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Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

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  • Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

    Hallo,

    der Augenarzt hat bei mir eine zunehmende hintere Schalentrübung festgestellt, und zur üblichen OP zum Austausch mit einer Kunstlinse geraten. Bei einem Auge sofort indiziert, das andere Auge beginnend, wird aber bald nachziehen und würde gleich danach ebenfalls operiert.

    Ich habe mit Blick auf einige medizinische Studien aufgrund meines eher jungen Alters (48, Glaskörper noch mit Netzhaut verbunden) und der hohen Myopie (- 11; -12) und männlich ein erhöhtes Risiko für eine postoperative Netzhautablösung. (Derzeit scheint noch alles ok zu sein mit meiner Netzhaut.)
    Trifft zu, dass das kummulative Risiko dafür postoperativ dann bis zu 20% Pro Auge betragen kann?
    Habe aber auch schon gehört, dass wenn die Myopie schon lange besteht, wie bei mir seit der Schulzeit, das Risiko nach einer Katarakt Op nicht signifikant erhöht wird.
    Ich bin nun sehr verunsichert und habe auch große Sorge und Angst, durch eine Op neue ernste Probleme zu verursachen. Weil die Linse im besseren Auge noch einigermaßen klar ist, komme ich im Alltag und Beruf derzeit noch einigermaßen zurecht, aber gut ist es nicht.
    Um hilfreiche Meinungen und Erfahrungen zur Entscheidungsfindung wäre ich sehr dankbar.

    Beste Grüße,
    Michael


  • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

    Guten Tag, Michael,
    tatsächlich haben Sie statistisch betrachtet ein höheres Risiko durch die Operation für eine Netzhautablösung. Auf der anderen Seite gibt es keine Therapie-Alternative. Den Zeitpunkt der Operation entscheiden Sie selber (es kommt auf Ihren "Leidensdruck" im Alltag an), man kann das natürlich noch etwas herauszögern (auch das abhängig vom Befund und der weiteren Entwicklung). Falls Sie Kontaktlinsen vertragen, kann es eine Möglichkeit sein, zunächst wirklich nur ein Auge zu operieren und mit dem anderen abzuwarten. Eine Korrektur der unterschiedlichen Sehstärken ist dann allerdings nicht mehr mit Brille möglich. Daher wird in der Regel auch das zweite Auge kurzfristig geplant. Grundsätzlich sollten Sie auch mit dem Operateur klären und besprechen, welche Refraktion (erneut eine geringe Kurzsichtigkeit z.B.) nach der Operation angestrebt werden soll (das hat für Sie Konsequenzen im Alltag und dem möglichen Brillentrageverhalten). Und dann ist es vor allem wichtig, dass Sie die Frühsymptome einer möglichen Netzhautablösung kennen und sofort beachten (umgehende Kontrolle beim Augenarzt).
    Ihnen alles Gute für die Operation (früher oder später)!
    Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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    • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

      Sehr geehrte Frau Prof. Liekfeld,

      herzlichen Dank für Ihre Antwort mit den vielen Hinweisen und für Ihre Wünsche.
      Sicher haben Sie recht, dass es mittelfristig wohl keine Alternative zur OP für mich gibt.
      Die Hoffnung, darauf zu warten, bis sich der Glaskörper im höheren Alter von der Netzhaut gelöst hat, muss ich wohl aufgeben, da die Trübung zu schnell zunimmt und sich auch auf der Linse im besseren Auge bereits dem Zentrum nährt.
      (ich habe den Vergleich zur Situation ein Jahr zuvor).

      Kommende Woche soll bereits die Voruntersuchung und ein erstes Gespräch mit dem möglichen Operateur stattfinden.

      Mich würde noch interessieren, ob das Risiko auf eine spätere Netzhautablösung indirekt durch den Einsatz eines Femto Lasers imVergleich zur klassischen OP reduziert werden könnte, weil angeblich mit dem Laser die Gefahr einer Kapselruptur verringert ist, und ohne Kapselerhalt das Risiko einer Netzhautablösung weiter signifikant steigen würde (?).
      Sollten Sie noch andere Möglichkeiten vor und nach der Op sehen das Risiko weiter zu senken (z.B. Vermeiden von Flugreisen, Aufenthalt in großen Höhen, Ernährung) bin ich ebenso sehr interessiert.

      Viele Grüße,
      Michael

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      • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

        Guten Tag, Michael,
        der beste Schutz vor Komplikationen ist ein routinierter Operateur / ein Operateurin. Der Femto-Laser schützt keinesfalls! Die Gefahr der Kapselruptur ist nicht geringer, auch sonst gibt es keinen belegten Vorteil. Leider wird der Femto-Laser stark beworben. Ist aber in der Regel nur eine große Geldausgabe, kein erwiesener klinischer Vorteil für den Patienten. Es ist gerade zuletzt wieder eine sehr große Vergleichstudie erschienen, die keinen Vorteil für den Femto-Laser zeigen konnte. Es gibt auch Studien, die zeigen, dass durch den Femto-Laser eher mehr Komplikationen (auch Kapselrupturen) erzeugt werden.
        Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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        • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

          ich habe den Femtolaser nicht genommen, 2 x mit Profs hier an der MH und alles bestens gelaufen,
          ist man vor mit Femto und die Kapsel reißt , was dann ?

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          • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

            Sehr geehrte Frau Prof. Liekfeld,

            vielen Dank für Ihre Einschätzung.

            Nach meiner Voruntersuchung gestern hat auch der sehr erfahrene Operateur (alter Hase) vom Femto Laser abgeraten.
            Die baldige Op bei mir hält er für unausweichlich, mit der jetzt noch bestehenden Sehleistung dürfe ich eigentlich schon kein Auto mehr fahren. Das individuelle Risiko für eine spätere Netzhautablösung schätzt er bei mir übrigens auf beachtliche 10% pro Auge ein, ich solle aber nicht zu viel Angst davor haben, auch dies sei heutzutage gut behandelbar.

            Soweit ist für mich klar, dass ich es wohl angehen muss, aber es stehen weitere Entscheidungen an, bei denen ich wirklich unsicher bin.
            wg. Astikmatismus (-1.5) sind torische Monofokallinsen i.V.m. einem „Kapselspannring“ geplant.
            Dazu hat der Operateur jedenfalls sehr geworben.
            Ansonsten sind -1.5 und -2.0 angestrebt, um ein optimales Nahsehvermögen zu erhalten.

            Allerdings wird an den Op Tagen die Op wegen Abwesenheit nicht er selbst bei mir durchführen, sondern seine junge Kollegin (Operateurin, Febo Qualifiziert), die seiner Aussage nach inzwischen schon mehr OPs durchführt als er selbst. Sie hat sich mir persönlich auch kurz vorgestellt. Ich tendiere dazu, mich darauf zu verlassen, dass sie wirklich schon über genügend Routine auch für meinen Fall verfügt, möglicherweise hat sie ja altersbedingt die vergleichsweise „ruhigere Hand“.

            Wie würden Sie die Situation einschätzen?
            Ich habe viel von Problemen mit falsch sitzenden torischen Linsen gelesen, mir fehlt irgendwie die Erfolgsquote auf der anderen Seite für eine Entscheidung diesbezüglich, mit der ich gut leben kann.

            Und welche Bedeutung hat ein Kapsel- oder Kapselspannring noch neben einem ggf. sicheren Halt der Linse im Kapselsack ?
            Ist das nicht alles unnötig kompliziert?
            Trifft zu, dass durch den Ring möglicherweise auch der Glaskörper besser gestützt ist und dessen Zug auf die Netzhaut vermindert sein kann?

            Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihren Zeiteinsatz und alle für mich (und ggf. Andere) wertvollen Hinweise und würde mich über Ihre Einschätzung zu Obigem sehr freuen.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Michael

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            • Re: Katarakt OP und hohe Myopie - Angst vor Netzhautablösung

              Guten Tag, Michael,
              ich denke, Sie sollten der Operateurin vertrauen, wenn Sie ein gutes Gefühl hatten.
              Hinsichtlich des Kapselspannringes: Das wird unterschiedlich diskutiert. Meines Wissens gibt es keine eindeutigen Untersuchungen, die belegen, dass die Netzhaut dadurch besser geschützt ist. Ich persönlich handhabe das so, dass ich den Kapselspannring meistens situationsbedingt während der OP ggf. einsetze (und mich auch erst dann entscheide). Aber bei einer sehr hohen Kurzsichtigkeit und einer torischen Linse kann das ggf. den Sitz und ein mögliches Nach-Rotieren verbessern/ erleichtern.
              Ob Sie sich allerdings torische Linsen einsetzen lassen wollen, müssen Sie für sich entscheiden (keine Kassen-Leistung). Eine Brille werden Sie ja nach der Operation sowieso nutzen (wegen der Kurzsichtigkeit). Das ist also abhängig von Ihren Bedürfnissen, die Sie nach der Operation erreichen wollen.
              Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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