Katarakt

[Guttmann]

Werte Frau Dr. Anja Liekfeld,
anfang des Jahres habe ich eine Netzhaut-Operation - Ablatio retinae mit Foramen- am rechten Auge gehabt. Die OP war gelungen- Netzhaut liegt an- nur ist meine Sehkraft im Laufe des Jahres bis auf 35% gesunken. Hinzu kam eine Licht-Überempfindlichkeit. Praktisch komme ich ohne Sonnenbrille nicht mehr aus. Der operierende Arzt meint, dass die überstarke Linseneintrübung vom Gas aus der Netzhaut-OP herrührt. Mit einer künstlichen Linse würde man die Sicht wieder verbessern. Ich bin sehr skeptisch, wieweit die Sehkraft durch eine Katarakt- OP wieder hergestellt werden kan, vor allem ob diese unerträgliche Lichtempfindlichkeit zurückgeht. Ich bin 68 .
Bitte was können Sie mir raten???
Mit recht freundlichen Grüßen

[derInsider]

RE: Katarakt


Hallo Guttman!

Es gibt sogenannte Retinometeruntersuchungen, mit der man die ungefähre Netzhautsehschärfe feststellen kann. Die Diefferenz zwischen dieser und der "normal" gemessenen Sehschärfe kann einen Rückschluss auf die Stärke der Linsentrübung geben. D.h. dadurch kann man ermitteln wieviel Sehschärfe Sie wahrscheinlich (wenn keine OP-Komlikationen auftreten) nach Einsetzen einer klaren Kunstlinse haben werden. Mit dieser Information können Sie eher abschätzen, ob sich eine OP in Ihrem Falle lohnt.

Die Blendempfindlicht erhöht sich sogar oftmals nach einer Linsenoperation, weil die künstliche Linse nicht die gleichen "Lichtfiltereigenschaften" besitzt wie die natürliche Linse.

M.E. bestehen bei einer vorgeschädigten Netzhaut höhere OP-Risiken als bei einem Augengesunden. Bei einer degnerativen Netzhauterkrankung namens Makuladegeneration haben Studien ein um bis zu 10-fach höheres Risiko gezeigt.

Sie sollten auf jeden Fall Ihre individuellen Risiken und Aussichten mit dem operierenden Arzt besprechen. Sie brauchen diese Informationen, denn Sie müssen entscheiden, ob Sie die OP durchführen lassen.

derInsider