habe mich hier angemeldet, weil ich gerne auch mal andere Meinungen zu meinem Krankheitsbild hören würde. Meine Ärzte sitzen nämlich inzwischen achselzuckend vor mir
Bis zu meinem 24. Lebensjahr war ich ein junger sportlicher Mann, wog mit 180cm Körpergröße so um die 68 kg. Auch wenn ich mich damals nicht unbedingt gesund ernährt habe, ging es mir gut und ich fühlte mich wohl.
Als ich dann meine Frau kennengelernt habe, wurde der Sport immer weniger, das Essverhalten änderte sich ins Negative und so kam es, dass ich innerhalb von 14 Jahren stolze 118 kg zugenommen habe. Am Anfang ist mir das gar nicht groß aufgefallen, und die Mädchen fanden mich mit 80-90 kg eh attraktiver *hahaha* 118kg hört sich natürlich extrem viel an (und ist es auch) nur waren das pro Jahr zwischen 5 und 10 kg also zum Teil nicht mal 1 kg pro Monat. Das Ergebnis sieht man dann meist erst nach einem Jahr
Mit 30 war ich dann bei etwa 130 kg, bekam psychische Probleme, konnte nicht mehr Arbeiten, hatte ständig Kopfschmerzen und zog mich zurück. Das Ende vom Lied waren nun stolze 186 kg auf der Waage mit allen negativen Begleiterscheinungen. Ich sag nur: Zahnarzt. Wegen starker Zahnschmerzen ging ich zum Notdienst. Dort fragte ich noch ob der Stuhl mich aushält und die waren ganz nett und meinten "Na klar". Als ich dann wieder hochgefahren werden sollte, versagte die Elektronik. Man half mir auf und verabschiedete mich freundlich. Die erforderlichen, nachfolgenden Behandlungen wollte ich dann auch dort machen lassen, doch am Telefon hat man mich dann mit fadenscheinigen Ausflüchten abgewimmelt. Da wusste ich was los war, das war sehr erniedrigend und ich ging seitdem auch nicht mehr zu einem Zahnarzt...
Natürlich war ich bei mehreren Psychologen, aber mit keinem habe ich die Kurve bekommen. Klar, wenn man mal soviel drauf hat, hat man auch ständig Hunger und braucht größere Mengen um satt zu werden. Und Sport mit dem Gewicht fast unmöglich (Gelenkschmerzen, Atemnot, Sportgeräte oder Fahrrad nicht für das Gewicht ausgelegt usw.). Das einzige was okay ist, wäre Wasser-Yoga, doch halt! Welcher fettleibige Mensch gibt sich schon gerne die Blöße sich vor anderen (normalen) zu entblößen ? Mein Schamgefühl ist noch voll intakt und so sensibel bin ich wie kaum jemand.
Okay soviel zur Vorgeschichte, ist ja nicht ganz unwichtig zu wissen.
Anfang 2017 bekam ich dann eine sehr schmerzhafte, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung und musste für fast drei Wochen ins Krankenhaus. Ich hatte zwar schon viele Schmerzen von Gehörgangentzündung über Dauerkopfschmerzen bis hin zur Wurzelbehandlung, aber die Pankreatitis ist nochmal ein ganz anderes Schmerz-Level. Das war dann für mich endgültig der berühmte Schuss vor den Bug, es musste sich dringend was ändern in meinem Leben.
Im Oktober 2017 bekam ich dann einen Termin in einem Adipositas-Zentrum und vereinbarte einen Termin zur Magen-OP (Schlauchmagen) zusätzlich bekam ich Tipps wie Ernährungsprotokoll führen, viel Spazierengehen, einfache Übungen und zumindest sollte ich es auf dem Heimtrainer versuchen. Das für mich Wichtigste aber war die Ernährungstherapie (diese soll auch nach der OP fortgesetzt werden). Ich habe endlich die Zusammenhänge verstanden, welche Nahrung braucht der Körper und vor allem wie viel.
Alleine dadurch habe ich jetzt innerhalb von 3 Monaten 15kg abgenommen und bin nun bei 171 kg. Doch leider wurde ich für meinen Erfolg nicht belohnt, sondern bekam im Februar 2018 nochmals eine akute Pankreatits. Als die dann abgeklungen ist, ging es mir vielleicht 2 Wochen gut, aber seitdem habe ich große Probleme mit meiner Gesundheit
- Beim Liegen tut mir der linke Brustbereich weh (Pankreas-Schmerz), oft meint man es sind Herzschmerzen, EKGs sagen aber, Herz in gutem Zustand
- Ich kann trotz ausgewogener Ernährung ganz schlecht aufs Kloo, oft kann ich nicht mal richtig Luft ablassen (dadurch entsteht großes Unwohlsein)
- Aufgrund der Schmerzen schlafe ich in letzter Zeit fast nichts und habe tagsüber üble Kopfschmerzen
- Dadurch hohes Stresslevel von fast 100% (normal waren vorher 15%)
Vor einer Woche dann wieder ins Krankenhaus, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Brustschmerzen und Panik. Deutete vieles auf einen bevorstehenden Schlaganfall hin, denn die Schmerzen waren fast nicht auszuhalten und im Krankenhaus Schlaf nachholen kann man vergessen. Also ging es mir dort noch schlechter. So einen Zustand hatte ich noch nie, ich war irgendwie gar nicht richtig da, hatte große Angst es ist jetzt gleich vorbei. Dann bekam ich Beruhigungsmittel und Schmerzinfusion, nach 3 Tagen wurde es dann wieder besser und ich durfte heim, denn im Krankenhaus fand man keine Ursache (Blutwerte okay, nur erhöhte Cholesterinwerte, Fettleber, aber Blutdruck und Puls wie ein junger Gott...). Eine lange geplante MRCP Untersuchung konnte nicht gemacht werden, weil die Röhre nur 60cm Durchmesser hat. Ultraschall, Röntgen, Magenspiegelung und CT waren auch nicht optimal wegen des großen Abdomen. Im Grunde weiß man nicht ob es nun Gallensteine oder eine andere Ursache hat, weil das technische Gerät einfach nicht auf dicke Menschen ausgelegt ist....
Heute Nacht wieder nicht schlafen können, Pankreas-Schmerz und üble Kopfschmerzen. Ich will jetzt auch nicht mehr ständig chemische Tabletten nehmen, die alles nur schlimmer machen, sondern auf natürliche, pflanzliche Mittel umsteigen (z.B. Minzöl, Globoli, Tee, Massagen, Akupunktur usw.)
Durch die Schmerzen im Magen-Darm Bereich und die dadurch ausgelösten Kopfschmerzen ist das Leben nicht mehr sehr lebenswert. Deshalb sehne ich schon den OP-Termin herbei (nur noch 14 Tage) und hoffe, dass mit der Gewichtsabnahme, der Ernährungsumstellung und mehr Bewegung diese Probleme langsam ein Ende finden. Ich möchte einfach wieder leben !
Derzeit läuft die Eiweiß Dität bei der man täglich 3x 200ml Eiweißshakes trinken darf und dazu Vitamin-Tabletten einnimmt (Vorbereitung für die OP). Man sagte mir, dass sich dadurch auch die Fettleber langsam normalisiert.
Ich setze nun die Hoffnung auf meinen Chirurgen, der mir versprochen hat, wenn er mit der Kamera im Bauchraum ist, dass er sich auch gleich die Galle anschaut und ob evtl. irgendwo Gallensteine irgendwelche Kanäle blockieren. Außerdem kann er sich dann auch gleich die Pankreas anschauen wie es um die steht, denn von außen ist es wohl ein Ding der Unmöglichkeit da etwas zu sehen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt !
Habt ihr weitere Tipps für mich oder ähnliche Erfahrungen gemacht ? Ich freue mich auf eure Antworten. Bis bald und viele Grüße !
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