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Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

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  • Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

    Guten Tag,

    Meine Mutter ist 84 J.a., und hat nur ein sehendes Auge; noch dazu Schilddrüsenüberfunktion, Herzschwäche, Vorhofflimmern, COPD, Osteoporose. Seit ein Paar Tage wurde feuchte Makuladegradation festegestellt, und Augen-Injektionen (mit VEGF-Hemmer) empfohlen. Sie hat den ersten Termin in 1 Woche, hat aber Angst, das Sehen in einziger Auge zu verlieren.

    Wie hoch ist das Risiko der Verschlechterung bei VEGF-Hemmer-Injektion (ich konnte diese Daten nicht finden)? Chancen von Glaukoma, von anderer Nebenwirkungen?

    Auf der anderen Seite was riskiert man (ausser partieller Sehen-Verlust, welchen mit Brillen zu korrigieren ist) wenn man ein Paar Monate wartet?

    MfG

    Ming


  • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

    Hi,
    ich kann da nur aus den Erfahrungen meines Vater berichten.
    Die Spritzen haben die Erkrankung verlangsamt, ohne Spritzen wäre er wohl schneller blind geworden, aber mit der Zeit hat er auch mit den Spritzen kaum noch was gesehen, eine OP beider Augen wurde angeraten und gemacht, seither ist er blind.
    Das was ich daraus mitnehmen, die Spritzen sind wohl unerlässlich um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und je früher man das macht desto besser die Erfolgsaussichten und auch die gewonnene Zeit, bei einer OP in fortgeschrittenen Stadium sollte man sich Zweitmeinungen einholen.

    Sicher kann immer was schief gehen, ohne Behandlung wird es aber ziemlich sicher schlechter werden und bei meinem Vater hatten auch irgendwann die Möglichkeiten des Korrigierens nicht mehr ausgereicht.

    Noch was das ich mal in irgendeinem Bericht gehört habe, es gibt wohl eine teure Variante der Injektion von mehreren hundert Euro und eine für um die vierzig Euro, laut Bericht wäre das günstigere Präparat empfehlenswerter, allerdings sollte man sich auch da bei den Fachleuten informieren und wahrscheinlich gibt es meist ohnehin nur eins für alle und für Kassenpatienten ohnehin das günstigere.

    Ich persönlich würde das jedenfalls frühzeitig machen, aus den Erfahrungen heraus die mein Vater gemacht hat und auch damit dass er dann recht schnell eben nicht mehr den Sehverlust korrigieren lassen konnte sondern einfach nach und nach immer mehr merklichen Sehverlust hatte was ihn dann auch zu der OP gebracht hat, aus Verzweiflung.
    Fängt man später mit den Spritzen an wird es ja auch nicht besser, sondern nur möglichst erhalten aber meist dennoch auf Dauer immer schlechter und je später desto schlechter.
    Ist aber eben nur die Meinung aus Angehörigen Sicht, letztendlich könnt ihr nur alle Informationen zusammentragen und deine Mutter muss es dann entscheiden.

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    • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

      Vielen Dank. Aber war es irgendjemand der keine Spritzen gemacht habe? Und wie ging es? Wenn ich richtig verstehe, hat Dein Vater es gemacht, und wurde am Ende blind.
      Mich wuerde auch interessieren wie schwer die ersten Wochen/Monate waren nachdem man blin wurde. Braucht man dann 24 Stunden/7 Tage Unterstuetzung?

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      • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

        Er hat die Spritzen machen lassen, aber ich denke es war ziemlich spät, hat schon sehr schlecht gesehen.

        Das Problem ist dass er sich als er noch was sehen konnte, nicht mit den Hilfsmitteln auseinandersetzte die er bei Blindheit braucht, um ein paar Dinge noch selber machen zu können.
        Also Apps, Hilfsmittel für zuhause, einfach Informationen sammeln und das was es gibt ausprobieren.
        So hat er erst als er nichts mehr sah damit angefangen und die meisten Hilfen kann er als blinder nicht bedienen, da er kein Gefühl dafür hat wie er das bedienen muss.
        Also ja, er braucht immer Hilfe, etwas zu trinken einschenken, Informationen wo sich sein Essen auf dem Teller befindet, jemanden der hinter ihm her wischt, der ihm den Schriftkram erledigt, etwas vorliest, Überweisungen macht.......Eben für alles wozu man Augen braucht und seine Hobbys kann er gar nicht mehr ausüben.
        Ich denke mit einen wenig drum kümmern als das absehbar war und bevor er kaum noch sehen konnte, ein bisschen Übung und dem Wissen um die Möglichkeiten die es noch gibt und mit denen er sich frühzeitig hätte vertraut machen können wäre jetzt vielleicht noch das ein oder andere möglich ohne dass man ihm helfen muss, aber das hat er schleifen lassen und nun ist er auch nicht mehr in der Lage das zu lernen.

        Er braucht nur keinen der da ist, wenn er weder was zu sich nehmen will, noch irgendwas machen möchte, also rum sitzt oder schläft.
        Einzig kleinere Spaziergänge sind noch selbstständig möglich, zwar teilweise auch waghalsig, aber dadurch dass er die immer gemacht hat funktioniert es meistens. Es gibt aber noch andere Gebrechen und damit wird alles noch einmal schwieriger, ein Blinder der wackelig auf den Beinen ist, ist nochmal geforderter als jemand der einen sicheren Bewegungsablauf hat.

        In jedem Fall solltet ihr euch jetzt schon beim Blindenbund, der Blindenhilfe und sonstigen Vereinen informieren, auch bei der KK was diese an Hilfen übernehmen sowie bei der Pflegekasse, bereitet euch vor, damit nicht du am Ende schauen musst wie du das hinbekommst ohne dass sie sich damit vertraut machen konnte.

        Es muss aber nicht immer so dicke kommen, ich glaube meist bleibt zumindest eine gewisse Sehkraft erhalten, so dass zumindest erkannt wird dass da etwas ist, oder jemand, trotzdem wird es eine große Umstellung sein.
        Auch die Wohnung sollte entsprechend Unfallsicher sein.

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        • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

          Ich würde auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen um sicher zu gehen, dass eine feuchte Makula tatsächlich vorliegt. Diese Spritzen-ins-Auge sind ein hoch lukratives Geschäft und ein konservativ tätiger Augenarzt - d. h. jemand der nicht an der Spritze verdient - könnte unter Umständen zu einer anderen Beurteilung kommen.

          Warum diese Eile? Ihre Mutter kann auch eine Aufnahme des Augenhintergrunds, die die "feuchte Makula" belegt, bei dem Arzt, der den Befund erhoben hat, verlangen. Aushändigen lassen. Kostet so an die 50 €. Da sie ja noch sehen kann, sollte er ihr den Befund anhand dieser Aufnahme erklären können, dann kann sie aktiv mit entscheiden. Sie ist ja diejenige, die Angst hat. Verständlicherweise bei nur einem funktionierenden Auge. Nur Mut! Der Gesetzgeber schreibt genügend Bedenkzeit vor, damit Patienten - wie Ihre Mutter - die Entscheidung in Ruhe und wohlüberlegt treffen können! Dies gilt übrigens für alle Eingriffe, die kein Notfall sind.

          Vergleichsbilder sind im Internet zu finden mit der Bildersuche.

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          • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

            Vielen Dank!!! Sie versucht, die 2. Meinung zu bekommen. Was ich in den Foren und Papers gelesen habe ist (a) AMD fuehrt NiCHT zu voller Erblindung (man kan auch dann etwas sehen, aber nicht im Focus, nur an Seiten), und (b) einige Leute haben Injektionen gemacht, und dann noch Laser, und am Ende sind sie blind. Daher "nichts zu machen" und mit minimalen Sehrvermoegen am Ende zu bleiben - scheint doch eine Option zu sein.
            Ist das falsche Eindruck?
            Wenn ich richtig verstehe, fuehrt AMD nicht zur vollen Erblindung (also, seitliche Sehvermoegen bleibt). Aber wenn ich lese wie Leute NACH den Injektionen erblindet werden, klingt es nach voller Erblindung (auch ohne seitlichen Sehvermoegen). Verstehe ich richtig, dass Erblindung nach Injektionen ist voll, waehrend die Erblindung nach AMD ist "nur" zentral, partiell???

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            • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

              Das habe ich auch so gehört, denke bei meinem Vater lag die völlige Erblindung an der OP und nicht an den Spritzen.
              Es ist halt die Frage ob es dem betroffenen reicht nur noch Kleine Ausschnitte zu sehen, mag sein dass sich deine Mutter damit arrangieren kann, mein Vater konnte es nicht und hat deshalb die Op´s machen lassen.
              Das die Spritzen schaden und zur Blindheit führen können (sofern nichts schief geht) habe ich jetzt noch nicht gehört, im Gegenteil, sie sollen den Leuten oft sehr viel Zeit verschaffen.
              Aber auch das wäre eine Frage an einen Experten, hier sind ja vor allem subjektive Meinungen und Behandlungserfolge/Probleme zu lesen.

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              • Re: Feuchte Makula bei 84 jaehrriger...

                Eigentlich ist es so wie Sie es unter (a) angeben. Allerdings darf man aus der Ferne und in einem Forum eine solche Prognose nicht abgeben, das wäre nicht zu verantworten. Da Ihre Mutter vermutlich auf dem anderen Auge gar nichts mehr wahrnimmt, würde sie eher das Risiko des zentralen Sehverlusts und die Erhaltung der peripheren Lichtwahrnehmung eingehen wollen als das Risiko der Spritze, die - leider - eine vollständige Erblindung nicht gänzlich ausschließen kann. Wenn ihr das lieber ist, sollte sie so lange suchen bis sie einen Augenarzt findet, der dafür Verständnis aufbringt. Zunächst gilt es aber die 2. Meinung abzuwarten. Es sollte unbedingt der Grad der Erkrankung festgestellt werden. Vielleicht fällt dann die Entscheidung leichter.

                Idealerweise sollte es ein Augenarzt sein, der nicht für das gleiche MVZ (medizinisches Versorgungszentrum) arbeitet als der Arzt, der die Diagnose gestellt hat. Augenärzte des gleichen Zentrums werden sich in der Regel nicht widersprechen, sondern sich eher gegenseitig bestätigen. Leider ist es so, dass viele Augenarztpraxen/MVZs inzwischen investorengeführt sind, d. h. die Ärzte sind nicht selbständig tätig, sondern arbeiten als Angestellte und die Investoren bestimmen das Behandlungsverhalten - sie wollen ja einen Gewinn erzielen. Bei "nichts machen" können sie kein Geld verdienen. Daher "Augen auf beim Augenarzt", siehe:https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...praxen110.html

                Ihre Mutter hat Angst, was verständlich ist in ihrer Situation. Angst verursacht Stress, Stress verursacht Spannung, die Blutgefäße verkrampfen, der Blutdruck und der Augeninnendruck steigen. Das sind alles Begleitfaktoren, denen bei Eingriffen am Auge kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie sind nicht zu vernachlässigen. Ihre Mutter wird sich unwohl fühlen und schlecht schlafen, denn sie wird mehrere Spritzen über sich ergehen lassen müssen. Das bedeutet Stress über eine lange Periode. Wichtig ist, dass sie genügend Zeit bekommt um sich zu entscheiden und sich nicht überrumpelt fühlt.

                Fragen sie unbedingt, ob Ihre Mutter nach den Spritzen das Auge noch zusätzlich tropfen soll. Wenn ja, mit welchen Tropfen?

                Ihrer Mutter und Ihnen alles Gute!

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