Ich bin 38 Jahre alt. Von Geburt an schiele ich auf dem linken Auge etwas und sehe
daher auf diesem Auge nur 20 – 30%.
Vor zwei Jahren erkrankte meine Mutter an Lungenkrebs und war Anfang des Jahres
im Endstadium. Ihr Leiden hat mich wahnsinnig nervlich belastet.
Zu dieser Zeit fingen die Probleme mit meinem rechten Auge an. Mein Blick verschwamm hin und wieder. Mein Hausarzt meinte damals, dass dies sicher von Stress und nervlicher Belastung kommt und von selbst wieder verschwindet.
Ich suchte zudem einen Augenarzt auf. Dort hörte ich dann, dass sich im Auge eine Flüssigkeitsblase gebildet hätte. Das käme vor, damit müsse ich leben, nach ein paar Monaten würde das jedoch wieder verschwinden. Diese Aussage schien mir nicht plausibel und ich suchte eine weiteres mal meinen Hausarzt auf. Der überwies mich zum Nervenarzt. Seine Untersuchungen brachten keine Ergebnisse und so kam auch er zum Schluss, dass es nervlich bedingt sei und mit der Krankheit meiner Mutter zusammenhänge.
Im April dieses Jahres ist meine Mutter gestorben, die Probleme mit meinem Auge wurden nicht weniger. Von der Urlaubsvertretung meines Hausarztes wurde mir dann empfohlen, eine Johanniskraut-Kur mit Kapseln zu machen. Es überraschte mich nicht, dass auch das keine Wirkung zeigte.
Inzwischen sah ich einen „Fusel“ im Auge, der mit der Augenbewegung mitwanderte.
Außerdem verschwamm das Bild vor mir immer wieder.
Ich versuchte nun telefonisch einen Termin in der Augenklinik zu bekommen. Nachdem ich mein Problem kurz schilderte erhielt ich die Auskunft, dass „das“ in meinem Alter ganz normal sei. Ich solle einen Optiker aufsuchen, der mir dann wahrscheinlich eine Lesebrille verordnen würde. Der maß alles aus und kam zum Ergebnis, dass meine Brille in Ordnung sei und er nichts verbessern könne.
Nach einem Monat versuchte ich wiederum, in der Augenklinik einen Untersuchungs-
termin zu bekommen. Ich schilderte telefonisch mein Problem und bekam nun endlich sofort einen Termin.
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wurden verschiedene Untersuchungen gemacht, mit dem Ergebnis, dass es sich bei mir um Gesichtsfeldausfälle aufgrund Drusenpapillen handle. Diese hätte ich mit aller Wahrscheinlichkeit schon von Geburt an und würden sich erst jetzt bemerkbar machen. Diese Woche steht eine weitere Gesichtsfelduntersuchung und Sehschule an. Wenn hier die gleiche Diagnose gestellt wird, werde ich an die Uniklinik in Freiburg oder Tübingen überwiesen um über eine Einschränkung der Fahrerlaubnis zu entscheiden.
Jetzt habe ich so viele Unterschiedliche Meinungen gehört, dass ich nicht mehr
weiß an was ich glauben soll. Ich schildere mal kurz mein Problem. Vielleicht
erkennt der eine oder andere sein Krankheitsbild darin und kann mir eventuell
was dazu sagen:
Mein Auge versucht, einen Punkt genau zu fixieren. Wenn nun dieser „Fusel“ direkt im Blickfeld liegt, verschwimmt das Bild für kurze Zeit.
Ich bin Hobbyfotograf und versuche das Verschwimmen des Bildes mal auf diesem
Wege zu beschreiben: Wenn ich einen Punkt im Freien oder in der Ferne fixiere, stellt meine Auge den ihm am nächsten gelegenen Punkt scharf, in diesem Fall den Fusel. Da der aber zu nahe ist, verschwimmt das Bild, bis sich das Auge auf einen entfernteren Punkt „eingespielt“ hat und diesen dann scharf stellt.
Bei Arbeiten die ich direkt vor mir habe, z.B. am PC, fokusiert das Auge erst, wenn der „Fusel“ vor der Linse verschwindet. Dies macht er aber nur, wenn ich immer
wieder kurz wegschaue.
Danke für Antworten!
Hugo38
Kommentar