Zuerst will ich kurz den Krankheitsverlauf darstellen.
(1) Im November 2003 hatte ich eine Netzhautablösung auf dem linken Auge. Daraufhin wurde das Auge geöffnet, der Glaskörper entfernt, eine Plombe um das Auge genäht. Das Auge wurde mit Silikonöl gefüllt.
(2) Im Mai 2004 wurde das Auge erneut geöffnet und das Silikonöl entfernt. Durch die Plombe bin ich jetzt auf dem Auge kurzsichtig.
(3) Vor 16 Tagen wurde die Linse(grauer Star) im Auge erneuert, da diese sich durch die vorangehenden Eingriffe stark eingetrübt hatte. Die Stärke der Linse(Einstärkenlinse – nicht focusierend) beträgt 21 Dioptrien.
(4) Vor 9 Tagen wurde eine Kapselfibrose vorgenommen, da der Kapselsack hinter der neuen Linse eingetrübt war. Seitdem sehe ich klarer.
Der mich behandelnde Arzt meint, dass aufgrund der fortgeschrittenen Netzhautablösung eine maximale Sehschärfe von 10% bestehe. Dies könne selbst mit einer Brille nicht ausgeglichen werden.
Zustand in der Nähe:
Auf eine Entfernung von ca. 50 cm kann ich mit dem erkrankten Auge fernsehen., sogar teilweise lesen. Gesichter kann ich auf eine Entfernung von 50 cm klar sehen. Mit einer Lupe ist lesen der kleinsten Schrift kein Problem.
Zustand in der Ferne: Ich sehe ca. im Prinzip alles verschwommen. Beim Autofahren kann ich den Fahrzeugtyp des vor mir fahrenden Fahrzeuges nicht erkennen. Bremslichter sehe ich mit Mühe. Verkehrsschilder kann ich mit dem Auge nicht erkennen, Wegweiser nicht lesen.
Benutze ich jedoch ein einfaches Fernglas(als Beifahrer), ist selbst das lesen von Wegweisern, Verkehrsschildern usw. kein Problem.
In geschlossenen Räumen habe ich ein Benommenheitsgefühl(vergleichbar mit leichten Gleichgewichtsstörungen). Beim Autofahren und im Freien habe ich weitgehend keine Probleme.
Nun meine Frage:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen erlebt? Kann die Sehschärfe nicht doch mit einer Brille korrigiert werden? Sind die 21 Dioptrien der neuen Linse zu hoch? Bisher hatte ich noch nie eine Brille oder Kontaktlinse. Die Sehschärfe des rechten Auges beträgt 100%. Was mir nicht einleuchtet ist die Feststellung des Augenarztes, dass sich bezüglich der Sehfähigkeit keine Verbesserungen einstellen werden. Logisch gesehen dürfte ich, wenn das Zentrum der Makula so schwer geschädigt ist, doch auch mit Hilfe des Fernglases und der Lupe dann genau so wenig sehen, wie ohne diese Hilfsmittel???
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