und dicken Dank an Frau Prof. Liekfeld für die unermüdliche Hilfestellung im Forum. Ich habe nach der OP eine "gewisse" Unsicherheit und Unzufriedenheit und benötige eine objektive und sachliche Einschätzung. Ich bin 52 Jahre alt. Mit 21 Jahren wurde bei mir aufgrund von häufig trockenen Augen eine angeborene Weitsichtigkeit diagnostiziert. Ich bekam eine Brille, die ich rund vier Wochen trug, die aber leider das Problem nicht beseitigte, daher nutzte ich sie einfach nicht mehr. Unabhängig davon war dennoch meine Sehschärfe bis zum ca. 42/43. Lebensjahr sehr gut, über 100%. Dann ging es los, man diagnostizierte nun „erneut“ eine angeborene Weitsichtigkeit und jetzt noch zusätzlich eine altersbedingte. Das folgte das übliche Thema: Die Arme wurden immer länger... ich nutzte immer, nur wenn nötig eine Lesehilfe. Anfangs am PC mit 1.0 dpt., dann über die Jahre hinweg bis zu 1.75/2.0 dpt. im intermediären Bereich. Im Lesebereich benötigte ich am Ende rund 2.5/3.dpt. Fürs Autofahren hatte ich rund vier Jahre eine 0.75 dpt., die ich aber bis zuletzt versuchte nicht aufzuziehen, da im Anschluss für den Rest vom Tag das Gefühl hatte, dass ich noch schlechter sah. Mit dem Ablehnen der Brille war irgendwann Schluss, da ich alles in allen Entfernungen unscharf sah. Am Ende hatte ich überall Dutzende Brillen von 0.75 bis 3.0 dpt. , da ich mit einer Gleichsichtbrille nicht klar kam.
Da unterm Strich nun die Sicht auf allen Entfernungen schlecht war und mich meine sensible Wahrnehmung der Unschärfe aufregte, da ich nie die richtige Brille dabei hatte, wollte ich das Problem lösen.
Bei der Beratung sagte man mir, dass Patienten wie ich wohl am wenigsten Probleme mit einer Monofokallinse haben. Aber, dass ich im Anschluss für den Lesebereich wahrscheinlich weiterhin eine schwache Lesebrille benötige. Dass die Chancen jedoch sehr gut stehen, eine Sehschärfe von 65/80cm …. bis Unendlich zu bekommen. Somit traf ich die Entscheidung zur „beidseitigen RLA-OP > mit dem Linsentyp IOL ICB00 > Zur Behebung der altersbedingten Weitsichtigkeit“. Die OPs liegen nun ca. drei Wochen zurück. Das Ergebnis ist nun, dass ich bei den mehrmaligen Sehtests gut bis sehr gut abschnitt und auch noch 80% meines kleinen iPhones lesen kann. Auch das Lesen von Ausdrucken etc. empfinde ich zu 85% Sehschärfe. Das Lesen am Bildschirm Stufe ich in meiner Empfindung nach mit 90/95% ein. Aber, in einer Entfernung ab 2m und weiter sehe ich alles unscharf. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass hier die Sehschärfe bei "empfundenen" 40/45% liegt. Das ist beim Autofahren einfach ziemlich Sch… und empfunden ungefähr so unscharf wie vorher ohne Brille. Aus Angst und Unsicherheit bin ich dann zu meinem „eigentlichen“ Augenarzt des Vertrauens gegangen und habe ihn gebeten einmal alles zu begutachten und mir seine objektive Meinung zu geben. Er hat mich dann komplett untersucht und sagte nach dem Test der Sehschärfe, dass die Linse, die Platzierung etc. und mein Sehtest an der Tafel aus seiner Sicht in Summe eine Punktlandung sind. Wir haben dann versucht mit einzelnen Gläsern vor den Augen die Sehschärfe noch etwas zu erhöhen. Da mein linkes Auge etwas schärfer sieht wie das rechte Auge war die Verbesserung für mich in der Sehschärfe kaum wahrnehmbar, eine sehr minimale Verbesserung. Er schätzte die Abweichung auf ca. -0.25 dpt. Bedeutet, ich habe nun für den mir eigentlich wichtigeren Fernbereich das Problem, dass ich dort empfunden – 1.0 dpt. Kurzsichtig bin, aber bei den Ärzten war das Ergebnis gut bis sehr gut und machte messbar nur – 0.25 dpt. aus.
Meine Fragen nun: Kann durch die Neuroadaption des Hirns vielleicht noch etwas besser werden? – Unabhängig voneinander sagten mir die Augenärzte, dass ich zunächst 3 Monate warten sollte, bevor man voreilig Entscheidungen trifft. Da ich jedoch in meiner Sinneswahrnehmung ziemlich sensibel bin, habe ich schon regelmäßig Kopfschmerzen von der Unschärfe. Manchmal denke ich, dass mir die Sonnenbrille guttut, aber ich versuche sie abzulassen, da ich wiederum denke, dass das die Neuroadaption eher stören oder verlangsamen könnte. Kennen Sie ähnliche Fälle? – Ich recherchiere viel, aber darüber habe ich fast nichts gefunden. Was ich auch nicht verstehen kann, warum meine Sehtests im Ergebnis gut sind und ich alle Zeilen relativ vernünftig lesen kann(somit scheinbar sogar etwas besser als erwartet sind), aber wenn ich 2m in die freie Natur schaue, ist diese Sehschärfe nicht da…
Vielen Dank für alle Hinweise und Tipps,
Thomas
Kommentar