ich habe hier vor ein paar Wochen schon einmal eine Frage meine Augen-OP betreffend geschrieben. Damals war alles noch super, jetzt stehe ich vor einem größeren Problem als zuvor.
Vor 6 Wochen hatte ich (26) in Gießen eine Schiel-OP. Das linke Auge hat 16° nach außen geschielt, dazu ca. 9° Höhenschielen. Ich habe links -1 Dioptrie und -2,75 Hornhautverkrümmung, Achse 91°. Rechts habe ich -5 Dioptrien und -0,75 Hornhautv., Achse 103°. Ich trage seit ich 11 bin regelmäßig eine Brille. Räumliches Sehen hatte ich nicht.
Nun konnte ich aber nach der OP unverhoffterweise wirklich räumlich sehen, mir kamen die Fliegenflügel entgegen, ich konnte die gekreuzten Lichtstrahlen sehen und die Kringel auf den Pappkarten kamen mir entgegen. Direkt nach der OP war das Schielen auch wirklich komplett verschwunden. Kein einziges Grad Abweichung! Sowohl ich als auch die Ärzte waren total begeistert.
Im Laufe der Zeit bemerkte ich aber, dass die mangelnde Sehschärfe nicht auf die Salbenreste im Auge zurückzuführen sind, denn nach einem Monat sollten diese sich doch verabschiedet haben... Ich konnte mit rechts also nicht mehr so gut sehen und im Laufe dieses Prozesses fing ich wieder an mit links nach außen zu schielen. Gerade jetzt wo ich wieder anfangen wollte Bücher zu lesen fürs Studium fiel mir auf, dass ich gar nicht richtig lesen kann! Beide Augen scheinen ein Eigenleben zu führen. Wenn ich nah Dinge fixieren will, brauche ich sehr lange, bis ich beide Augen richtig eingestellt habe. Nach wenigen Augenblicken verlieren sie die Einstellung aber wieder, da dies natürlich sehr anstrengend ist. Ich kann mir mittlerweile wieder aussuchen, ob ich mit rechts oder mit links sehe, genau wie vor der OP, nur dass der Winkel nicht mehr ganz so groß ist und ich mit viel Mühe fixieren kann, was ich vorher überhaupt nicht konnte.
Ich vermutete, dass meine Brille nicht mehr passt und ging zum Augenarzt. Der sagte, dass ich zwar rechts wirklich etwas schlechter sehe, es aber nichts brächte ein noch stärkeres Glas reinzumachen, da mein Problem einfach die Brille an sich, bzw. die stark unterschiedlichen Augen sind. Er meinte, mein Gehirn will die unterschiedlichen Bilder einfach nicht richtig zusammensetzen. Die einzige Möglichkeit wären Kontaktlinsen (welche ich aufgrund von sehr trockenen Augen nur schwer benutzen kann) oder eine LASIK-OP, die aber preislich jenseits von gut und böse liegt...
Ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr, was ich machen soll... Im Dezember habe ich in Gießen einen Termin zur Nachuntersuchung. Da stellt sich raus, ob das linke Auge auch noch operiert werden muss. Aber das wird doch auch nichts bringen, wenn das Problem mit den unterschiedlichen Stärken vorher nicht gelöst wird, oder? Dann fange ich doch wieder an zu schielen!
Ich habe die OP machen lassen, weil ich nicht mehr lesen konnte, weil ich immer zwei Seiten gleichzeitig gelesen hab und das tierische Kopfschmerzen gemacht hat!
Jetzt habe ich die OP hinter mir und das Problem ist immer noch nicht gelöst, obwohl es kurz nach der OP so schien
Die Orthoptistin in meiner Sehschule will mir jetzt eine Prismenfolie aufs linke Glas kleben, bringt das überhaupt was?
Wieso hat mir eigentlich vorher niemand gesagt, dass meine unterschiedlichen Werte ein Problem werden können? Ist man davon ausgegangen, dass ich das linke Auge unterdrücke und nur mit rechts sehe?
Ich weiß echt nicht mehr weiter...
Ich entschuldige mich schon einmal für den etwas langen Text, aber das Problem lässt sich einfach nicht in kurzen Worten zusammenfassen...
Ich freue mich über jeden Rat!
Vielen Dank,
Annika
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