#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?

    Hallo Community, hallo Docs!
    Als Forumsneuling habe ich mir erst einmal die Mühe gemacht, alle 41 Seiten anzusehen, einfach grauenvoll, was es alles gibt!
    Nun zu meinem Problem: Seit 13 Monaten leide ich an Drangsymptomatik mit Brennen in der Harnröhre. Miktionsstörungen in den vergangenen Jahren waren immer schnell beseitigt, 2001
    ( Vorgängerpräparat/Emselex ) und 2005 (Emselex 7,5 mg )war eine Wirkung bereits nach wenigen Tabletten eingetreten und alles war okay.
    Dieses Mal ( August 2006 ) wochenlang Emselex ohne Verbesserung.
    Der Besuch beim Urologen nach 6 Wochen ergab nichts Auffälliges: Prostata nicht suspekt, Urinsedment unauffällig. Eine Vesikur-"Kur" veränderte absolut nichts, Akupunktur ebenfalls keine Verbesserung. Ich habe dann ein Miktionsprotokoll geführt und kam durchschnittlich auf 8 bis 10 Toilettengänge. Allerdings habe ich mich immer zusammengenommen, um die Blase zu trainieren. Um so länger ich gewartet hatte, um so schwieriger war es, die Blase zu entleeren ( Startschwierigkeiten, langsamer Fluß, Nachtröpfeln ). Deswegen im Juli eine Urodynamik ( Flowmetrie/Zystometrie ), Diagnose: Verdacht auf Obstruktion bei wenig Restharn. Alpha-Rezeptorenblocker ( Tamsulosin ) erleichterte die Blasenentleerung allerdings überhaupt nicht. Vor zwei Wochen stellte sich dann imperativer Harndrang ein, viel länger als 1 Stunde halte ich nicht durch, nachts alle zwei Stunden. Ca. 100ml jedes Mal macht im Ergebnis mehr als die 1,5 ltr., die ich täglich trinke. Gegen die akut überaktive Blase hat der Urologe mir erneut Emselex 15mg verordnet, erfolglos. Der Wirkstoff müsste doch zumindest in der Zeit der Einnahme etwas beruhigen oder ist der Kopf so stark, dass er dieses verhindern kann?
    Hat jemand ähnliche Erfahrungen hinter sich?
    Für die Docs: Ist es sinnvoll, eine Kontrolluntersuchung vornehmen zu lassen oder hilft nur noch eine psychosomatische Behandlung bzw. der liebe Gott? ( Zu meiner Person: nännlich, 54 J., verheiratet, täglich 10 Std. Büro ).
    Tut mir leid, dass der Beitrag so lang geraten ist. (()
    Gruß
    Tony H.


  • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


    Guten Morgen Tony, ich bin flora und möchte Dir antworten. Ich habe es damals umgekehrt gemacht, erst einen Artikel verfasst und dann alles gelesen. Ich gestehe, ich war wie Du sehr schockiert (mein Artikel: Detrusorschwäche bzw. Blasenüberaktivität).
    Mein Fazit aus stundenlangem Lesen im Internet:Kaffee, Zigaretten und Schokolade weglassen. Reizt die Blase (Ausnahme ist morgens 1 Tasse koffeinfreien Kaffee). Granufink für Männer um die Blase zu stärken; ebenso ein Vitamin B-Komplex-Präparat aus der Apotheke. Birkenblätter-Tee (frische Blätter aus der Apotheke) und grünen Tee über den Tag verteilt. Und jetzt das allerneuste: Mein Urologe hat mir Voltaren verschrieben, 2 x 1 Tbl. mittags und abends; manchmal hilfts, hat er mir gesagt. Ich habe es 2 Wochen genommen, pausiert und dann kamen nach 2 Wochen wieder Beschwerden. Jetzt nehme ich es über einen längeren Zeitraum 2 x 1/2 Tbl. Voltaren.
    Meine Blase spüre ich eigentlich immer, aber ich habe keine Schmerzen und keinen Harndrang mehr und kann nachts durchschlafen.
    Probiere es aus und vergiß erstmal das mit dem Kopf. Das bekommen "wir Frauen" eigentlich bei jeder Erkrankung oder Einschränkung zu hören. Damit leben wir schon.
    Herzliche Grüße, flora

    Kommentar


    • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


      Hallo Flora,
      mir fehlt leider die Zeit, ALLE Berichte hier zu lesen. Habe auch letzte Woche erst diese Seite entdeckt. Ich nehme seit Dienstag auch Voltaren und meine, eine Besserung zu spüren. Mal sehen, wie es weitergeht. Nächste Woche fliege ich in Urlaub und habe jetzt schon die Nerven blank. Mal sehen, ob Voltaren mich blasentechnisch unterstützt. Du schreibst gerade an Tony, was man weglassen muß wie Kaffee, was mir mein Urologe auch gesagt hat. Zigaretten kommen für mich nicht in Frage (bin Nichtraucherin). Aber Schokolade? Was bewirkt Schokolade denn negatives auf die Blase? Ich bin ein Schokoladenfan und das wäre fatal, wenn ich darauf verzichten müßte. Aber ich würde für eine starke Blase alles tun.

      Gruß
      Hacki

      Kommentar


      • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


        Hallo Hacki, kurze Antwort: Im Kakaopulver ist ein Wirkstoff "Theobromin", der dem Koffein ähnlich ist. Daher vorerst keine Schoki!!
        Alles Liebe für den Urlaub, melde Dich doch hinterher mal wieder, Gruß flora

        Kommentar



        • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


          Hallo Flora, vielen Dank für die Info und Danke für die Urlaubswünsche. Ich melde mich mit, hoffentlich, guten Infos wenn ich wieder zurück bin.

          Bis bald
          Hacki

          Kommentar


          • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


            Bevor eine rein psychosomatisch ausgerichtete Therapie eingeleitet wird sollte die gründliche organische Diagnostik erfolgen. Sie schreiben nichts über eine Spiegelung der Harnblase, die ich bei den von Ihnen beschriebenen Symptomen für extrem wichtig halte - Ausschluß von Blasensteinen und Blasentumoren, Veränderungen der Blasenmuskulatur etc. Die gesamte Diagnostik läuft darauf hinaus, festzulegen ob Ihre Beschwerden verursacht werden durch eine Abflußbehinderung (Prostata) oder durch ein funktionelles Problem ("Reizblase"). Eine Abflußbehinderung sollte operativ behandelt werden. Ein funktionelles Problem kann medikamentös behandelt werden - Blasentraining, Psychotherapie (wenn sinnvoll), Spasmolytika. Passen Sie auf mit Voltaren (Wirkstoff Diclofenac). Es ist ein Schmerzmittel und Antirheumatikum, dass bei längerer Einnahme erhebliche Nebenwirkungen verursachen kann.
            Viele Grüße
            Dr. H. Hollberg

            Kommentar


            • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


              Dr.Hollberg, mir ist nach dem Senden auch aufgefallen, dass ich die Blasenspiegelung vom letzten Jahr nicht erwähnt hatte. Diese war unauffällig gewesen. Bei der Urodynamik hatte der Urologe den Verdacht auf Obstruktion geäußert, da einige Parameter knapp über der Toleranzgrenze gelegen hatten, ein Hinweis auf IC bestand zu dieser Zeit ( Juli 2007 )nicht. Da der verordnete Alpha-1-Rezeptorenblocker keine Besserung brachte, scheint eine Abflussbehinderung doch wohl nicht vorzuliegen. Die letzten Wochen gingen wir tatsächlich von einer Reizblase aus, wir wollen nun zur Absicherung eine Cystometrie machen lassen. Hoffentlich ist es nicht die IC! Eine normale Reizblase scheint es aber nicht zu sein, da die Medikamente ( Lyrinel, Vesikur, Emselex ) nicht angeschlagen hatten.
              Was könnte diesen ständigen Reiz/Harndrang ( Tag u. Nacht, unabhängig von Stressfaktoren ) auslösen, seit 3 Wochen ist es unerträglich mit täglich ca. 25 Toilettengängen, wobei die Harnmengen (50 - 200 ml) viel zu gering sind. Vielleicht haben Sie noch eine Idee, für die Antwort bedanke ich mich im Voraus.
              Mit freundlichem Gruß
              Tony

              Kommentar



              • Re: Psychogene Harnblasenentleerungsstörung ?


                Der Ausschluß einer IC erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig zu sein.
                Therapeutisch käme aktuell sicherlich die Injektion von Botox in die Blasenwand in Frage. Intravesikale Elektrostimulation bringt bei einigen Patienten eine deutliche Besserung.
                Diese Möglichkeiten wird Ihnen Ihr Urologe sicherlich schon genannt haben oder wird diese Ihnen bald vorstellen.
                Tut mir Leid Ihnen nicht wirklich weiterhelfen zu können.
                Viele Grüße
                Dr. H. Hollberg

                Kommentar

                Lädt...
                X