"Leider handelt es sich um ein Karzinom"

[Äuglein]

sagt mir mein Radiologe gestern abend am Telefon.

Heute nachmittag werde ich nähere Einzelheiten erfahren. Ich weiß also noch nicht, ob ich Angst haben muss - und um welche Art von Tumor es sich handelt.

Mich beschäftigen ganz andere Fragen.

Was erwartet mich jetzt? Wohin mit meinen Kindern? ( mein Jüngster ist erst 1,5 Jahre alt )
Wie hilft hier die Krankenkasse?
Was und wieviel erzähle ich meiner 12jährigen Tochter?

Ich würde gerne mit Euch darüber sprechen, die ihr - vielleicht in ähnlicher Situation - schon einige Stationen weiter seid.

Liebe Grüße
Äuglein

[D. Glöckner]

Re: "Leider handelt es sich um ein Karzinom"


Das ist eine schlimme Situation, die man auch erstmal koordiniert kriegen muss...

Für eine Operation muss man etwa eine Woche einplanen, ggf. zuweilen auch mal etwas mehr.
Die anschließenden Behandlungen kann man fast alle ambulant machen, wobei man aber auch die Betreuung der Kinder sicherstellen muss.
Das gilt auch für Situationen, in denen man doch mal ins Krankenhaus muss.

Hilfreich können da die Omas sein, so man hat.
Ansonsten sollte man sich nicht scheuen, auch Freundinnen und Freunde mit einzuspannen.

Über den behandelnden Arzt, ggf. auch den Hausarzt kann man eine Hauswirtschaftshilfe bei der Kasse beantragen.

Damit kann es zu schaffen sein, so einigermaßen über die Runden zu kommen.

Hilfen kann man ggf. auch bei anderen Organisationen bekommen.

http://www.krebsinformationsdienst.d...eadressen.html

Was sagt man den Kindern?
Das ist auch schwierig.
Abhängig vom Alter verstehen die aber oft schon, dass Mama ernst krank ist und behandelt werden muss.

Es gibt da eine ganze Reihe von Büchern zu diesem Thema:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ead.php?t=2116
http://www.uniklinik-freiburg.de/tum...mit-krebs.html

Ich hoffe, dass ich Ihnen wenigstens ein wenig helfen konnte, auch wenn es im Moment sicher so aussieht, als ob es da gar keinen Weg gibt.

[Äuglein]

Re: "Leider handelt es sich um ein Karzinom"


Hallo an alle

inzwischen bin ich etwas wissender, das "invasive duktale Carcinom Grad 2" hat mich gebissen und der Arzt hat mir viele Ratschläge, Tipps und einen Vorstellungstermin im Brustzentrum gegeben. Er hat sich sehr viel Zeit gelassen und mich daruaf vorbereitet, dass mein richtiges Tief noch kommen wird.

Ich bin jetzt 43 Jahre alt, man kann sich ausrechnen, wie alt die verbliebenen Omas und Opas sind - und alle meine Freunde sind berufstätig. Ja, aber sicher wird es irgendwie gehen müssen ... ich werde wohl eine Beratungsstelle kontaktieren, wenn es nicht mehr geht.

Die nächste Station ist nun die OP - ich hoffe man kann von meiner sehr kleinen Brust noch etwas übrig lassen, aber hier hat der Arzt mir Hoffnungen gemacht.

Liebe Grüße
Äuglein