ich habe seit langem gesundheitliche Schwierigkeiten für die trotz verschiedener Arztgespräche und Untersuchungen leider die tatsächliche Ursache bislang nicht gefunden wurde, die aber immer massiver werden, meine Lebensqualität stark beeinträchtigen und mir auch zugegebenermaßen große Angst machen.
Ich weiß nicht wie ich mich weiter verhalten soll und erhoffe mir von diesem Forum eventuell einen Impuls. Meine Symptome sind vielfältig und es fällt mir und wohl auch den Ärzten sehr schwer zu differenzieren wo hier Zusammenhänge bestehen und wo folglich auch die Ursache liegt. Von Dr. Google halte ich nicht viel und habe auch bislang nichts wirklich passendes für meinen Fall finden können, beim Hausarzt wieder mit meinen Problemen vorstellig zu werden und eine weitere Facharztuntersuchung zu erfragen ist zwar ein Weg aber ich habe das Gefühl mich hier in eine Endlosschleife hineinzubewegen und angesichts der schlimmer werdenen Symptome möchte ich nun wirklich alles versuchen dass doch endlich gefunden wird was mir eigentlich fehlt.
Es geht dabei um plötzliche Blutdruckanstiege. Das erste Mal trat dies im Juli 2016 auf, also schon vor zwei Jahren. Ich saß mit meiner Frau an einem Sonntagabend in völliger Ruhe vor dem Fernseher als mich plötzliche Unruhe, Druck im Kopf, Kribbelgefühle im linken Oberkörper (vor allem Arm) überkamen. Mir wurde schwindelig und ich wurde kurz ohnmächtig, meine Frau rief den Notarzt, dieser stellte dann deutlich erhöhten Blutdruck fest (obwohl mein Blutdruck ansonsten eigentlich in Ordnung war).
Im Krankenhaus wurde nach ergebnislosen Untersuchungen eine Panikattacke vermutet, bei nachgelagerten kardiologischen Untersuchungen kam heraus dass mein Herz gesund ist.
Man riet mir auch orthopädisch abklären zu lassen ob alles in Ordnung sei, der Arzt vermutete hier nach einer Röntgenaufnahme ein TOS (Thoracic outlet syndrom) und verwies mich darauf hier mit Sport und Gewichtsreduzierung entgegenzusteuern, dies entschied ich in die Tat umzusetzen und es dabei zu belassen. Ich treibe seither regelmäßig Sport, habe es aber leider nicht hinreichend weit geschafft abzunehmen. Zusätzlich legte ich mir ein Blutdruckmessgerät zu und kontrollierte halbwegs regelmäßig ob der Wert passt.
Seit Mitte 2017 kamen die anfallsartigen Blutdruckkrisen nun leider wieder häufiger vor, zahlenmäßig würde ich sagen bislang etwa 10-15 Mal. Die Abstände die dazwischenliegen werden gefühlt kürzer und auch scheint es schubweise aufzutreten. Die Dauer der Blutdruckkrisen selbst scheint ebenso zuzunehmen.
Es läuft immer folgendermaßen ab: Bislang ausschließlich abends in völliger Ruhe, zwischen 19 und 22 Uhr wird mir plötzlich mulmig / schwindelig, ich bemerke teilweise eine innere Anspannung die sich auch im Nacken und oberen Rücken ausbreitet, Kribbelgefühle in Armen und Beinen (mehr links als rechtsseitig), die linke Oberkörperhälfte fühlt sich kalt an, der Kopf dagegen heiß und es macht sich ein Druckgefühl im Kopf bemerkbar. Wenn ich dann Blutdruck messe liegt dieser meist bei 150 / 90 und darüber, ich hatte auch schon deutlich höhere Anstiege aber würde dies dann auf sich entfaltende Panik als Reaktion auf die körperlichen Symptome schieben.
Ich gehe mit so einer Blutdruckkrise folgendermaßen um: Trinke einen Schluck Wasser, versuche mich abzulenken und ruhig zu bleiben, jogge ein paar Runden über den Hof oder gehe mit meiner Frau eine Runde spazieren und nehme eventuell auch eine Aspirin. Meistens normalisiert sich der Blutdruck dann innerhalb von einer halben Stunde, manchmal dauert es auch bis zu 90 Minuten aber länger bislang nicht. Nach so einer Situation fühle ich mich erschöpft und mein Puls (Ruhepuls bei knapp 60 Schlägen) sinkt auf rund 50 Schläge ab, normalisiert sich dann aber über die Nacht bzw. am nächsten Morgen wieder.
Zu meiner Person:
Männlich, 34 Jahre alt, Softwareentwickler (sitzende Tätigkeit mit vielen Überstunden), 188 cm Körpergröße, aktuell etwa 125 kg Körpergewicht (Mitte 2017 noch 140kg), sportlich trotz hohem Gewicht seit Jahren recht aktiv (aktuell täglich mindestens 1 Stunde moderate Aktivität bei ~130 Puls). Ich achte seit längerem auf ausgewogene und gesunde Ernährung, vermeide Alkohol vollständig und bin Nichtraucher. Ich habe zwei kleine Töchter im Alter von 3,5 und knapp 1 Jahr, das dritte Kind ist gerade auf dem Weg.
Mein Ziel lautet gerade ganz klar und radikal: Gewichtsreduktion und gesunder Lebensstil um jeden Preis.
Bisherige Untersuchungen / Symptomhistorie
- Schilddrüsenunterfunktion seit vielen Jahren, L-Thyroxin 50 täglich
- Seit Spätsommer 2017 Verschlimmerung der Blutdrucksymptome
- Tinnitus (konstanter hoher Pfeifton) linksseitig seit Oktober 2017, durchgehend (stört mich weniger, bekomme am Dienstag Tinnitracks und kann damit ganz gut leben)
- Häufiger Druckschmerz linke Nierengegend im Zusammenhang mit auftretenden Blutdruckkrisen
- Kardiologe, erneut gründliche Untersuchung Herbst 2017, Befund: Belastungsbluthochdruck liegt vor, zudem physiognomisch entsprechend vergrößertes Herz sowie leichter Mitralklappenfehler - jedoch nichts ernstzunehmendes. Maßnahme: Empfehlung moderates Training bis 130 Puls, zusätzlich Blutdrucksenker (ACE Hemmer) verschrieben.
- Neurologe, örtliche Untersuchung (Nervenleitgeschwindigkeit usw.) ohne Befund, Überweisung MRT Kopf und Wirbelsäule aufgrund meiner Symptome.
- MRT HWS ohne Befund (nur leichte Abnutzungserscheinungen), Kopf: Feststellung Tumor in der Ohrspeicheldrüse.
- Tumorentfernung Ende Februar 2018 ohne nennenswerte Komplikationen. Folge: Vorher eingestellter Ruheblutdruck mit Tabletten stürzte nach unten ab, nach Rücksprache mit dem Hausarzt wurden die Tabletten abgesetzt. Seit der OP hatte ich nun einen Traumblutdruck von immer etwa 120 / 80 ohne Medikation. Der HNO Arzt meinte der Tumor hat auf die Halsschlagader gedrückt (war relativ hart) und dabei den allgemeinen Blutdruck erhöht, ich hoffte somit dass die Blutdruckanstiege auch daher verursacht wurden.
Leider hatte ich nun die letzten beiden Abende wieder massive Blutdruckanstiege auf über 150 / 90, Spitzenwert 180 / 110 (allerdings mit aufkommender Panik). Bei früheren Anstiegen vor der Tumorentfernung hatte ich durchaus auch einmal Spitzenwerte von über 240 / 110. Meine Hoffnung dass der Tumor (gutartig) die Ursache war ist nun aber leider dahin und ich bin einfach nur verzweifelt.
Eine psychische Ursache habe ich selbst lange Zeit erwogen, bei den Anstiegen der letzten beiden Tage würde ich es für mich aber ausschließen. Bis Freitag war ich der Überzeugung dass die Sache durch den Tumor nun abgehakt ist und ich gesund bin. Ich fühlte mich komisch, nahm die Symptome aber erst dann wirklich ernst als es heftig wurde und dachte mir die ganze Zeit es kann nicht sein dass das nun wieder kommt, wollte das nicht wahrhaben und habe es also eher ignoriert. Am Samstag ging es mir dann sehr gut, am Abend kam dann allerdings der nächste Anstieg, heute Nacht zeichnete meine Fitbit Pulswerte zwischen 45 und 50 auf, aktueller Ruhepuls jedoch knapp bei 60.
Ansonsten habe ich seit längerem orthopädische Schmerzen in Schulter, HWS und BWS Region sowie auch in den Rippen, die jedoch ausschlich die linke Körperhälfte betreffen. Ich war diesbezüglich in physiotherapeutischer Behandlung, dies hat einiges gebessert aber vor allem die Schulterschmerzen blieben.
Ich achte seit Anfang 2018 sehr auf meine Haltung, sitze täglich mindestens 30 Minuten gerade auf einem Sitzball, treibe weiter viel Sport und mache Rückenübungen mit einem Blackroll-Set (massiere selbst Schmerzpunkte an Brust und Rücken mit Erfolg weg).
In diesem Zuge stellte ich etliche Knoten (Lipome?) um die linke Brust herum fest für deren Abklärung ich nun einen Überweisungsschein aber noch keinen Termin habe. Eigentlich hätte ich das ignoriert, aufgrund des Tumors bin ich nun aber doch sensibilisiert. Trotzdem lässt mich das Gefühl nicht los mich hier lächerlich zu machen und eigentlich wieder keine Ursache zu finden...
Nun wurde das mehr Text als ich eigentlich wollte - wird vielleicht irgend jemand hier daraus schlau und hat mir einen Tipp wo eventuell noch die Ursache liegen könnte?
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