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Profilaxe Nifurantin Apogepha

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  • Profilaxe Nifurantin Apogepha

    Sehr geehrter Herr Dr. Dill und sehr geehrter Herr Dr. Hollberg,

    meine Frau nimmt seit fast zwei Jahren, ununterbrochen, taeglich eine Tablette Nifurantin-Apogepha, zur Profilaxe von (bakteriellen) Nierenentzündung, da aufgrund einer Operation alle Nerven die zur Blase führen durchtrennt wurden. Die Miktion erfolgt nur durch das Handpressen (Bauchpresse).
    Seit Monaten hat sie eine starke Übelkeit (bis hin zum Erbrechen) etwa 30 Minuten oder weniger nach der Einnahme der Nifurantin -Tablette.
    Wir würden das Nifuratin absetzen.

    Wir bitten um Ihren Rat welches Medikament mit weniger Nebenwirkungen Nifurantin ersetzen könnte. (Ist die ununterbrochene Einnahme von Nifurantin über 2 Jahre nicht zu viel(?)).

    Die ausführliche Anamnese:
    Wertheim-Meigs Piver-III Op mit beidseitiger Ovarektomie aufgrund Adeno-Ca der Endozervix, T1b1R0N0G2 am Ende Oktober 2004, neoadjuvant Cisplatin. Zur Zeit in Nachsorge.
    Aufgrund der an den Beckenknochen radikal-harten Absetzen der Ligamente,
    Durchtrennung der Blasen-Nerven. Bestehende Blasenatonie.
    Eine Selbstkathetisieren wird abgelehnt. Zur Profilaxe gegen Nierenentzündung: Nifurantin.
    Nifurantin-Verschreibung vom Gynäkologe. Urologe hat nichts dagegen.
    Allerdings er besteht auf Selbstkatheterisieren, wobei der Gynekologe meint, dass damit das Infektionsrisiko gesteigert werden könnte. Damit Nifurantin.
    Blutbild OK, u.a. Nierenwerte und Leberwerte (z.B. GGT,Bilirubin) in Normbereich.
    Am 30.11.2006 MRT (auch mit Kontrastmittel) vom kleinen Becken ohne Befund.

    Mit vielen Dank und schönen Grüssen,

    Daniela und Erwin


  • RE: Profilaxe Nifurantin Apogepha


    Zunächts haben Sie gut daran getan das Antibiotikum abzusetzen. Ob die beschriebene Übelkeit daher kommt werden Sie sehen.
    Das Wasser lassen über Bauchpresse kann durch den hierdurch erzeugten hohen Druck in der Harnblase zu einer Druckfortleitung bis zu den Nieren führen und dadurch auf lange Sicht auch zu einer Schädigung der Nieren. Zudem ist das "Hochdrücken" von Bakterien aus der Harnblase möglich, daher die prophylaktische Behandlung mit einem Antibiotikum.
    Hören Sie auf den Urologen, der den Selbstkatheterismus für die bessere Möglichkeit hält. Durch diese Art der Blasenentleerung haben Sie keinerlei Druckbelastung der Nieren zu befürchten. Auch sind Blasenentzündungen verursacht durch Selbstkatheterismus selten.
    Viele Grüße
    Dr. H. Hollberg

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    • Re: RE: Profilaxe Nifurantin Apogepha


      Sehr geehrter Herr Dr. Hollberg,

      vielen Dank für Ihre Antwort. Sie haben Recht.
      Selbstverstaenbdlich auch bezueglich dem Kathetherisieren.
      Nach dem Absetzen von Nifurantin (am vorigen Mittwoch) hat meine Frau keine Übelkeit mehr, kein Erbrechen und keine Müdigkeit mehr (auch Nierensymptom?).
      Leider lehnt meine Frau das Selbstkathetherisieren weiter ab, weil sie dabei Schmerzen empfindet. Ich kenne keine Loesung. Cranberries(?), falls man sie nicht in Tablettenform kaufen koennte.
      Nach dem Skript (Brennpunkt Harnwege) von Herrn Professor Severin Lenk aus Berlin, hatte sie vor kurzen gehofft das Nifurantin nur drei-mal in der Woche zu nehmen. Am Sonntag Abend hatte meine Frau eine Nifurantin Tablette zu sich genommen. Nach nur 15 Minuten ist bei ihr eine starke Uebelkeit eingetreten. Gestern und Heute hat sie (weiter) kein Nifurantin genommen. Ihr ist nicht uebel und sie ist nicht Muede.
      Aber wir haben Angst vor Nierenentzuendungen, vor deren starken Schmerzen und auch vor Dialyse falls die Nieren zerstoert werden.
      Daniela (34 Jahre) nimmt wegen der beideitigen Ovarektomie eine HRT (Estradiol Estradot Pflaster 50mg zweimal die Woche).


      Mit vielen Dank und schönen Grüssen,

      Daniela und Erwin

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      • Re: Profilaxe Nifurantin Apogepha


        Versuchen auch weiterhin Ihre Frau von der Sinnhaftigkeit des Einmalkatheterismus zu überzeugen.
        Es gibt viele Hilfsmittel, die einem den EK erleichtern, zudem gibt es Pflegekräfte, die sich auf die Schulung der betroffenen Patienten verstehen.
        Vielleicht kann Ihnen der behandelnde Urologe weiter helfen.
        Viele Grüße
        Dr. H. Hollberg

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