Ich bin 28 Jahre alt und habe ein Blasenproblem. Das hat
folgendermaßen angefangen:
Vor 10 Jahren habe ich meine Ausbildung begonnen.
Ich wollte unbedingt alles richtig machen und habe mich wohl selbst sehr unter Druck gesetzt.
Jedenfalls saß ich ein halbes Jahr später mitten in einer schriftlichen Prüfung und merkte, dass ich zur Toilette musste. Das ist nichts ungewöhnliches, passiert ja jedem mal. Aber normalerweise konnte ich bis dahin immer gut aufhalten. Außerdem war es nicht mehr lange bis zum Ende und ich musste noch so viel schreiben. Viel geschafft habe ich aber nicht mehr, weil ich nur noch diesen einen Gedanken hatte und nervös auf meinem Stuhl hin und her gerutscht bin. Es ist nichts passiert, aber trotzdem war das Erlebnis für mich nachhaltig.
Von da an hatte ich selbst in den normalen Unterrichtsstunden Angst davor, plötzlich zu müssen und etwas wichtiges zu verpassen.
Früher bin ich ohne groß darüber nachzudenken ins Auto oder aufs Fahrrad
und mal gerade in die Stadt gefahren. Heute gehe ich vorher immer zuerst auf
die Toilette und überlege mir schon, wie lange ich außer Haus bin und ob ich in der Nähe von meinem Ziel oder auf dem Weg dahin noch mal kann.
Manchmal kann ich trotz meiner Gedanken stundenlang aushalten und manchmal kann ich innerhalb einer halben Stunde dreimal. Dann muss ich aber auch wirklich.
An einer längeren Sitzung oder Besprechung kann ich nicht teilnehmen ohne mich zwischendurch ein paar mal zu „entschuldigen“. Und auch vor Tagesausflügen mit dem Bus oder dem Auto habe ich immer Sorge, dass plötzlich dieses Druckgefühl auftaucht und ich jemanden bitten muss anzuhalten. Damit hätte ich auch kein Problem, aber wenn es innerhalb einer Stunde dreimal passiert ist‘s wirklich peinlich.
Körperlich ist bei mir alles völlig ok. Habe mich dahingehend schon einmal untersuchen lassen.
Es scheint wirklich eine reine Kopfsache zu sein.
Und ich versuche mich auch vor öffentlichen Anlässen nicht zu drücken. Im Gegenteil, ich versuche mein Leben so normal wie möglich weiter zu leben. Meine Trinkmenge ist auch normal (1 1/2 Liter täglich).
Neulich z. B. war ich auf einer Konfirmation. Der Gottesdienst hat etwas über zwei Stunden gedauert. Die ersten 1 ½ Stunden habe ich super überstanden. Aber als wir dann alle zum Abendmahl sollten, bekam ich regelrecht Panik.
Trotzdem habe ich auch diese Situation überstanden, ohne dass es jemanden aufgefallen bzw. etwas passiert ist. Das ist doch eigentlich positiv, und doch bekomme ich es einfach nicht in den Griff.
Gibt es vielleicht ein homöopathisches Mittel, dass man anwenden kann?
Weiß nicht mehr weiter...
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