#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Augeninnendruck und Zahnbehandlung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Augeninnendruck und Zahnbehandlung

    Guten Tag,
    ich bin auf der Suche nach einem Rat. Seit einigen Monaten ist der Augeninnendruck erhöht, angefangen bei 24 und 25, mittlerweile auf 22 und 21. Ich bin derzeit in einer sehr stressigen Lebenssituation, und spüre auch deutlich, dass es besser wird, wenn ich tief entspanne. Die Frage ist: Eine notwendige Zahnbehandlung steht bevor, eine alte Brücke wird erneuert, und darunter ein Zahn gezogen. Nun lese ich überall, dass das Adrenalin in den Betäubungsspritzen den Augendruck erhöhen kann? Ich hatte da schon früher Probleme mit Herzrasen, Schwindel, Luftnot,...Es gibt auch welche ohne Adrenalin, die man auch bei Schwangeren verwendet, da heißt es aber, die könnten bei so einem Eingriff eventuell das Blut nicht genügend stillen, oder zu wenig betäuben. Und Zahnziehen mit zu wenig Betäubung brauche ich auch nicht grade...Meinem Zahnarzt schien das alles neu, und ich merkte, dass er da leider keinen Rat geben kann. Er hat mir angeboten, das Ganze mit einer leichten Sedierung zu machen. Aber den Schmerz muss man ja trotzdem ausschalten, und die Sedierung könnte auch einen Blutdruckabfall zur Folge haben, der auch nicht gut wäre...Ich bin gerade wirklich ratlos, die Zahnbehandlung ist leider nötig, meine Augen in dem Sinne natürlich noch mehr, und es muss doch eine Lösung geben? Ich wäre sehr, sehr dankbar, wenn mir hier ein lieber Mensch weiterhelfen könnte...(Ich hatte früher immer eher niedrigen Blutdruck, in letzter Zeit zwischendurch erhöht, und der Augendruck scheint bei mir durch mangelnde Mikrodurchblutung zu kommen...)


  • Re: Augeninnendruck und Zahnbehandlung

    Guten Tag Delphine,

    vielen Dank für Ihre Frage an unser Forum.

    Da dieses Forum aktuell von keinem Experten/in betreut wird und Sie bisher noch keine Antwort auf Ihren Beitrag erhalten haben, wollte ich Sie auf den Expertenrat "Allgemeinmedizin" auf unserem Schwesterportal Lifeline.de aufmerksam machen:

    https://fragen.lifeline.de/expertenr...gemeinmedizin/

    Das dortige Forum wird von einem Allgemeinmedizinerin betreut, welcher Ihnen gerne eine Einschätzung geben wird.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute für die anstehende Zahnbehandlung.

    Alles Gute und viele Grüße


    Victoria

    Kommentar


    • Re: Augeninnendruck und Zahnbehandlung

      Erst einmal ganz generell zum Augeninnendruck: er ist notwendig, damit das Auge seine fast runde Form behält und die Hornhaut sich über die Pupille wölbt, er drückt die Netzhaut an die Aderhaut und sorgt dafür, dass die mosaikartige Anordnung der Sehzellen erhalten bleibt. Und vieles mehr. Ferner verfügt der Organismus über Regulationsmechanismen zur Erhaltung des Gleichgewichts, genau wie beim Blutdruck. Siehe dazu die Begriffe „Homöostase“, „Heterostase“ und „Allostase“, z. B. bei https://flexikon.doccheck.com/de/Hom%C3%B6ostase

      Sucht man im Internet, findet man eher Angaben zum "erhöhten Druck" und zum "Glaukom". Doch was ist ein „erhöhter Druck“? Ich zitiere aus dem Artikel von Prof. Dr. Stürmer, Augenklinik Kantonsspital Winterthur, DOI 10.1007/s00347-011-2380-3: es gibt also keinen Augeninndruckwert, der für den einzelnen Patienten als normal zu definieren ist, und damit auch keinen Wert, der eindeutig als zu hoch bezeichnet werden kann. Ihre Werte liegen ja im Normbereich. Fakt ist, dass die Pharmaindustrie – die ja ihre Produkte verkaufen will – die Grenzwerte permanent gesenkt hat.

      Sie selbst haben ja schon herausgefunden, dass Stress (auch Angst) die Werte beeinflusst. Daher „ruhig Blut“, der Mensch neigt dazu alles kontrollieren zu wollen, muss er aber nicht, denn der Organismus greift selbst regulatorisch ein. Sowohl der Augeninnendruck als auch der Blutdruck ändern sich permanent, von einer Minute auf die andere. Langfristiger und ununterbrochener Stress sollte aber vermieden werden.

      Es ist nicht zu erwarten, dass Ihre Augen/ Sehnerven Schaden nehmen werden durch eine kurzfristige minimale Erhöhung des Augeninnendrucks - weder durch die Angst vor der Zahnextraktion, noch durch die Betäubungsspritze, noch durch die Sedierung. „Schwindel, Herzrasen und Luftnot“, von dem Sie berichten, könnten genauso gut mit der Stressbelastung assoziiert werden – das lässt sich nicht sicher von dem verabreichten Medikament abgrenzen.

      Und wenn Ihr Zahnarzt Ihnen angeboten hat, den Zahn unter einer leichten Sedierung zu ziehen, deutet es darauf hin, dass er Ihre Angst ernst nimmt. Die Sedierung könnte in zweierlei Richtung wirken: ohne Angst keine Verkrampfung der Blutgefäße, das Auge wird besser durchblutet und Sie speichern keine Erinnerung an dem Eingriff. Zusätzlich könnte ein lokales Schmerzmittel gespritzt werden - ob das notwendig ist, hängt von der Art der Sedierung ab.

      Jeder Mensch hat Angst vor einer Operation, ob groß oder klein. Denken sie doch mal an Herz-, Hirn- oder Wirbelsäulenoperationen. Die Narkosemittel, die in dem Fall zum Einsatz kommen, sind eine Nummer größer als eine lokale Betäubungsspritze zum Ziehen eines Zahns.

      Versuchen Sie es mit "tiefer Entspannung" vor dem Eingriff. Das wirkt! Alles Gute!

      Kommentar


      • Re: Augeninnendruck und Zahnbehandlung

        Ich danke ganz herzlich für die ausführliche Antwort. Ich fühle das genauso; leider neigt man immer noch dazu, sich verrückt zu machen, zwischendurch. Ich bin sehr kurzsichtig, die Augäpfel sind verlängert, und da ist immer die Sorge um die Netzhaut, noch mehr, als um den Sehnerv. Es ist ein interessanter, längerer Weg, diese Ängste abzulegen. Ich habe mit der Ernährung und bestimmten Mitteln auch schon viel erreicht, und sollte mich geschützt fühlen. Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort, die mein Gefühl bestätigt!

        Kommentar


        Lädt...
        X