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Inkontinenz nach Prostata-OP

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  • Inkontinenz nach Prostata-OP

    Nach Prostata-OP (EERPE) im Mai 2006 leide ich nach wie vor an Inkontinenz. Die Situation stellt sich wie folgt dar:

    Nachts und im Liegen zu 99% trocken.
    Im Sitzen und bei wenig Bewegung ca alle 4 Std. eine Einlage.
    Beim Laufen und bei körperlicher Arbeit zu 100% inkontinent, d.h. jede Stunde eine Einlage.

    Bisherige Maßnahmen:
    Zwei Wochen nach OP Reha-Aufenthalt. Beckenbodengymnastik (ca. 40mal unter Anleitung anchl. täglich selbstständig) und Biofeed-Stimulation (3 Monate)
    Medikamente: Yentreve über mehrere Wochen
    Dezember 2006: Sphinkter-Unterspritzung mit Tegress (Besserung mit ca. 2 Einlagen/Tag für 2 Monate, danach Rückfall auf alten Zustand).

    Der operierende Arzt schlägt eine nochmalige Unterspritzung mit Tegress vor.

    Fragen:
    Welche Erfolge sind mit einer nochmaligen Unterspritzung zu erwarten (Umfang und Dauer) und welche Nebenwirkungen sind zu befürchten?
    Welche anderen Therapien gibt es noch und wo werden diese angeboten?


  • Re: Inkontinenz nach Prostata-OP


    Angesichts der heute zur Verfügung stehenden invasiven Verfahren sollten Sie die konservative Therapie mit Beckenbodengymnastik und Reizstromtherapie zunächst intensiv fortsetzen. Ggf. kombiniert mit Yentreve - wenn Sie es vertragen und die Kostenfrage (Medikament ist für Männer nicht zugelassen) kein Problem darstellt.
    Die erneute Unterspritzung der Harnröhre ist sicherlich die zunächst sinnvollste Option.
    Eine Möglichkeit wäre die Implantation des ProAct-Systems, bei dem zwei mit Flüssigkeit gefüllte Silikonballons an die Harnröhre gelegt werden. Durch flexible Befüllung kann der Druck auf die Harnröhre beliebig angepasst werden.
    Die größte Effektivität hat jedoch der künstliche Verschluß der Harnröhre, der jedoch sehr Verschleißanfällig ist und häufige Nachoperationen nach sich zieht.
    Viel Erfolg
    Dr. H. Hollberg

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    • Re: Inkontinenz nach Prostata-OP


      Sehr geehrter Herr Dr. Hollberg,
      seit meiner letzten Anfrage ist ein weiteres halbes Jahr vergangen. Im April erfolgte eine zweite Unterspritzung und die Beckenboden-gymnastik wurde weiter durchgeführt. Meine Inkontinenzprobleme haben sich weiter verbessert, sind für mich jedoch noch nicht zufrieden-stellend.
      Der Vorlagenverbrauch hat sich bei wenig Bewegung auf 1 bis 2 je Tag verringert. Vor allem bei längeren Wanderungen ist die Situation aber noch nicht so, wie ich es mir wünsche. Die erste Vorlage hält etwa 1 1/2 bis zwei Stunden, danach ist jede Stunde ein Wechsel nötig.
      Ich habe nun einen Bericht der Universitätsklinik Innsbruck gelesen über erfolgversprechende OPs mit dem Transobturatorband. Dazu meine Fragen:

      Gibt es zu dieser Methode weitere Erkenntnisse?
      Welche Voraussetzungen sind außer einer Restfunktion des Schliessmuskels erforderlich?
      Werden solche OPs auch in Deutschland durchgeführt?

      Mit freundlichen Grüssen
      FRIKLE

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      • Re: Inkontinenz nach Prostata-OP


        Hallo ich hatte das gleich Problem.
        War dann in Harburg im AKH und habe mir eine Manschette mit Pumpe einsetzen lassen. Vorher 12-15 mal Vorlagen nass jetzt 3-4 Tena for Men leicht Feucht.
        kann die Op nur empfehlen

        mfg.koikarl2004

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        • Re: Inkontinenz nach Prostata-OP


          Innerhalb der letzten 6 Monate haben Sie deutliche Fortschritte gemacht. Es sind vielleicht nur kleine Schritte für Sie, dennoch sollten Sie diesen Erfolg nicht unterschätzen.
          Ich möchte mich auch weiterhin skeptisch den weiteren OP-Möglichkeiten gegenüber zeigen, da Sie im anatomischen Gebiet der Inkontinenzoperationen bereits operiert wurden. Es bestehen Vernarbungen, die eine zukünftige Operation erschweren werden und zu einer höheren Komplikationsquote führen. Ein Obturatorius-Band ist sicherlich der kleinere und weniger risikoreiche Eingriff, der wohl in den meisten großen deutschen Kliniken durchgeführt werden kann.
          Bevor Sie sich einer erneuten Operation zuwenden, sollten Sie überlegen wie sehr Ihre Lebensqualität in der aktuellen Situation eingeschränkt ist. Vielleicht wäre ein Fortsetzen der intensiven konservativen Therapie eine Alternative zur Operation, die unter Umständen auch zu einer Verschlechterung der aktuellen Situation führen könnte.
          Lassen Sie sich gut beraten und entscheiden Sie nicht vorschnell.
          Viele Grüße
          Dr. H. Hollberg

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