ich schlage mich seit schon seit geraumer Zeit mit leichter Herzangst und orthopädischen Beschwerden im Brustbereich herum. Unter anderem habe ich einen Bandscheibenvorfall Th 6/7 und ständig Verspannungen in der unteren HWS und mittleren BWS, die auf einer Kiefer-Fehlstellung beruhen. Das Ganze geht mir zunehmend auch an die Psyche.
Blutdruck war manchmal bei Arztmessungen minimal erhöht, bei Messungen zu Hause auch, sobald eine gewisse Erwartungsanspannung eintritt. Also ignoriere ich stets den ersten gemessenen Wert und freue mich, dass die nächste Messung nach unten geht. So wie sich manche Leute "hochmessen", geht es bei mir also in die andere Richtung, ich messe mich runter.
Nachdem ich nach längerer Pause wieder häufiger gemessen hatte wegen der Hitze (die letzten Wochen konstant 125/79 Puls 88), lag ich abends plötzlich bei 153/98/102. Diesmal schaukelte es sich dann bei jeder Messung hoch bis 200/119 bei Puls 138). Körperliche Beschwerden traten nicht auf, nicht einmal die gewohnten Muskelverspannungen und Blockaden im Brustbereich Ich wollte zunächst selbst ins nahegelegene Krankenhaus fahren, rief dann aber doch einen Krankenwagen.
Merkwürdig war, dass trotz Anwesenheit der Rettungssanitäter und deren gelassenem ersten Eindruck und unspektakulärem EKG-Befund BD und Puls trotzdem hoch blieben. Auch in der Klinik ging es nur sehr langsam abwärts, erst nach 9 Stunden waren 130/90 erreicht. Medikamente erhielt ich keine.
Ruhe-EKG, Bluttest (Troponin, CK-NAC und D-Dimer) waren unauffällig, ebenso Herzecho. Ein Langzeit-EKG brachte am nächsten Tag einen Mitteldruck von 117/82 und ein HF-Mittel von 89. Normales nächtliches Dipping.
Nun frage ich mich, ob ich spinne, wie ich es dem Entlassungsbefund des Krankenhauses leicht anklingt ("am ehesten reaktive hypertensive Entgleisung im Rahmen einer Somatisierungstendenz") oder ob das Ganze nicht doch mit meiner BWS-Geschichte zu tun gehabt haben könnte.
Dass das Ganze auf die Psyche geht ist mir auch klar; auch habe ich durchaus eine hypochondrische Veranlagung. Trotzdem sehe ich auch einen Zusammenhang mit meinen orthopädischen Beschwerden im Brustbereich und vermute eher einen eingeklemmten Brustwirbel, Nerv usw. als Ursache. Zum einen, weil ich in der Vergangenheit auch schon Panikattacken hatte, die aber nie einen derart extremen BD-Anstieg auslösten. Zum anderen hielt es trotz beruhigender Elemente weiter an (ablenkende Gespräche, EKG und Blut in Ordnung usw.) weiter an, was mich sonst sehr sehr runterbringt. Außerdem hatte einen Tag vor der Attacke mein Physiotherapeut an der BWS behandelt und daran manipuliert.
Im Entlassungsbericht werden nun weitere RR-Kontrollen empfohlen. Mittlerweile habe ich richtig Angst, weiter selbst zu messen und möchte es erst mal sein lassen.
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