomie in Sachen Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen denn tatsächlich belastender als Bestrahlungen der Brust? Die Bestrahlung der Brust wirkt ja auch nicht gegen Fernmetastasen.

      Bei genetischer Belastung wäre doch zudem auch die Wiedererkrankung der bereits operierten Brust nicht unwahrscheinlich.

      Ein Leben ohne Brust erscheint entspannter als ein ständiges Warten auf Rezidiv oder Zweiterkrankung.

      mfg
      Froschfrosch

      Kommentar


      • Re: Denke ich da logisch?


        Lieber froschfrosch,
        bist Du Dir sicher, dass ein Leben ohne Brust wirklich entspannter ist?! Ich bin letztes Jahr auch an BK erkrankt, habe den ganzen Mist (brusterhaltende OP, Chemo, Bestrahlung, jetzt noch Herceptin und Tamoxifen+Zoaldex) mehr oder weniger gut hinter mich gebracht. Vor etwa 4 Jahren ist auch meine Ma an BK erkrankt. Aber ganz ehrlich, ich will a) nicht wissen ob ich GenTrägerin bin und b) liebe ich meine Brüste heiss und innig. Niemals würde ich sie präventiv entfernen lassen. Eher im Gegeteil, ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie zu behalten. (denn eigentlich sollte das nicht so sein, aber das ist eine andere Geschichte und würde hier zu weit führen..) Ich glaube, das ist wirklich ein Schritt, der verdammt gut überlegt werden will. Und geh doch einfach noch einen fiesen Schritt weiter, dann sind die Brüste weg und Du erkrankst (hoffentlich niemals!!!!) vielleicht an Gebährmutterhalskrebs. Was dann?! Vielleicht auch vorher allles rausnehmen lassen?! Oder irgendwelche anderen Organe, die evtl. von Krebs befallen werden KÖNNTEN?! Was ich damit sagen will, eine 100%ige Sicherheit wird es niemals geben, für rein gar nichts. Aber möchtest Du Dir trotzdem Deinen Körper freiwillig "entstellen" lassen (ich entschuldige mich bei allen Ablatio Patientinnen für meine Wortwahl....)?! Sei froh, dass Du sie noch hast. Und versau Dir nicht Dein Leben mit dem ewigen Gedanken "was wäre wenn"... Genieße, dass Du es noch hast (das Leben) und mach das Beste draus. Lebe so gesund wie möglich und glaube feste an Deine Gesundheit!!!!
        Und bitte versteh mich nicht falsch, das ist überhaupt kein Angriff. Das soll nur ein kleiner DenkAnstoss sein. Es gab hier übrigens zu dem Thema schon ein Thread. Geh doch mal auf die Suche......
        Alles Gute &
        viele Grüße
        Aewwe

        Kommentar



        • Re: Denke ich da logisch?


          Ein Leben ohne Brust erscheint Ihnen entspannter als ein ständiges Warten auf Rezidiv oder Zweiterkrankung.

          Leider kann eine Amputation Rezidive nicht verhindern und ein Auftreten auf der Gegenseite zwar recht sicher, aber auch nicht zu 100%.
          Das Risiko eines sogenannten In-Brust-Rezidivs ist etwas erhöht im Vergleich zur Entfernung der Brust, hat aber keinerlei Einfluss auf die sogenannte Gesamtüberlebenszeit. Ein übles Wortgetüm, es heißt aber in den Studien tatsächlich so.

          Hinsichtlich der Bestrahlung muss man sagen, dass sie zwar belastend ist, aber durchaus das Lokalrezidiv oder Fernmetastasen verhindern kann.
          Zusätzlich kommt dann die sogenannte adjuvante Therapie dazu, die hinsichtlich der Fernmetastasierung nochwichtiger ist.

          Die alten Chirurgen haben den Brustkrebs als lokales Problem gesehen und teilweise ultraradikal operiert...
          ...mit schlechten Ergebnissen.
          Heute kann man sagen, dass diese Radikalität nicht nötig ist, dafür aber eine entsprechende Nachbehandlung in Abhängigkeit von den jeweiligen Risikofaktoren.
          Man kann in vielen Fällen - bei gleicher Sicherheit - eine Verstümmelung der Frau vermeiden.
          Und die meisten Ärzte und nicht nur Frauen sehen dies tatsächlich als eine solche.

          Auch ein Wiederaufbau ist leider kein vollwertiger Ersatz für die eigene Brust.
          Daher muss man einen solchen Schritt wirklich sorgfältig überlegen.
          Letztlich ist es eine sehr individuelle Entscheidung, die einem leider niemand abnehmen kann.

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